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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Die Motoren.

Dividieren wir die von Dupin bei den Alpenführern festgestellte
Leistung mit dieser Zahl, so erhalten wir einen Wirkungsgrad des
Menschen als Motor von [Formel 1] .

Zieht man noch solche Beobachtungen in Betracht, welche von
anderen Experimentatoren hinsichtlich der Leistungen von Menschen
gemacht worden sind, so ergiebt sich der Wirkungsgrad des Menschen als
Motor zu 0,26, d. h. der Mensch leistet 26 % derjenigen Arbeit, welche
der Wärme entspricht, die sich aus den täglich eingenommenen Nahrungs-
mitteln ergiebt. 74 % gehen mithin verloren durch den Stoffwechsel,
durch Transpiration u. s. w.

Zieht man in Rücksicht, daß bei der Dampfmaschine der Nutz-
effekt im Durchschnitt nur 0,063 beträgt, so kommt man zu dem inter-
essanten Ergebnis, daß der Mensch als Motor eine 4 mal bessere
kalorische Maschine ist, als eine gute Dampfmaschine. Zu beachten ist
jedoch hier noch der schwerwiegende Umstand, daß das Heizmaterial
der menschlichen Maschine, die Nahrung, fast um das Dreißigfache
theurer ist als Steinkohle.

Wie bereits erwähnt wurde, kann die Art und Weise, in welcher
die motorische Kraft des Menschen ausgenutzt wird, eine sehr verschiedene
sein. Gegenwärtig geschieht dieselbe meist durch den Hebel und die
Kurbel, an welchen die Hand oder der Fuß des Menschen angreift
und mittelst deren der Antrieb einer Arbeitsmaschine erfolgt.

Als eine besondere Art von Motoren, welche durch das Gewicht
des Menschen bewegt werden, sind die Treträder zu erwähnen. Es
sind dieses Räder mit horizontaler Drehachse, welche an ihrem äußeren
Umfange mit Sprossen versehen sind. In diesen Sprossen klettert der
Mensch aufwärts, in Folge dessen eine Drehung des Rades und dessen
Achse erfolgt. Die Verwendung dieser Maschine beschränkt sich gegen-
wärtig nur noch auf die wenig zivilisierten Völker und besitzt zur Zeit
fast nur noch ein rein historisches Interesse.

Wenden wir uns nunmehr der Ausnützung der Muskelkräfte der
Tiere zu, so kommt hier in erster Linie das Pferd in Betracht, indem
dasselbe zur Ausübung eines Zuges benutzt wird, welcher alsdann
zur Leistung einer Arbeit verwendet wird. Die einfachste Art der Aus-
nützung von Tierkraft geschieht zum Heben von Lasten, indem das
die Last tragende Seil über eine in der gewünschten Höhe angebrachte
Rolle geleitet wird; an dem freien Ende des Seiles wird ein Pferd
angespannt, welches bei seinem Vorwärtsschreiten das Seil mit sich
zieht und die Last zu der Höhe der Rolle emporhebt. Diese Art der
Hebung von Lasten auf mitunter recht erhebliche Höhen findet man noch
gegenwärtig bei dem Hinaufwinden von Balken auf die Höhen der
oberen Etagen von Bauwerken vielfach in Gebrauch.

Sehen wir von den durch das Eigengewicht von Tieren bewegten
Tretwerken, welche im Wesentlichen mit den vorstehend für Menschen-

Die Motoren.

Dividieren wir die von Dupin bei den Alpenführern feſtgeſtellte
Leiſtung mit dieſer Zahl, ſo erhalten wir einen Wirkungsgrad des
Menſchen als Motor von [Formel 1] .

Zieht man noch ſolche Beobachtungen in Betracht, welche von
anderen Experimentatoren hinſichtlich der Leiſtungen von Menſchen
gemacht worden ſind, ſo ergiebt ſich der Wirkungsgrad des Menſchen als
Motor zu 0,26, d. h. der Menſch leiſtet 26 % derjenigen Arbeit, welche
der Wärme entſpricht, die ſich aus den täglich eingenommenen Nahrungs-
mitteln ergiebt. 74 % gehen mithin verloren durch den Stoffwechſel,
durch Transpiration u. ſ. w.

Zieht man in Rückſicht, daß bei der Dampfmaſchine der Nutz-
effekt im Durchſchnitt nur 0,063 beträgt, ſo kommt man zu dem inter-
eſſanten Ergebnis, daß der Menſch als Motor eine 4 mal beſſere
kaloriſche Maſchine iſt, als eine gute Dampfmaſchine. Zu beachten iſt
jedoch hier noch der ſchwerwiegende Umſtand, daß das Heizmaterial
der menſchlichen Maſchine, die Nahrung, faſt um das Dreißigfache
theurer iſt als Steinkohle.

Wie bereits erwähnt wurde, kann die Art und Weiſe, in welcher
die motoriſche Kraft des Menſchen ausgenutzt wird, eine ſehr verſchiedene
ſein. Gegenwärtig geſchieht dieſelbe meiſt durch den Hebel und die
Kurbel, an welchen die Hand oder der Fuß des Menſchen angreift
und mittelſt deren der Antrieb einer Arbeitsmaſchine erfolgt.

Als eine beſondere Art von Motoren, welche durch das Gewicht
des Menſchen bewegt werden, ſind die Treträder zu erwähnen. Es
ſind dieſes Räder mit horizontaler Drehachſe, welche an ihrem äußeren
Umfange mit Sproſſen verſehen ſind. In dieſen Sproſſen klettert der
Menſch aufwärts, in Folge deſſen eine Drehung des Rades und deſſen
Achſe erfolgt. Die Verwendung dieſer Maſchine beſchränkt ſich gegen-
wärtig nur noch auf die wenig ziviliſierten Völker und beſitzt zur Zeit
faſt nur noch ein rein hiſtoriſches Intereſſe.

Wenden wir uns nunmehr der Ausnützung der Muskelkräfte der
Tiere zu, ſo kommt hier in erſter Linie das Pferd in Betracht, indem
dasſelbe zur Ausübung eines Zuges benutzt wird, welcher alsdann
zur Leiſtung einer Arbeit verwendet wird. Die einfachſte Art der Aus-
nützung von Tierkraft geſchieht zum Heben von Laſten, indem das
die Laſt tragende Seil über eine in der gewünſchten Höhe angebrachte
Rolle geleitet wird; an dem freien Ende des Seiles wird ein Pferd
angeſpannt, welches bei ſeinem Vorwärtsſchreiten das Seil mit ſich
zieht und die Laſt zu der Höhe der Rolle emporhebt. Dieſe Art der
Hebung von Laſten auf mitunter recht erhebliche Höhen findet man noch
gegenwärtig bei dem Hinaufwinden von Balken auf die Höhen der
oberen Etagen von Bauwerken vielfach in Gebrauch.

Sehen wir von den durch das Eigengewicht von Tieren bewegten
Tretwerken, welche im Weſentlichen mit den vorſtehend für Menſchen-

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/80>, abgerufen am 22.11.2024.