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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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gen. -- Ein weisses Eichhörnchen, das er 8. Jahr
lebendig hatte. -- Todtenkopfschmetterlinge, den
deutschen, welcher der gröste war, den surinamschen, und
den vom Kap. -- Oleanderschmetterlinge aus Ost-
indien.
-- Eine Phaläne mit einem herrlichen weis-
sen Bande auf dem Bauche. -- Viele Libellen, und
darunter viele niegesehene. -- Eine Luna, milchweis.
Vriends, General Reyner im Haag, besitzen sie auch.
-- Einen aus einem Holzwurme entstehenden ganz
unbekannten Käfer, länglichtrund. -- An den Mu-
scheln
war die äussere Seite abgeschliffen, um ganz an-
dre Farben herauszubringen. -- Einen nachgemachten
gekünstelten Cedonulli. -- Bandirte Kibitzeier. --
Oranienflaggen; viele seiner Dubletten waren mit Gum-
mi festgemacht. -- Granulirte äthiopische Kronen. --
Haspel Dubletten zu 40. Gulden. -- Drei Cretes
de Coq
aneinander. -- Wieder 3. andre, die alle an
ein Stengelchen Holz, jede für sich angewachsen waren.
-- Lazarusklappen mit Korallen, mit schuppichten
oder blätterartigen Anhängseln etc. Sie heissen Ora-
nien,
wenn sie roth sind. --

Hr. Van der Moelen hatte die Gütigkeit, mir ei-
ne Menge schöner Muscheln zu schenken, auch eine Pen-
na marina,
die er aus Siam bekommen, und die viel-
leicht zu den Stacheln eines grossen Echini gehört. --
Ferner seltene Seegewächse, und 2. Sevenyears Blu-
men vom Kap, von denen man in der Meinung steht,
daß sie sich nicht länger, als 7. Jahre halten lassen; die
Meinigen sind nun 2. Jahr alt. Solche Proben der
Gütigkeit und Freigebigkeit sind in einem Lande, wo die
ganze Stimmung der Leute, Kaufen, Verkaufen, Sam-
meln und Gewinnen ist, sehr selten.

Bemer-
N n 5

gen. — Ein weiſſes Eichhoͤrnchen, das er 8. Jahr
lebendig hatte. — Todtenkopfſchmetterlinge, den
deutſchen, welcher der groͤſte war, den ſurinamſchen, und
den vom Kap. — Oleanderſchmetterlinge aus Oſt-
indien.
— Eine Phalaͤne mit einem herrlichen weiſ-
ſen Bande auf dem Bauche. — Viele Libellen, und
darunter viele niegeſehene. — Eine Luna, milchweis.
Vriends, General Reyner im Haag, beſitzen ſie auch.
— Einen aus einem Holzwurme entſtehenden ganz
unbekannten Kaͤfer, laͤnglichtrund. — An den Mu-
ſcheln
war die aͤuſſere Seite abgeſchliffen, um ganz an-
dre Farben herauszubringen. — Einen nachgemachten
gekuͤnſtelten Cedonulli. — Bandirte Kibitzeier. —
Oranienflaggen; viele ſeiner Dubletten waren mit Gum-
mi feſtgemacht. — Granulirte aͤthiopiſche Kronen. —
Haſpel Dubletten zu 40. Gulden. — Drei Cretes
de Coq
aneinander. — Wieder 3. andre, die alle an
ein Stengelchen Holz, jede fuͤr ſich angewachſen waren.
Lazarusklappen mit Korallen, mit ſchuppichten
oder blaͤtterartigen Anhaͤngſeln ꝛc. Sie heiſſen Ora-
nien,
wenn ſie roth ſind. —

Hr. Van der Moelen hatte die Guͤtigkeit, mir ei-
ne Menge ſchoͤner Muſcheln zu ſchenken, auch eine Pen-
na marina,
die er aus Siam bekommen, und die viel-
leicht zu den Stacheln eines groſſen Echini gehoͤrt. —
Ferner ſeltene Seegewaͤchſe, und 2. Sevenyears Blu-
men vom Kap, von denen man in der Meinung ſteht,
daß ſie ſich nicht laͤnger, als 7. Jahre halten laſſen; die
Meinigen ſind nun 2. Jahr alt. Solche Proben der
Guͤtigkeit und Freigebigkeit ſind in einem Lande, wo die
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[569/0593] gen. — Ein weiſſes Eichhoͤrnchen, das er 8. Jahr lebendig hatte. — Todtenkopfſchmetterlinge, den deutſchen, welcher der groͤſte war, den ſurinamſchen, und den vom Kap. — Oleanderſchmetterlinge aus Oſt- indien. — Eine Phalaͤne mit einem herrlichen weiſ- ſen Bande auf dem Bauche. — Viele Libellen, und darunter viele niegeſehene. — Eine Luna, milchweis. Vriends, General Reyner im Haag, beſitzen ſie auch. — Einen aus einem Holzwurme entſtehenden ganz unbekannten Kaͤfer, laͤnglichtrund. — An den Mu- ſcheln war die aͤuſſere Seite abgeſchliffen, um ganz an- dre Farben herauszubringen. — Einen nachgemachten gekuͤnſtelten Cedonulli. — Bandirte Kibitzeier. — Oranienflaggen; viele ſeiner Dubletten waren mit Gum- mi feſtgemacht. — Granulirte aͤthiopiſche Kronen. — Haſpel Dubletten zu 40. Gulden. — Drei Cretes de Coq aneinander. — Wieder 3. andre, die alle an ein Stengelchen Holz, jede fuͤr ſich angewachſen waren. — Lazarusklappen mit Korallen, mit ſchuppichten oder blaͤtterartigen Anhaͤngſeln ꝛc. Sie heiſſen Ora- nien, wenn ſie roth ſind. — Hr. Van der Moelen hatte die Guͤtigkeit, mir ei- ne Menge ſchoͤner Muſcheln zu ſchenken, auch eine Pen- na marina, die er aus Siam bekommen, und die viel- leicht zu den Stacheln eines groſſen Echini gehoͤrt. — Ferner ſeltene Seegewaͤchſe, und 2. Sevenyears Blu- men vom Kap, von denen man in der Meinung ſteht, daß ſie ſich nicht laͤnger, als 7. Jahre halten laſſen; die Meinigen ſind nun 2. Jahr alt. Solche Proben der Guͤtigkeit und Freigebigkeit ſind in einem Lande, wo die ganze Stimmung der Leute, Kaufen, Verkaufen, Sam- meln und Gewinnen iſt, ſehr ſelten. Bemer- N n 5

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/593>, abgerufen am 23.11.2024.