sammenschmelzen von Blei und silberhaltigem Kupfer unter gleichzeitiger Bildung einer schwerer schmelzbaren Blei-Kupferlegierung. Zu diesem Zwecke schmelzt man das silberhaltige Schwarzkupfer mit Blei zu Scheiben, wie sie Fig. 372 zeigen, aus welchen dann auf dem Saigerherde (Fig. 373) das silberhaltige Blei ausgesaigert wird. Fig. 372 zeigt gleichzeitig die Art der Aufstellung der Scheiben oder Saigerstücke D auf dem Herde, auf welchem das bleihaltige Silber aus- schmilzt und in die Bleigruben c c (Fig. 373) fließt. Von hieraus wird es in die Ver- tiefung e geschöpft, um dann nach einer der
[Abbildung]
Fig. 372.
Anordnung der Saigerstücke.
sogleich zu beschreiben- den Methoden verar- beitet zu werden. Die viel schwerer schmelz- bare Blei-Kupfer- legierung bleibt auf dem Herde zurück und die sie enthaltenden Scheiben werden "Kien- stöcke" genannt.
Die nun vorzu- nehmende Entsilberung
[Abbildung]
Fig. 373.
Saigerherd.
des Werkbleies kann nach einer der vorher genannten drei verschiedenen Methoden geschehen, nämlich auf dem Treibherde, oder durch Pattin- sonieren oder endlich vermittelst Zink.
Die Entsilberung des Werkbleies auf dem Treibherde wird sowohl in den Silberhüttenwerken, als auch in den Bleihüttenwerken vorge- nommen. Fig. 374 zeigt den Vertikalschnitt eines solchen Treibherdes, der aus einem Gebläseflammenofen mit einer Feuerung F besteht. A ist der Herd, auf welchem das Werkblei geschmelzt wird, B eine durch die Vorrichtung D zu hebende und zu senkende Haube, P das Schürloch, auch Blech- loch genannt, und a a sind die Düsen des in den Herd mündenden Gebläses. Die Wirkung dieser Treibherd- arbeit beruht nun darauf, daß die sich stets von neuem auf der Oberfläche des Me- tallbades bildende Schicht von Bleioxyd durch das in Fig. 374 nicht sichtbare
[Abbildung]
Fig. 374.
Treibherd (Vertikalschnitt).
Das Silber.
ſammenſchmelzen von Blei und ſilberhaltigem Kupfer unter gleichzeitiger Bildung einer ſchwerer ſchmelzbaren Blei-Kupferlegierung. Zu dieſem Zwecke ſchmelzt man das ſilberhaltige Schwarzkupfer mit Blei zu Scheiben, wie ſie Fig. 372 zeigen, aus welchen dann auf dem Saigerherde (Fig. 373) das ſilberhaltige Blei ausgeſaigert wird. Fig. 372 zeigt gleichzeitig die Art der Aufſtellung der Scheiben oder Saigerſtücke D auf dem Herde, auf welchem das bleihaltige Silber aus- ſchmilzt und in die Bleigruben c c (Fig. 373) fließt. Von hieraus wird es in die Ver- tiefung e geſchöpft, um dann nach einer der
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Fig. 372.
Anordnung der Saigerſtücke.
ſogleich zu beſchreiben- den Methoden verar- beitet zu werden. Die viel ſchwerer ſchmelz- bare Blei-Kupfer- legierung bleibt auf dem Herde zurück und die ſie enthaltenden Scheiben werden „Kien- ſtöcke“ genannt.
Die nun vorzu- nehmende Entſilberung
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Fig. 373.
Saigerherd.
des Werkbleies kann nach einer der vorher genannten drei verſchiedenen Methoden geſchehen, nämlich auf dem Treibherde, oder durch Pattin- ſonieren oder endlich vermittelſt Zink.
Die Entſilberung des Werkbleies auf dem Treibherde wird ſowohl in den Silberhüttenwerken, als auch in den Bleihüttenwerken vorge- nommen. Fig. 374 zeigt den Vertikalſchnitt eines ſolchen Treibherdes, der aus einem Gebläſeflammenofen mit einer Feuerung F beſteht. A iſt der Herd, auf welchem das Werkblei geſchmelzt wird, B eine durch die Vorrichtung D zu hebende und zu ſenkende Haube, P das Schürloch, auch Blech- loch genannt, und a a ſind die Düſen des in den Herd mündenden Gebläſes. Die Wirkung dieſer Treibherd- arbeit beruht nun darauf, daß die ſich ſtets von neuem auf der Oberfläche des Me- tallbades bildende Schicht von Bleioxyd durch das in Fig. 374 nicht ſichtbare
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Fig. 374.
Treibherd (Vertikalſchnitt).
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Das Silber.
ſammenſchmelzen von Blei und ſilberhaltigem Kupfer unter gleichzeitiger
Bildung einer ſchwerer ſchmelzbaren Blei-Kupferlegierung. Zu dieſem
Zwecke ſchmelzt man das ſilberhaltige Schwarzkupfer mit Blei zu
Scheiben, wie ſie Fig. 372 zeigen, aus welchen
dann auf dem Saigerherde (Fig. 373) das
ſilberhaltige Blei ausgeſaigert wird. Fig. 372
zeigt gleichzeitig die Art der Aufſtellung der
Scheiben oder Saigerſtücke D auf dem Herde,
auf welchem das bleihaltige Silber aus-
ſchmilzt und in die Bleigruben c c (Fig. 373)
fließt. Von hieraus wird es in die Ver-
tiefung e geſchöpft, um dann nach einer der
[Abbildung Fig. 372.
Anordnung der Saigerſtücke.]
ſogleich zu beſchreiben-
den Methoden verar-
beitet zu werden. Die
viel ſchwerer ſchmelz-
bare Blei-Kupfer-
legierung bleibt auf
dem Herde zurück und
die ſie enthaltenden
Scheiben werden „Kien-
ſtöcke“ genannt.
Die nun vorzu-
nehmende Entſilberung
[Abbildung Fig. 373. Saigerherd.]
des Werkbleies kann nach einer der vorher genannten drei verſchiedenen
Methoden geſchehen, nämlich auf dem Treibherde, oder durch Pattin-
ſonieren oder endlich vermittelſt Zink.
Die Entſilberung des Werkbleies auf dem Treibherde wird ſowohl
in den Silberhüttenwerken, als auch in den Bleihüttenwerken vorge-
nommen. Fig. 374 zeigt den Vertikalſchnitt eines ſolchen Treibherdes,
der aus einem Gebläſeflammenofen mit einer Feuerung F beſteht. A
iſt der Herd, auf welchem das Werkblei geſchmelzt wird, B eine durch die
Vorrichtung D zu hebende
und zu ſenkende Haube, P
das Schürloch, auch Blech-
loch genannt, und a a ſind
die Düſen des in den Herd
mündenden Gebläſes. Die
Wirkung dieſer Treibherd-
arbeit beruht nun darauf,
daß die ſich ſtets von neuem
auf der Oberfläche des Me-
tallbades bildende Schicht
von Bleioxyd durch das in
Fig. 374 nicht ſichtbare
[Abbildung Fig. 374. Treibherd (Vertikalſchnitt).]
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/641>, abgerufen am 22.11.2024.
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