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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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rirt, in einigen liegen 2, in den meisten nur eine Person.
Nachtstühle stehen im Wege. Prediger, Aerzte, Wund-
ärzte, Wartfrauen, Aufwärter, Apotheker, Jungen,
Köche, Wäscher etc. sind überall in Menge. Es ist ein
eigener Saal für Kindbetterinnen etc. da, eine eigne Kir-
che, eine eigne Apotheke etc. Die Höfe hängen immer
voll gewaschener Kleidungs- oder Bettstücke. Die Obrig-
keit gibt Wachen dazu her. Man sieht die Mannichfal-
tigkeit des menschlichen Elends, überall hört man klagen,
seufzen, speien, schreien, trösten, jammern, sich auslee-
ren, röcheln, den Tod rufen etc. Man bekömmt alle
mögliche Gerüche, sieht alle Situationen, Wunden,
Krankheiten. Dort ißt einer Suppe und gebratene Hü-
ner, darneben segnet der Geistliche einen Sterbenden ein.
Fremde laufen beständig darin herum; doch ist das Ge-
tümmel bei der Menge der Leute noch mässig. Gott sei
gelobt für diese Anstalt! Wie groß würde ohne eine solche
das Elend in Paris seyn!

Den 18ten Jun.

Le Jardin du Roi besuchte ich heute wieder. Wie-
wohl das Wetter sehr zweideutig aussah, und auch stark
abwechselte, so eilt' ich doch, im Garten fortzufahren, und
ging heute (s. 13ten Jun.) die

3) Geschlechter Salvia; Olea; Citharexylum;
Teucrium; Satureja; Hyssopus; Duranta;
Betonica; Mentha; Galeopsis; Phlomis;
Chlinopodium; Molucella; Thymbra; Thy-
mus; Oryganum; Heliotropium; Symphy-
tum; Scutellaria; Pulmonaria; Onorma;
Lithospermum; Echium; Convolvulus; Cor-

dia;

rirt, in einigen liegen 2, in den meiſten nur eine Perſon.
Nachtſtuͤhle ſtehen im Wege. Prediger, Aerzte, Wund-
aͤrzte, Wartfrauen, Aufwaͤrter, Apotheker, Jungen,
Koͤche, Waͤſcher ꝛc. ſind uͤberall in Menge. Es iſt ein
eigener Saal fuͤr Kindbetterinnen ꝛc. da, eine eigne Kir-
che, eine eigne Apotheke ꝛc. Die Hoͤfe haͤngen immer
voll gewaſchener Kleidungs- oder Bettſtuͤcke. Die Obrig-
keit gibt Wachen dazu her. Man ſieht die Mannichfal-
tigkeit des menſchlichen Elends, uͤberall hoͤrt man klagen,
ſeufzen, ſpeien, ſchreien, troͤſten, jammern, ſich auslee-
ren, roͤcheln, den Tod rufen ꝛc. Man bekoͤmmt alle
moͤgliche Geruͤche, ſieht alle Situationen, Wunden,
Krankheiten. Dort ißt einer Suppe und gebratene Huͤ-
ner, darneben ſegnet der Geiſtliche einen Sterbenden ein.
Fremde laufen beſtaͤndig darin herum; doch iſt das Ge-
tuͤmmel bei der Menge der Leute noch maͤſſig. Gott ſei
gelobt fuͤr dieſe Anſtalt! Wie groß wuͤrde ohne eine ſolche
das Elend in Paris ſeyn!

Den 18ten Jun.

Le Jardin du Roi beſuchte ich heute wieder. Wie-
wohl das Wetter ſehr zweideutig ausſah, und auch ſtark
abwechſelte, ſo eilt’ ich doch, im Garten fortzufahren, und
ging heute (ſ. 13ten Jun.) die

3) Geſchlechter Salvia; Olea; Citharexylum;
Teucrium; Satureja; Hyſſopus; Duranta;
Betonica; Mentha; Galeopſis; Phlomis;
Chlinopodium; Molucella; Thymbra; Thy-
mus; Oryganum; Heliotropium; Symphy-
tum; Scutellaria; Pulmonaria; Onorma;
Lithoſpermum; Echium; Convolvulus; Cor-

dia;
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[242/0266] rirt, in einigen liegen 2, in den meiſten nur eine Perſon. Nachtſtuͤhle ſtehen im Wege. Prediger, Aerzte, Wund- aͤrzte, Wartfrauen, Aufwaͤrter, Apotheker, Jungen, Koͤche, Waͤſcher ꝛc. ſind uͤberall in Menge. Es iſt ein eigener Saal fuͤr Kindbetterinnen ꝛc. da, eine eigne Kir- che, eine eigne Apotheke ꝛc. Die Hoͤfe haͤngen immer voll gewaſchener Kleidungs- oder Bettſtuͤcke. Die Obrig- keit gibt Wachen dazu her. Man ſieht die Mannichfal- tigkeit des menſchlichen Elends, uͤberall hoͤrt man klagen, ſeufzen, ſpeien, ſchreien, troͤſten, jammern, ſich auslee- ren, roͤcheln, den Tod rufen ꝛc. Man bekoͤmmt alle moͤgliche Geruͤche, ſieht alle Situationen, Wunden, Krankheiten. Dort ißt einer Suppe und gebratene Huͤ- ner, darneben ſegnet der Geiſtliche einen Sterbenden ein. Fremde laufen beſtaͤndig darin herum; doch iſt das Ge- tuͤmmel bei der Menge der Leute noch maͤſſig. Gott ſei gelobt fuͤr dieſe Anſtalt! Wie groß wuͤrde ohne eine ſolche das Elend in Paris ſeyn! Den 18ten Jun. Le Jardin du Roi beſuchte ich heute wieder. Wie- wohl das Wetter ſehr zweideutig ausſah, und auch ſtark abwechſelte, ſo eilt’ ich doch, im Garten fortzufahren, und ging heute (ſ. 13ten Jun.) die 3) Geſchlechter Salvia; Olea; Citharexylum; Teucrium; Satureja; Hyſſopus; Duranta; Betonica; Mentha; Galeopſis; Phlomis; Chlinopodium; Molucella; Thymbra; Thy- mus; Oryganum; Heliotropium; Symphy- tum; Scutellaria; Pulmonaria; Onorma; Lithoſpermum; Echium; Convolvulus; Cor- dia;

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/266>, abgerufen am 22.11.2024.