Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

hat die schönsten koncentrischen Lagen, Ringe, Adern.
Ist in der Mitte durchgeschnitten. Man hält ihn für
Alabaster. -- Eine Eidechse aus Ostindien, die den
Kettenring macht zwischen Eidechsen und Schlangen. Die
Vorderfüsse sind sehr klein, und hinten sieht man nur
mit der Lupe kleine Naissances, kleine Erhöhungen etc.
-- Funfzehn Nuancen in den rothen Korallen. Kleine
Kugeln an silbernen Ketten, die brauchen die Korallen-
händler in Livorno. -- Kästchen mit Insekten, sehr
künstlich aus Messing nachgemacht, aus Ostindien.

Hr. Abt Hemmer holte mich von hier nach der

Akademie oder Konzert bei Hofe ab. Die
Grösse des Mannheimer Orchesters ist bekannt. Es
sangen junge Kinder zum allgemeinen Erstaunen. Wäh-
rend der Musik spielte der Hof. Die gröste Sängerin,
Danzy, war jetzt in London. Ich ward da dem Herrn
Präsidenten der Akademie von Hohenhausen, dem
Herrn von Wattewille aus der Schweiz, und vielen
andern Herren vorgestellt.

Den 14ten Sept.

Heute am frühen Morgen fuhr ich mit Hrn. Hofrath
Lamey nach

Schwetzingen. Wir kamen aber bis Mittags
wieder zurück. Man hat einen Almanac de Man-
heim,
wie von Paris und Versailles, worin alle hie-
sige Merkwürdigkeiten zur Anleitung für Reisende genau
und umständlich beschrieben sind, und auf diesen beziehe
ich mich.

Der

hat die ſchoͤnſten koncentriſchen Lagen, Ringe, Adern.
Iſt in der Mitte durchgeſchnitten. Man haͤlt ihn fuͤr
Alabaſter. — Eine Eidechſe aus Oſtindien, die den
Kettenring macht zwiſchen Eidechſen und Schlangen. Die
Vorderfuͤſſe ſind ſehr klein, und hinten ſieht man nur
mit der Lupe kleine Naiſſances, kleine Erhoͤhungen ꝛc.
— Funfzehn Nuancen in den rothen Korallen. Kleine
Kugeln an ſilbernen Ketten, die brauchen die Korallen-
haͤndler in Livorno. — Kaͤſtchen mit Inſekten, ſehr
kuͤnſtlich aus Meſſing nachgemacht, aus Oſtindien.

Hr. Abt Hemmer holte mich von hier nach der

Akademie oder Konzert bei Hofe ab. Die
Groͤſſe des Mannheimer Orcheſters iſt bekannt. Es
ſangen junge Kinder zum allgemeinen Erſtaunen. Waͤh-
rend der Muſik ſpielte der Hof. Die groͤſte Saͤngerin,
Danzy, war jetzt in London. Ich ward da dem Herrn
Praͤſidenten der Akademie von Hohenhauſen, dem
Herrn von Wattewille aus der Schweiz, und vielen
andern Herren vorgeſtellt.

Den 14ten Sept.

Heute am fruͤhen Morgen fuhr ich mit Hrn. Hofrath
Lamey nach

Schwetzingen. Wir kamen aber bis Mittags
wieder zuruͤck. Man hat einen Almanac de Man-
heim,
wie von Paris und Verſailles, worin alle hie-
ſige Merkwuͤrdigkeiten zur Anleitung fuͤr Reiſende genau
und umſtaͤndlich beſchrieben ſind, und auf dieſen beziehe
ich mich.

Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0661" n="637"/>
hat die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten koncentri&#x017F;chen Lagen, Ringe, Adern.<lb/>
I&#x017F;t in der Mitte durchge&#x017F;chnitten. Man ha&#x0364;lt ihn fu&#x0364;r<lb/>
Alaba&#x017F;ter. &#x2014; Eine Eidech&#x017F;e aus <hi rendition="#fr">O&#x017F;tindien,</hi> die den<lb/>
Kettenring macht zwi&#x017F;chen Eidech&#x017F;en und Schlangen. Die<lb/>
Vorderfu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ind &#x017F;ehr klein, und hinten &#x017F;ieht man nur<lb/>
mit der Lupe kleine <hi rendition="#aq">Nai&#x017F;&#x017F;ances,</hi> kleine Erho&#x0364;hungen &#xA75B;c.<lb/>
&#x2014; Funfzehn Nuancen in den rothen Korallen. Kleine<lb/>
Kugeln an &#x017F;ilbernen Ketten, die brauchen die Korallen-<lb/>
ha&#x0364;ndler in <hi rendition="#fr">Livorno.</hi> &#x2014; Ka&#x0364;&#x017F;tchen mit In&#x017F;ekten, &#x017F;ehr<lb/>
ku&#x0364;n&#x017F;tlich aus Me&#x017F;&#x017F;ing nachgemacht, aus <hi rendition="#fr">O&#x017F;tindien.</hi></p><lb/>
            <p>Hr. Abt <hi rendition="#fr">Hemmer</hi> holte mich von hier nach der</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Akademie</hi> oder <hi rendition="#fr">Konzert bei Hofe</hi> ab. Die<lb/>
Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des <hi rendition="#fr">Mannheimer</hi> Orche&#x017F;ters i&#x017F;t bekannt. Es<lb/>
&#x017F;angen junge Kinder zum allgemeinen Er&#x017F;taunen. Wa&#x0364;h-<lb/>
rend der Mu&#x017F;ik &#x017F;pielte der Hof. Die gro&#x0364;&#x017F;te Sa&#x0364;ngerin,<lb/><hi rendition="#fr">Danzy,</hi> war jetzt in <hi rendition="#fr">London.</hi> Ich ward da dem Herrn<lb/>
Pra&#x0364;&#x017F;identen der Akademie von <hi rendition="#fr">Hohenhau&#x017F;en,</hi> dem<lb/>
Herrn von <hi rendition="#fr">Wattewille</hi> aus der <hi rendition="#fr">Schweiz,</hi> und vielen<lb/>
andern Herren vorge&#x017F;tellt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Den 14ten Sept.</head><lb/>
            <p>Heute am fru&#x0364;hen Morgen fuhr ich mit Hrn. Hofrath<lb/><hi rendition="#fr">Lamey</hi> nach</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Schwetzingen.</hi> Wir kamen aber bis Mittags<lb/>
wieder zuru&#x0364;ck. Man hat einen <hi rendition="#aq">Almanac de <hi rendition="#i">Man-<lb/>
heim,</hi></hi> wie von <hi rendition="#fr">Paris</hi> und <hi rendition="#fr">Ver&#x017F;ailles,</hi> worin alle hie-<lb/>
&#x017F;ige Merkwu&#x0364;rdigkeiten zur Anleitung fu&#x0364;r Rei&#x017F;ende genau<lb/>
und um&#x017F;ta&#x0364;ndlich be&#x017F;chrieben &#x017F;ind, und auf die&#x017F;en beziehe<lb/>
ich mich.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[637/0661] hat die ſchoͤnſten koncentriſchen Lagen, Ringe, Adern. Iſt in der Mitte durchgeſchnitten. Man haͤlt ihn fuͤr Alabaſter. — Eine Eidechſe aus Oſtindien, die den Kettenring macht zwiſchen Eidechſen und Schlangen. Die Vorderfuͤſſe ſind ſehr klein, und hinten ſieht man nur mit der Lupe kleine Naiſſances, kleine Erhoͤhungen ꝛc. — Funfzehn Nuancen in den rothen Korallen. Kleine Kugeln an ſilbernen Ketten, die brauchen die Korallen- haͤndler in Livorno. — Kaͤſtchen mit Inſekten, ſehr kuͤnſtlich aus Meſſing nachgemacht, aus Oſtindien. Hr. Abt Hemmer holte mich von hier nach der Akademie oder Konzert bei Hofe ab. Die Groͤſſe des Mannheimer Orcheſters iſt bekannt. Es ſangen junge Kinder zum allgemeinen Erſtaunen. Waͤh- rend der Muſik ſpielte der Hof. Die groͤſte Saͤngerin, Danzy, war jetzt in London. Ich ward da dem Herrn Praͤſidenten der Akademie von Hohenhauſen, dem Herrn von Wattewille aus der Schweiz, und vielen andern Herren vorgeſtellt. Den 14ten Sept. Heute am fruͤhen Morgen fuhr ich mit Hrn. Hofrath Lamey nach Schwetzingen. Wir kamen aber bis Mittags wieder zuruͤck. Man hat einen Almanac de Man- heim, wie von Paris und Verſailles, worin alle hie- ſige Merkwuͤrdigkeiten zur Anleitung fuͤr Reiſende genau und umſtaͤndlich beſchrieben ſind, und auf dieſen beziehe ich mich. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/661
Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 637. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/661>, abgerufen am 23.11.2024.