lag, und wieder auf ein anders, das erst angefangen war. Wer erinnert sich nicht, wenn er das alles sieht, an den Kaiser Peter den Grossen von Rußland, der hier Schif- fe bauen lernte, und selber Hand anlegte? Es werden hier oft Schisse gebaut, für Spanien. Der Preis ist 20. 30. 40000. Gulden.
Bemerkungen.
Hier in Sardam hält man Häuser und Strassen sehr sauber, auch hat man an den Häusern eine soge- nannte Prunkthüre, die immer geschlossen ist, und nur für Bräute und Todte geöfnet wird. Die Bewohner ge- hen lieber hinten zu einem Schlupfwinkel hinein.
Das Salz, das die Holländer brauchen, laden die Schiffe fast nur als Ballast. Es ist schön, weis, kör- nicht, und kommt gröstentheils über Riga aus Ruß- land.
Bei meiner
Rückreise nach Amsterdam
lies M. H. Brand mir sagen, ich könnte sein Kabinet nicht sehen, weil alles in grosser Unordnung wäre. Das sah nun einer Ausflucht ziemlich ähnlich *). Aber M. H. Lublink hatte für den morgenden Tag gesorgt.
Den
*) Nicht besser gings Hrn. Dr. Titius aus Dresden, als er 1777. bei seiner Anwesenheit in Amsterdam die- ses Kabinet zu besehen wünschte. S. dessen Reise- Journal, im 9. B. der bernouillischen Samml. kur- zer Reisen. Herausgeber.
lag, und wieder auf ein anders, das erſt angefangen war. Wer erinnert ſich nicht, wenn er das alles ſieht, an den Kaiſer Peter den Groſſen von Rußland, der hier Schif- fe bauen lernte, und ſelber Hand anlegte? Es werden hier oft Schiſſe gebaut, fuͤr Spanien. Der Preis iſt 20. 30. 40000. Gulden.
Bemerkungen.
Hier in Sardam haͤlt man Haͤuſer und Straſſen ſehr ſauber, auch hat man an den Haͤuſern eine ſoge- nannte Prunkthuͤre, die immer geſchloſſen iſt, und nur fuͤr Braͤute und Todte geoͤfnet wird. Die Bewohner ge- hen lieber hinten zu einem Schlupfwinkel hinein.
Das Salz, das die Hollaͤnder brauchen, laden die Schiffe faſt nur als Ballaſt. Es iſt ſchoͤn, weis, koͤr- nicht, und kommt groͤſtentheils uͤber Riga aus Ruß- land.
Bei meiner
Ruͤckreiſe nach Amſterdam
lies M. H. Brand mir ſagen, ich koͤnnte ſein Kabinet nicht ſehen, weil alles in groſſer Unordnung waͤre. Das ſah nun einer Ausflucht ziemlich aͤhnlich *). Aber M. H. Lublink hatte fuͤr den morgenden Tag geſorgt.
Den
*) Nicht beſſer gings Hrn. Dr. Titius aus Dresden, als er 1777. bei ſeiner Anweſenheit in Amſterdam die- ſes Kabinet zu beſehen wuͤnſchte. S. deſſen Reiſe- Journal, im 9. B. der bernouilliſchen Samml. kur- zer Reiſen. Herausgeber.
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lag, und wieder auf ein anders, das erſt angefangen war.
Wer erinnert ſich nicht, wenn er das alles ſieht, an den
Kaiſer Peter den Groſſen von Rußland, der hier Schif-
fe bauen lernte, und ſelber Hand anlegte? Es werden
hier oft Schiſſe gebaut, fuͤr Spanien. Der Preis iſt
20. 30. 40000. Gulden.
Bemerkungen.
Hier in Sardam haͤlt man Haͤuſer und Straſſen
ſehr ſauber, auch hat man an den Haͤuſern eine ſoge-
nannte Prunkthuͤre, die immer geſchloſſen iſt, und nur
fuͤr Braͤute und Todte geoͤfnet wird. Die Bewohner ge-
hen lieber hinten zu einem Schlupfwinkel hinein.
Das Salz, das die Hollaͤnder brauchen, laden die
Schiffe faſt nur als Ballaſt. Es iſt ſchoͤn, weis, koͤr-
nicht, und kommt groͤſtentheils uͤber Riga aus Ruß-
land.
Bei meiner
Ruͤckreiſe nach Amſterdam
lies M. H. Brand mir ſagen, ich koͤnnte ſein Kabinet
nicht ſehen, weil alles in groſſer Unordnung waͤre. Das
ſah nun einer Ausflucht ziemlich aͤhnlich *). Aber M.
H. Lublink hatte fuͤr den morgenden Tag geſorgt.
Den
*) Nicht beſſer gings Hrn. Dr. Titius aus Dresden,
als er 1777. bei ſeiner Anweſenheit in Amſterdam die-
ſes Kabinet zu beſehen wuͤnſchte. S. deſſen Reiſe-
Journal, im 9. B. der bernouilliſchen Samml. kur-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/599>, abgerufen am 21.11.2024.
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