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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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besonders den Duc de Choiseul, den ich noch nie gesehen
hatte. 2) Jeder Saal hat seinen Namen, als: Salon
d'Jtalie, de France, Salle des Puissances du Nord,
Salle des Puissances du Midi, Salle d'Allemagne,

wo der Kaiser, seine Mutter, Bayern, Kölln, Pfalz
etc. hängen. 3) Da sah ich auch Pius VI. den die
Sorbonne noch nicht hat. Er sah sehr schön und noch
jung aus. 4) Die Kaiserin von Rußland war gar
kostbar mit einem Lorbeerkranze um den Kopf. 5) Der
Duc de Parme aber ist le plus beau Prince, que
j'ai jamais vu, et
-- denn sie sind fast alle da --
peutetre dans l'Europe. 6) Im Salon de Fran-
ce
hängt eine Vorstellung von der Tripleallianz, den
Münzen von den 3. Königen, und über den beiden Thü-
ren, Madrid und Neapel. 7) Dann hängt über je-
der Thüre allemahl ein sehr schönes Gemälde von den
grösten Städten in den Staaten, zu deren Assairen die-
ser Saal bestimmt ist, z. B. im Salon des Puiss. d'Al-
lemagne
hängt Wien und Berlin, im Salon d'Jta-
lie
,
Genua und Turin. 8) Im Salon de France
sah ich auch in einem Schranke die verschlossne Boete
voller Originalien von den Hausverträgen mit Spanien
und Neapel. Zugleich erblickt man auch die Büsten
von den alten Ministern, Richelien, Mazarin, Col-
bert
etc. 9) Auch traf ich hier ein Portrait vom König
von Preussen, das neu ist, ihn schon alt vorstellt, und
erstaunlich viel Aehnlichkeit haben soll. Man kan die
Augen dran nicht genug bewundern. 10) Im Salon
des Traites
hängt ein Gemälde von der Peterskirche
in Rom nebst dem Vatikan und dem Obelisk. Man
kan nicht aufhören es anzuschauen.

Indes,

beſonders den Duc de Choiſeul, den ich noch nie geſehen
hatte. 2) Jeder Saal hat ſeinen Namen, als: Salon
d’Jtalie, de France, Salle des Puiſſances du Nord,
Salle des Puiſſances du Midi, Salle d’Allemagne,

wo der Kaiſer, ſeine Mutter, Bayern, Koͤlln, Pfalz
ꝛc. haͤngen. 3) Da ſah ich auch Pius VI. den die
Sorbonne noch nicht hat. Er ſah ſehr ſchoͤn und noch
jung aus. 4) Die Kaiſerin von Rußland war gar
koſtbar mit einem Lorbeerkranze um den Kopf. 5) Der
Duc de Parme aber iſt le plus beau Prince, que
j’ai jamais vu, et
— denn ſie ſind faſt alle da —
peutêtre dans l’Europe. 6) Im Salon de Fran-
ce
haͤngt eine Vorſtellung von der Tripleallianz, den
Muͤnzen von den 3. Koͤnigen, und uͤber den beiden Thuͤ-
ren, Madrid und Neapel. 7) Dann haͤngt uͤber je-
der Thuͤre allemahl ein ſehr ſchoͤnes Gemaͤlde von den
groͤſten Staͤdten in den Staaten, zu deren Aſſairen die-
ſer Saal beſtimmt iſt, z. B. im Salon des Puiſſ. d’Al-
lemagne
haͤngt Wien und Berlin, im Salon d’Jta-
lie
,
Genua und Turin. 8) Im Salon de France
ſah ich auch in einem Schranke die verſchloſſne Boete
voller Originalien von den Hausvertraͤgen mit Spanien
und Neapel. Zugleich erblickt man auch die Buͤſten
von den alten Miniſtern, Richelien, Mazarin, Col-
bert
ꝛc. 9) Auch traf ich hier ein Portrait vom Koͤnig
von Preuſſen, das neu iſt, ihn ſchon alt vorſtellt, und
erſtaunlich viel Aehnlichkeit haben ſoll. Man kan die
Augen dran nicht genug bewundern. 10) Im Salon
des Traités
haͤngt ein Gemaͤlde von der Peterskirche
in Rom nebſt dem Vatikan und dem Obeliſk. Man
kan nicht aufhoͤren es anzuſchauen.

Indes,
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[314/0338] beſonders den Duc de Choiſeul, den ich noch nie geſehen hatte. 2) Jeder Saal hat ſeinen Namen, als: Salon d’Jtalie, de France, Salle des Puiſſances du Nord, Salle des Puiſſances du Midi, Salle d’Allemagne, wo der Kaiſer, ſeine Mutter, Bayern, Koͤlln, Pfalz ꝛc. haͤngen. 3) Da ſah ich auch Pius VI. den die Sorbonne noch nicht hat. Er ſah ſehr ſchoͤn und noch jung aus. 4) Die Kaiſerin von Rußland war gar koſtbar mit einem Lorbeerkranze um den Kopf. 5) Der Duc de Parme aber iſt le plus beau Prince, que j’ai jamais vu, et — denn ſie ſind faſt alle da — peutêtre dans l’Europe. 6) Im Salon de Fran- ce haͤngt eine Vorſtellung von der Tripleallianz, den Muͤnzen von den 3. Koͤnigen, und uͤber den beiden Thuͤ- ren, Madrid und Neapel. 7) Dann haͤngt uͤber je- der Thuͤre allemahl ein ſehr ſchoͤnes Gemaͤlde von den groͤſten Staͤdten in den Staaten, zu deren Aſſairen die- ſer Saal beſtimmt iſt, z. B. im Salon des Puiſſ. d’Al- lemagne haͤngt Wien und Berlin, im Salon d’Jta- lie, Genua und Turin. 8) Im Salon de France ſah ich auch in einem Schranke die verſchloſſne Boete voller Originalien von den Hausvertraͤgen mit Spanien und Neapel. Zugleich erblickt man auch die Buͤſten von den alten Miniſtern, Richelien, Mazarin, Col- bert ꝛc. 9) Auch traf ich hier ein Portrait vom Koͤnig von Preuſſen, das neu iſt, ihn ſchon alt vorſtellt, und erſtaunlich viel Aehnlichkeit haben ſoll. Man kan die Augen dran nicht genug bewundern. 10) Im Salon des Traités haͤngt ein Gemaͤlde von der Peterskirche in Rom nebſt dem Vatikan und dem Obeliſk. Man kan nicht aufhoͤren es anzuſchauen. Indes,

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/338>, abgerufen am 22.11.2024.