Menge und hielt. Der Monarch stieg aus, grüßte alles freundlich. Ein allgemeines freudiges Klatschen empfing ihn. Er strich durch die Menge ins Zimmer, und ward von jedem geliebt und gesegnet. Ganz das Widerspiel der französischen Putzsucht trug er ein Kleid ohne Gold und Steine, von Couleur de Puce, kein Band und keinen Stern, weiße seidne Strümpfe und einen silbernen Degen etc.
Pont St. Michel geht weit unter dem Pontneuf über die Seine, ist wegen des Kommerzes lebhaft etc.
Les Bateaux sur la Riviere. Hat man sich ermüdet mit Laufen nach den Brücken, um in die andre Stadt zu kommen; so hat man die Bequemlichkeit, daß man sich in Schiffen für 2. Liard übersetzen lassen kan. Man geht auf verschiedenen Treppen hinunter, kan sich überall embarquiren, aber zum Anlanden ist nur ein Ort, fast in der Mitte, zwischen dem alten und neuen Louvre. Oft ists zum Ausruhen gut. Auf den Schiffen trocknen die Wäscher oft die Wäsche.
Place Maubert liegt mehr gegen das Ende der Stadt. Der Platz ist dem Fischmarkte gewidmet, und die Fischweiber da, sind wegen einer besondern Bered- samkeit im Schimpfen berühmt. Man kan ihnen 2. Sous geben, so schimpfen sie einen aus. Jeder bleibt stehen und bezahlt sie, damit sie nur recht schreien und schimpfen sollen.
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Menge und hielt. Der Monarch ſtieg aus, gruͤßte alles freundlich. Ein allgemeines freudiges Klatſchen empfing ihn. Er ſtrich durch die Menge ins Zimmer, und ward von jedem geliebt und geſegnet. Ganz das Widerſpiel der franzoͤſiſchen Putzſucht trug er ein Kleid ohne Gold und Steine, von Couleur de Puce, kein Band und keinen Stern, weiße ſeidne Struͤmpfe und einen ſilbernen Degen ꝛc.
Pont St. Michel geht weit unter dem Pontneuf uͤber die Seine, iſt wegen des Kommerzes lebhaft ꝛc.
Les Bateaux ſur la Riviere. Hat man ſich ermuͤdet mit Laufen nach den Bruͤcken, um in die andre Stadt zu kommen; ſo hat man die Bequemlichkeit, daß man ſich in Schiffen fuͤr 2. Liard uͤberſetzen laſſen kan. Man geht auf verſchiedenen Treppen hinunter, kan ſich uͤberall embarquiren, aber zum Anlanden iſt nur ein Ort, faſt in der Mitte, zwiſchen dem alten und neuen Louvre. Oft iſts zum Ausruhen gut. Auf den Schiffen trocknen die Waͤſcher oft die Waͤſche.
Place Maubert liegt mehr gegen das Ende der Stadt. Der Platz iſt dem Fiſchmarkte gewidmet, und die Fiſchweiber da, ſind wegen einer beſondern Bered- ſamkeit im Schimpfen beruͤhmt. Man kan ihnen 2. Sous geben, ſo ſchimpfen ſie einen aus. Jeder bleibt ſtehen und bezahlt ſie, damit ſie nur recht ſchreien und ſchimpfen ſollen.
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Menge und hielt. Der Monarch ſtieg aus, gruͤßte
alles freundlich. Ein allgemeines freudiges Klatſchen
empfing ihn. Er ſtrich durch die Menge ins Zimmer,
und ward von jedem geliebt und geſegnet. Ganz das
Widerſpiel der franzoͤſiſchen Putzſucht trug er ein Kleid
ohne Gold und Steine, von Couleur de Puce, kein
Band und keinen Stern, weiße ſeidne Struͤmpfe und
einen ſilbernen Degen ꝛc.
Pont St. Michel geht weit unter dem Pontneuf
uͤber die Seine, iſt wegen des Kommerzes lebhaft ꝛc.
Les Bateaux ſur la Riviere. Hat man ſich
ermuͤdet mit Laufen nach den Bruͤcken, um in die andre
Stadt zu kommen; ſo hat man die Bequemlichkeit, daß
man ſich in Schiffen fuͤr 2. Liard uͤberſetzen laſſen kan.
Man geht auf verſchiedenen Treppen hinunter, kan ſich
uͤberall embarquiren, aber zum Anlanden iſt nur ein
Ort, faſt in der Mitte, zwiſchen dem alten und neuen
Louvre. Oft iſts zum Ausruhen gut. Auf den
Schiffen trocknen die Waͤſcher oft die Waͤſche.
Place Maubert liegt mehr gegen das Ende der
Stadt. Der Platz iſt dem Fiſchmarkte gewidmet, und
die Fiſchweiber da, ſind wegen einer beſondern Bered-
ſamkeit im Schimpfen beruͤhmt. Man kan ihnen 2.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/65>, abgerufen am 24.11.2024.
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