Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

Bei jedem Psalm ist ein Gebet. 8) Ein Novum Testa-
mentum graecum.
Lutet
1550. klein Folio, un-
gemein nett; man konts weglesen, wie ein ABC. die Ad-
jurat.
hinten, war ohne Absatz in einem weggedruckt. 9)
Wedloc's arabisch und lateinisches Neues Testament
mit kleinen Noten, London. 1650. 10) Kennicott.
Den wollte man mir überall als eine wichtige Neuigkeit
zeigen, aber ich schlug ihnen immer vorn die Subskription
unsers Durchl. Marggrafen auf. Als ich dem Don
Pingre' wegen des Gebrauchs, Michaelis Urtheil in der
Orientalischen Bibel sagte, war er völlig einstimmig.
11) Edward's Werke. Aublet's prächtiges Werk,
Plants of Guyana, sah ich da zum erstenmahl. Es
sind 4. Quartanten, zwei enthalten die Erklärung und
zwei die Kupfertafeln, und zwar ausgemahlte. -- Fors-
kähl's, Schäfer's
Schriften, alle deutsche und Rus-
sische Akademische Schriften. 12) Vincent de Beau-
vais
Historia rerum omnium,
etliche Folianten
Argentor. Der Mann hatte den ungeheuren Einfall,
alle Bücher excerpiren zu wollen, sammelte also Physik,
Moral, Historie etc. Quoniam tempus breve, me-
moria labilis, librorum multitudo etc.
so fängt
er an. 13) Ovidii Metamorphoses, 1477. Seite
174. steht der Ort Mayland. Recht schön. Mattaire
kennt diese Ausgabe nicht. 14) Ein Cicero vom Jahre
1477. Ein Virgil mit hölzernen Typen, aber doch leser-
lich, ein andrer 1486, Venet. sehr schön. 15) Catho-
licon Latinitatis,
ein Diktionarium. Maynz, 1460.
16) Hevelii Machina coelestis, Gedani 1679. Fol.
voll astronomischer Observationen, prächtig, mit Figu-
ren, die er selbst zeichnete. Das Buch ist sehr selten, er
hatte nur seinen Freunden einige Exemplare geschenkt,

und

Bei jedem Pſalm iſt ein Gebet. 8) Ein Novum Teſta-
mentum graecum.
Lutet
1550. klein Folio, un-
gemein nett; man konts wegleſen, wie ein ABC. die Ad-
jurat.
hinten, war ohne Abſatz in einem weggedruckt. 9)
Wedloc’s arabiſch und lateiniſches Neues Teſtament
mit kleinen Noten, London. 1650. 10) Kennicott.
Den wollte man mir uͤberall als eine wichtige Neuigkeit
zeigen, aber ich ſchlug ihnen immer vorn die Subſkription
unſers Durchl. Marggrafen auf. Als ich dem Don
Pingre’ wegen des Gebrauchs, Michaelis Urtheil in der
Orientaliſchen Bibel ſagte, war er voͤllig einſtimmig.
11) Edward’s Werke. Aublet’s praͤchtiges Werk,
Plants of Guyana, ſah ich da zum erſtenmahl. Es
ſind 4. Quartanten, zwei enthalten die Erklaͤrung und
zwei die Kupfertafeln, und zwar ausgemahlte. — Fors-
kaͤhl’s, Schaͤfer’s
Schriften, alle deutſche und Ruſ-
ſiſche Akademiſche Schriften. 12) Vincent de Beau-
vais
Hiſtoria rerum omnium,
etliche Folianten
Argentor. Der Mann hatte den ungeheuren Einfall,
alle Buͤcher excerpiren zu wollen, ſammelte alſo Phyſik,
Moral, Hiſtorie ꝛc. Quoniam tempus breve, me-
moria labilis, librorum multitudo etc.
ſo faͤngt
er an. 13) Ovidii Metamorphoſes, 1477. Seite
174. ſteht der Ort Mayland. Recht ſchoͤn. Mattaire
kennt dieſe Ausgabe nicht. 14) Ein Cicero vom Jahre
1477. Ein Virgil mit hoͤlzernen Typen, aber doch leſer-
lich, ein andrer 1486, Venet. ſehr ſchoͤn. 15) Catho-
licon Latinitatis,
ein Diktionarium. Maynz, 1460.
16) Hevelii Machina coeleſtis, Gedani 1679. Fol.
voll aſtronomiſcher Obſervationen, praͤchtig, mit Figu-
ren, die er ſelbſt zeichnete. Das Buch iſt ſehr ſelten, er
hatte nur ſeinen Freunden einige Exemplare geſchenkt,

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0156" n="132"/>
Bei jedem P&#x017F;alm i&#x017F;t ein Gebet. 8) Ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Novum Te&#x017F;ta-<lb/>
mentum graecum.</hi> Lutet</hi> 1550. klein Folio, un-<lb/>
gemein nett; man konts wegle&#x017F;en, wie ein ABC. die <hi rendition="#aq">Ad-<lb/>
jurat.</hi> hinten, war ohne Ab&#x017F;atz in einem weggedruckt. 9)<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Wedloc&#x2019;s</hi></hi> arabi&#x017F;ch und lateini&#x017F;ches <hi rendition="#fr">Neues Te&#x017F;tament</hi><lb/>
mit kleinen Noten, London. 1650. 10) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Kennicott.</hi></hi><lb/>
Den wollte man mir u&#x0364;berall als eine wichtige Neuigkeit<lb/>
zeigen, aber ich &#x017F;chlug ihnen immer vorn die <hi rendition="#fr">Sub&#x017F;</hi>kription<lb/>
un&#x017F;ers Durchl. Marggrafen auf. Als ich dem Don<lb/><hi rendition="#fr">Pingre&#x2019;</hi> wegen des Gebrauchs, <hi rendition="#fr">Michaelis</hi> Urtheil in der<lb/>
Orientali&#x017F;chen Bibel &#x017F;agte, war er vo&#x0364;llig ein&#x017F;timmig.<lb/>
11) <hi rendition="#fr">Edward</hi>&#x2019;s Werke. <hi rendition="#fr">Aublet</hi>&#x2019;s pra&#x0364;chtiges Werk,<lb/><hi rendition="#aq">Plants of Guyana,</hi> &#x017F;ah ich da zum er&#x017F;tenmahl. Es<lb/>
&#x017F;ind 4. Quartanten, zwei enthalten die Erkla&#x0364;rung und<lb/>
zwei die Kupfertafeln, und zwar ausgemahlte. &#x2014; <hi rendition="#fr">Fors-<lb/>
ka&#x0364;hl&#x2019;s, Scha&#x0364;fer&#x2019;s</hi> Schriften, alle deut&#x017F;che und Ru&#x017F;-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;che Akademi&#x017F;che Schriften. 12) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vincent de Beau-<lb/>
vais</hi> Hi&#x017F;toria rerum omnium,</hi> etliche Folianten<lb/><hi rendition="#aq">Argentor.</hi> Der Mann hatte den ungeheuren Einfall,<lb/>
alle Bu&#x0364;cher excerpiren zu wollen, &#x017F;ammelte al&#x017F;o Phy&#x017F;ik,<lb/>
Moral, Hi&#x017F;torie &#xA75B;c. <hi rendition="#aq">Quoniam tempus breve, me-<lb/>
moria labilis, librorum multitudo etc.</hi> &#x017F;o fa&#x0364;ngt<lb/>
er an. 13) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ovidii Metamorpho&#x017F;es,</hi></hi> 1477. Seite<lb/>
174. &#x017F;teht der Ort <hi rendition="#fr">Mayland.</hi> Recht &#x017F;cho&#x0364;n. <hi rendition="#fr">Mattaire</hi><lb/>
kennt die&#x017F;e Ausgabe nicht. 14) Ein <hi rendition="#fr">Cicero</hi> vom Jahre<lb/>
1477. Ein <hi rendition="#fr">Virgil</hi> mit ho&#x0364;lzernen Typen, aber doch le&#x017F;er-<lb/>
lich, ein andrer 1486, <hi rendition="#aq">Venet.</hi> &#x017F;ehr &#x017F;cho&#x0364;n. 15) <hi rendition="#aq">Catho-<lb/>
licon Latinitatis,</hi> ein Diktionarium. Maynz, 1460.<lb/>
16) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hevelii Machina coele&#x017F;tis,</hi> Gedani</hi> 1679. Fol.<lb/>
voll a&#x017F;tronomi&#x017F;cher Ob&#x017F;ervationen, pra&#x0364;chtig, mit Figu-<lb/>
ren, die er &#x017F;elb&#x017F;t zeichnete. Das Buch i&#x017F;t &#x017F;ehr &#x017F;elten, er<lb/>
hatte nur &#x017F;einen Freunden einige Exemplare ge&#x017F;chenkt,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[132/0156] Bei jedem Pſalm iſt ein Gebet. 8) Ein Novum Teſta- mentum graecum. Lutet 1550. klein Folio, un- gemein nett; man konts wegleſen, wie ein ABC. die Ad- jurat. hinten, war ohne Abſatz in einem weggedruckt. 9) Wedloc’s arabiſch und lateiniſches Neues Teſtament mit kleinen Noten, London. 1650. 10) Kennicott. Den wollte man mir uͤberall als eine wichtige Neuigkeit zeigen, aber ich ſchlug ihnen immer vorn die Subſkription unſers Durchl. Marggrafen auf. Als ich dem Don Pingre’ wegen des Gebrauchs, Michaelis Urtheil in der Orientaliſchen Bibel ſagte, war er voͤllig einſtimmig. 11) Edward’s Werke. Aublet’s praͤchtiges Werk, Plants of Guyana, ſah ich da zum erſtenmahl. Es ſind 4. Quartanten, zwei enthalten die Erklaͤrung und zwei die Kupfertafeln, und zwar ausgemahlte. — Fors- kaͤhl’s, Schaͤfer’s Schriften, alle deutſche und Ruſ- ſiſche Akademiſche Schriften. 12) Vincent de Beau- vais Hiſtoria rerum omnium, etliche Folianten Argentor. Der Mann hatte den ungeheuren Einfall, alle Buͤcher excerpiren zu wollen, ſammelte alſo Phyſik, Moral, Hiſtorie ꝛc. Quoniam tempus breve, me- moria labilis, librorum multitudo etc. ſo faͤngt er an. 13) Ovidii Metamorphoſes, 1477. Seite 174. ſteht der Ort Mayland. Recht ſchoͤn. Mattaire kennt dieſe Ausgabe nicht. 14) Ein Cicero vom Jahre 1477. Ein Virgil mit hoͤlzernen Typen, aber doch leſer- lich, ein andrer 1486, Venet. ſehr ſchoͤn. 15) Catho- licon Latinitatis, ein Diktionarium. Maynz, 1460. 16) Hevelii Machina coeleſtis, Gedani 1679. Fol. voll aſtronomiſcher Obſervationen, praͤchtig, mit Figu- ren, die er ſelbſt zeichnete. Das Buch iſt ſehr ſelten, er hatte nur ſeinen Freunden einige Exemplare geſchenkt, und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/156
Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/156>, abgerufen am 05.05.2024.