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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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2) Der Hörsaal darneben. Freilich schöner, als
auf mancher Fürstenschule in Deutschland, wo man
vom Staub bedeckt wird und oft des Lebens nicht sicher
ist! -- Die Bänke liefen im Amphitheater an den
Wänden herum. Oben stand in einem Glasschranke ein
eingesprützter Menschenkörper, vermuthlich um erst das
Nothwendigste aus der Menschenanatomie vorzutragen,
eh man an die Anatomia comparata denken kan.
3) Oben war das Cabinet Veterinaire, eine se-
henswürdige Sache, die schon zu einer ziemlichen Voll-
kommenheit gelangt ist, 2. Zimmer einnimt und in
Glasschränken aufbewahrt wird.
1) Im ersten Zimmer waren ausgestopfte Vögel,
Hunde, Iltisse, Füchse, Wiesel, Marder, Hasen,
Kaninichen, Igel etc. a) unter den Vögeln, die
alle entweder noch ganz neu, oder doch vortreflich er-
halten waren, möchte wohl manche noch unbekannte
Art seyn, allein jetzt konnt' ich mich nicht ins Detail
einlassen, und -- weils grade Feiertag war, -- so
konnte man auch niemanden von den Lehrern oder Auf-
sehern sprechen. b) Eine Mustela war da, ganz
weis, mit einer schwarzen Schwanzspitze, vermuthlich
eine einheimische. c) Viele herrliche Injektionen
von den innern Theilen der ökonomischen Thiere.
2) Im zweiten standen Skelete von Pferden, Hirschen,
Ochsen, Eseln, Schafen, Ziegen, Böcken etc. a)
Ganze Stücke und wieder einzelne, aber der Fürnis
dünkte mir, war gar zu dick aufgetragen. b) Es
waren auch Bezoars und Monstra da, z. B. ein
Pferd mit 3. Füssen, daran der Huf am Vorderfuß
sichelförmig umgebogen war. c) Viele Magen, Ge-
därme,
2) Der Hoͤrſaal darneben. Freilich ſchoͤner, als
auf mancher Fuͤrſtenſchule in Deutſchland, wo man
vom Staub bedeckt wird und oft des Lebens nicht ſicher
iſt! — Die Baͤnke liefen im Amphitheater an den
Waͤnden herum. Oben ſtand in einem Glasſchranke ein
eingeſpruͤtzter Menſchenkoͤrper, vermuthlich um erſt das
Nothwendigſte aus der Menſchenanatomie vorzutragen,
eh man an die Anatomia comparata denken kan.
3) Oben war dàs Cabinet Veterinaire, eine ſe-
henswuͤrdige Sache, die ſchon zu einer ziemlichen Voll-
kommenheit gelangt iſt, 2. Zimmer einnimt und in
Glasſchraͤnken aufbewahrt wird.
1) Im erſten Zimmer waren ausgeſtopfte Voͤgel,
Hunde, Iltiſſe, Fuͤchſe, Wieſel, Marder, Haſen,
Kaninichen, Igel ꝛc. a) unter den Voͤgeln, die
alle entweder noch ganz neu, oder doch vortreflich er-
halten waren, moͤchte wohl manche noch unbekannte
Art ſeyn, allein jetzt konnt’ ich mich nicht ins Detail
einlaſſen, und — weils grade Feiertag war, — ſo
konnte man auch niemanden von den Lehrern oder Auf-
ſehern ſprechen. b) Eine Muſtela war da, ganz
weis, mit einer ſchwarzen Schwanzſpitze, vermuthlich
eine einheimiſche. c) Viele herrliche Injektionen
von den innern Theilen der oͤkonomiſchen Thiere.
2) Im zweiten ſtanden Skelete von Pferden, Hirſchen,
Ochſen, Eſeln, Schafen, Ziegen, Boͤcken ꝛc. a)
Ganze Stuͤcke und wieder einzelne, aber der Fuͤrnis
duͤnkte mir, war gar zu dick aufgetragen. b) Es
waren auch Bezoars und Monſtra da, z. B. ein
Pferd mit 3. Fuͤſſen, daran der Huf am Vorderfuß
ſichelfoͤrmig umgebogen war. c) Viele Magen, Ge-
daͤrme,
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[267/0291] 2) Der Hoͤrſaal darneben. Freilich ſchoͤner, als auf mancher Fuͤrſtenſchule in Deutſchland, wo man vom Staub bedeckt wird und oft des Lebens nicht ſicher iſt! — Die Baͤnke liefen im Amphitheater an den Waͤnden herum. Oben ſtand in einem Glasſchranke ein eingeſpruͤtzter Menſchenkoͤrper, vermuthlich um erſt das Nothwendigſte aus der Menſchenanatomie vorzutragen, eh man an die Anatomia comparata denken kan. 3) Oben war dàs Cabinet Veterinaire, eine ſe- henswuͤrdige Sache, die ſchon zu einer ziemlichen Voll- kommenheit gelangt iſt, 2. Zimmer einnimt und in Glasſchraͤnken aufbewahrt wird. 1) Im erſten Zimmer waren ausgeſtopfte Voͤgel, Hunde, Iltiſſe, Fuͤchſe, Wieſel, Marder, Haſen, Kaninichen, Igel ꝛc. a) unter den Voͤgeln, die alle entweder noch ganz neu, oder doch vortreflich er- halten waren, moͤchte wohl manche noch unbekannte Art ſeyn, allein jetzt konnt’ ich mich nicht ins Detail einlaſſen, und — weils grade Feiertag war, — ſo konnte man auch niemanden von den Lehrern oder Auf- ſehern ſprechen. b) Eine Muſtela war da, ganz weis, mit einer ſchwarzen Schwanzſpitze, vermuthlich eine einheimiſche. c) Viele herrliche Injektionen von den innern Theilen der oͤkonomiſchen Thiere. 2) Im zweiten ſtanden Skelete von Pferden, Hirſchen, Ochſen, Eſeln, Schafen, Ziegen, Boͤcken ꝛc. a) Ganze Stuͤcke und wieder einzelne, aber der Fuͤrnis duͤnkte mir, war gar zu dick aufgetragen. b) Es waren auch Bezoars und Monſtra da, z. B. ein Pferd mit 3. Fuͤſſen, daran der Huf am Vorderfuß ſichelfoͤrmig umgebogen war. c) Viele Magen, Ge- daͤrme,

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/291>, abgerufen am 22.11.2024.