gen. -- Ein weisses Eichhörnchen, das er 8. Jahr lebendig hatte. -- Todtenkopfschmetterlinge, den deutschen, welcher der gröste war, den surinamschen, und den vom Kap. -- Oleanderschmetterlinge aus Ost- indien. -- Eine Phaläne mit einem herrlichen weis- sen Bande auf dem Bauche. -- Viele Libellen, und darunter viele niegesehene. -- Eine Luna, milchweis. Vriends, General Reyner im Haag, besitzen sie auch. -- Einen aus einem Holzwurme entstehenden ganz unbekannten Käfer, länglichtrund. -- An den Mu- scheln war die äussere Seite abgeschliffen, um ganz an- dre Farben herauszubringen. -- Einen nachgemachten gekünstelten Cedonulli. -- Bandirte Kibitzeier. -- Oranienflaggen; viele seiner Dubletten waren mit Gum- mi festgemacht. -- Granulirte äthiopische Kronen. -- Haspel Dubletten zu 40. Gulden. -- Drei Cretes de Coq aneinander. -- Wieder 3. andre, die alle an ein Stengelchen Holz, jede für sich angewachsen waren. -- Lazarusklappen mit Korallen, mit schuppichten oder blätterartigen Anhängseln etc. Sie heissen Ora- nien, wenn sie roth sind. --
Hr. Van der Moelen hatte die Gütigkeit, mir ei- ne Menge schöner Muscheln zu schenken, auch eine Pen- na marina, die er aus Siam bekommen, und die viel- leicht zu den Stacheln eines grossen Echini gehört. -- Ferner seltene Seegewächse, und 2. Sevenyears Blu- men vom Kap, von denen man in der Meinung steht, daß sie sich nicht länger, als 7. Jahre halten lassen; die Meinigen sind nun 2. Jahr alt. Solche Proben der Gütigkeit und Freigebigkeit sind in einem Lande, wo die ganze Stimmung der Leute, Kaufen, Verkaufen, Sam- meln und Gewinnen ist, sehr selten.
Bemer-
N n 5
gen. — Ein weiſſes Eichhoͤrnchen, das er 8. Jahr lebendig hatte. — Todtenkopfſchmetterlinge, den deutſchen, welcher der groͤſte war, den ſurinamſchen, und den vom Kap. — Oleanderſchmetterlinge aus Oſt- indien. — Eine Phalaͤne mit einem herrlichen weiſ- ſen Bande auf dem Bauche. — Viele Libellen, und darunter viele niegeſehene. — Eine Luna, milchweis. Vriends, General Reyner im Haag, beſitzen ſie auch. — Einen aus einem Holzwurme entſtehenden ganz unbekannten Kaͤfer, laͤnglichtrund. — An den Mu- ſcheln war die aͤuſſere Seite abgeſchliffen, um ganz an- dre Farben herauszubringen. — Einen nachgemachten gekuͤnſtelten Cedonulli. — Bandirte Kibitzeier. — Oranienflaggen; viele ſeiner Dubletten waren mit Gum- mi feſtgemacht. — Granulirte aͤthiopiſche Kronen. — Haſpel Dubletten zu 40. Gulden. — Drei Cretes de Coq aneinander. — Wieder 3. andre, die alle an ein Stengelchen Holz, jede fuͤr ſich angewachſen waren. — Lazarusklappen mit Korallen, mit ſchuppichten oder blaͤtterartigen Anhaͤngſeln ꝛc. Sie heiſſen Ora- nien, wenn ſie roth ſind. —
Hr. Van der Moelen hatte die Guͤtigkeit, mir ei- ne Menge ſchoͤner Muſcheln zu ſchenken, auch eine Pen- na marina, die er aus Siam bekommen, und die viel- leicht zu den Stacheln eines groſſen Echini gehoͤrt. — Ferner ſeltene Seegewaͤchſe, und 2. Sevenyears Blu- men vom Kap, von denen man in der Meinung ſteht, daß ſie ſich nicht laͤnger, als 7. Jahre halten laſſen; die Meinigen ſind nun 2. Jahr alt. Solche Proben der Guͤtigkeit und Freigebigkeit ſind in einem Lande, wo die ganze Stimmung der Leute, Kaufen, Verkaufen, Sam- meln und Gewinnen iſt, ſehr ſelten.
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gen. — Ein weiſſes Eichhoͤrnchen, das er 8. Jahr
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deutſchen, welcher der groͤſte war, den ſurinamſchen, und
den vom Kap. — Oleanderſchmetterlinge aus Oſt-
indien. — Eine Phalaͤne mit einem herrlichen weiſ-
ſen Bande auf dem Bauche. — Viele Libellen, und
darunter viele niegeſehene. — Eine Luna, milchweis.
Vriends, General Reyner im Haag, beſitzen ſie auch.
— Einen aus einem Holzwurme entſtehenden ganz
unbekannten Kaͤfer, laͤnglichtrund. — An den Mu-
ſcheln war die aͤuſſere Seite abgeſchliffen, um ganz an-
dre Farben herauszubringen. — Einen nachgemachten
gekuͤnſtelten Cedonulli. — Bandirte Kibitzeier. —
Oranienflaggen; viele ſeiner Dubletten waren mit Gum-
mi feſtgemacht. — Granulirte aͤthiopiſche Kronen. —
Haſpel Dubletten zu 40. Gulden. — Drei Cretes
de Coq aneinander. — Wieder 3. andre, die alle an
ein Stengelchen Holz, jede fuͤr ſich angewachſen waren.
— Lazarusklappen mit Korallen, mit ſchuppichten
oder blaͤtterartigen Anhaͤngſeln ꝛc. Sie heiſſen Ora-
nien, wenn ſie roth ſind. —
Hr. Van der Moelen hatte die Guͤtigkeit, mir ei-
ne Menge ſchoͤner Muſcheln zu ſchenken, auch eine Pen-
na marina, die er aus Siam bekommen, und die viel-
leicht zu den Stacheln eines groſſen Echini gehoͤrt. —
Ferner ſeltene Seegewaͤchſe, und 2. Sevenyears Blu-
men vom Kap, von denen man in der Meinung ſteht,
daß ſie ſich nicht laͤnger, als 7. Jahre halten laſſen; die
Meinigen ſind nun 2. Jahr alt. Solche Proben der
Guͤtigkeit und Freigebigkeit ſind in einem Lande, wo die
ganze Stimmung der Leute, Kaufen, Verkaufen, Sam-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/593>, abgerufen am 23.11.2024.
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