mingo, wovon man beide Hälften abnehmen kann. 6) Eine Suite von versteinerten Muscheln, grosse und kleine, wie kleine Blätchen. Man heist sie in Bre- tagneMonnoye de Neptune. Ueberm Feuer öffnen sie sich, man sieht aber kein Charnier, und kennt das Original nicht, wie Nicolson sagte. 7) Pinceau de mer, grosse und kleine. Man denke sich die Allmacht Gottes an dem sonderbaren Thiere. 8) La Fripiere, die alle Muscheln an sich klebt. Dieses Stück war be- sonders kostbar, weil oben eine vollkommne Arche Noä darauf saß. 9) Schnecken mit einem Bouche d'or, das Labium war goldgelb, wie im Feuer vergoldet. 10) Kleine Zebramuscheln aus Domingo, die solche Zeich- nungen haben, wie dieser afrikanische Esel. 11) An vie- len Krebsfüssen Klauen, hornartig, schwarz, einige noch mit Stacheln. 12) Natürlich rothe Krebsscha- len, mit herrlichen, weissen, gelben Flecken darauf. 13) Meerohren aus Domingo, in denen nicht ein ein- ziges Loch war. Ob nicht eins darin gewesen, oder ob das Thier sie alle verstopft hatte, konnt' ich nicht entscheiden. 14) Grosse Eidechsen von da her, die ein recht gutes Essen sind. 15) Bois dentelle, Blüte, Frucht und Rinde in Weingeist. Es ist die mittelste Rinde, La- jette nennt Sloane den Baum in Domingo. Man macht Manschetten davon, die man in ein Glas mit Sei- fenwasser geschüttelt wäscht. Vom Reiben würden sie zerreissen. 16) Viele Conchylien mit ihren natürli- chen Deckeln, welche die Fischer aus Unwissenheit weg- werfen. 17) Ein herrlicher Meerigel mit vielen Sta- cheln noch, den er auch beschrieben hat. 18) Calebas- sen, viele Wurzeln, Sämereien etc.
Zu
mingo, wovon man beide Haͤlften abnehmen kann. 6) Eine Suite von verſteinerten Muſcheln, groſſe und kleine, wie kleine Blaͤtchen. Man heiſt ſie in Bre- tagneMonnoye de Neptune. Ueberm Feuer oͤffnen ſie ſich, man ſieht aber kein Charnier, und kennt das Original nicht, wie Nicolſon ſagte. 7) Pinceau de mer, groſſe und kleine. Man denke ſich die Allmacht Gottes an dem ſonderbaren Thiere. 8) La Fripiere, die alle Muſcheln an ſich klebt. Dieſes Stuͤck war be- ſonders koſtbar, weil oben eine vollkommne Arche Noaͤ darauf ſaß. 9) Schnecken mit einem Bouche d’or, das Labium war goldgelb, wie im Feuer vergoldet. 10) Kleine Zebramuſcheln aus Domingo, die ſolche Zeich- nungen haben, wie dieſer afrikaniſche Eſel. 11) An vie- len Krebsfuͤſſen Klauen, hornartig, ſchwarz, einige noch mit Stacheln. 12) Natuͤrlich rothe Krebsſcha- len, mit herrlichen, weiſſen, gelben Flecken darauf. 13) Meerohren aus Domingo, in denen nicht ein ein- ziges Loch war. Ob nicht eins darin geweſen, oder ob das Thier ſie alle verſtopft hatte, konnt’ ich nicht entſcheiden. 14) Groſſe Eidechſen von da her, die ein recht gutes Eſſen ſind. 15) Bois dentellé, Bluͤte, Frucht und Rinde in Weingeiſt. Es iſt die mittelſte Rinde, La- jette nennt Sloane den Baum in Domingo. Man macht Manſchetten davon, die man in ein Glas mit Sei- fenwaſſer geſchuͤttelt waͤſcht. Vom Reiben wuͤrden ſie zerreiſſen. 16) Viele Conchylien mit ihren natuͤrli- chen Deckeln, welche die Fiſcher aus Unwiſſenheit weg- werfen. 17) Ein herrlicher Meerigel mit vielen Sta- cheln noch, den er auch beſchrieben hat. 18) Calebaſ- ſen, viele Wurzeln, Saͤmereien ꝛc.
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mingo, wovon man beide Haͤlften abnehmen kann.
6) Eine Suite von verſteinerten Muſcheln, groſſe
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tagne Monnoye de Neptune. Ueberm Feuer oͤffnen
ſie ſich, man ſieht aber kein Charnier, und kennt das
Original nicht, wie Nicolſon ſagte. 7) Pinceau de
mer, groſſe und kleine. Man denke ſich die Allmacht
Gottes an dem ſonderbaren Thiere. 8) La Fripiere,
die alle Muſcheln an ſich klebt. Dieſes Stuͤck war be-
ſonders koſtbar, weil oben eine vollkommne Arche Noaͤ
darauf ſaß. 9) Schnecken mit einem Bouche d’or,
das Labium war goldgelb, wie im Feuer vergoldet. 10)
Kleine Zebramuſcheln aus Domingo, die ſolche Zeich-
nungen haben, wie dieſer afrikaniſche Eſel. 11) An vie-
len Krebsfuͤſſen Klauen, hornartig, ſchwarz, einige
noch mit Stacheln. 12) Natuͤrlich rothe Krebsſcha-
len, mit herrlichen, weiſſen, gelben Flecken darauf.
13) Meerohren aus Domingo, in denen nicht ein ein-
ziges Loch war. Ob nicht eins darin geweſen, oder ob das
Thier ſie alle verſtopft hatte, konnt’ ich nicht entſcheiden.
14) Groſſe Eidechſen von da her, die ein recht gutes
Eſſen ſind. 15) Bois dentellé, Bluͤte, Frucht und
Rinde in Weingeiſt. Es iſt die mittelſte Rinde, La-
jette nennt Sloane den Baum in Domingo. Man
macht Manſchetten davon, die man in ein Glas mit Sei-
fenwaſſer geſchuͤttelt waͤſcht. Vom Reiben wuͤrden ſie
zerreiſſen. 16) Viele Conchylien mit ihren natuͤrli-
chen Deckeln, welche die Fiſcher aus Unwiſſenheit weg-
werfen. 17) Ein herrlicher Meerigel mit vielen Sta-
cheln noch, den er auch beſchrieben hat. 18) Calebaſ-
ſen, viele Wurzeln, Saͤmereien ꝛc.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/254>, abgerufen am 25.11.2024.
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