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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Die Rohgewinnung der Metalle.
hälter aus Porphyr abfließt, während aus einem Wasserreservoir kaltes
Wasser kontinuierlich zu den äußeren Kammern strömt. Die letzten
Spuren des Quecksilbers verdichten sich in den Rauchkammern D D.

In Almaden in Spanien werden die Quecksilberdämpfe in birnen-
förmigen kurzen Röhren aus Thon -- Aludeln genannt -- verdichtet.
Diese Aludeln werden mit ihren offenen Enden so ineinandergeschoben,
wie es Fig. 368 zeigt, und in dieser Anordnung Aludelschnüre genannt.

[Abbildung] Fig. 368.

Aludelschnur.

Der Ofen, den Fig. 369 im Vertikal-
schnitt und Fig. 370 im Horizontal-
schnitt zeigt, besteht aus einem mittels
durchbrochenen Gewölbes in zwei
Abteilungen geteilten, cylindrischen Schachtofen, in dessen unterer Ab-
teilung das Feuer angemacht, und dessen obere Abteilung mit Zinnober
beschickt wird. Dieser Ofen steht durch den sog. Aludelplan, auf welchem
[Abbildung] Fig. 369.

Quecksilber-Röstofen (Vertikalschnitt).

[Abbildung] Fig. 370.

Quecksilber-Röstofen (Horizontalschnitt).

12 Aludelschnüre liegen, mit den Kammern B in Verbindung. Jede
dieser Aludelschnüre enthält bei 20 bis 22 m Länge 44 Aludeln. Die
beim Rösten sich bildenden Dämpfe treten nun durch die Kammern c c
in die Aludelschnüre, in welchen sich das Quecksilber verdichtet und bei

Die Rohgewinnung der Metalle.
hälter aus Porphyr abfließt, während aus einem Waſſerreſervoir kaltes
Waſſer kontinuierlich zu den äußeren Kammern ſtrömt. Die letzten
Spuren des Queckſilbers verdichten ſich in den Rauchkammern D D.

In Almaden in Spanien werden die Queckſilberdämpfe in birnen-
förmigen kurzen Röhren aus Thon — Aludeln genannt — verdichtet.
Dieſe Aludeln werden mit ihren offenen Enden ſo ineinandergeſchoben,
wie es Fig. 368 zeigt, und in dieſer Anordnung Aludelſchnüre genannt.

[Abbildung] Fig. 368.

Aludelſchnur.

Der Ofen, den Fig. 369 im Vertikal-
ſchnitt und Fig. 370 im Horizontal-
ſchnitt zeigt, beſteht aus einem mittels
durchbrochenen Gewölbes in zwei
Abteilungen geteilten, cylindriſchen Schachtofen, in deſſen unterer Ab-
teilung das Feuer angemacht, und deſſen obere Abteilung mit Zinnober
beſchickt wird. Dieſer Ofen ſteht durch den ſog. Aludelplan, auf welchem
[Abbildung] Fig. 369.

Queckſilber-Röſtofen (Vertikalſchnitt).

[Abbildung] Fig. 370.

Queckſilber-Röſtofen (Horizontalſchnitt).

12 Aludelſchnüre liegen, mit den Kammern B in Verbindung. Jede
dieſer Aludelſchnüre enthält bei 20 bis 22 m Länge 44 Aludeln. Die
beim Röſten ſich bildenden Dämpfe treten nun durch die Kammern c c
in die Aludelſchnüre, in welchen ſich das Queckſilber verdichtet und bei

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[614/0632] Die Rohgewinnung der Metalle. hälter aus Porphyr abfließt, während aus einem Waſſerreſervoir kaltes Waſſer kontinuierlich zu den äußeren Kammern ſtrömt. Die letzten Spuren des Queckſilbers verdichten ſich in den Rauchkammern D D. In Almaden in Spanien werden die Queckſilberdämpfe in birnen- förmigen kurzen Röhren aus Thon — Aludeln genannt — verdichtet. Dieſe Aludeln werden mit ihren offenen Enden ſo ineinandergeſchoben, wie es Fig. 368 zeigt, und in dieſer Anordnung Aludelſchnüre genannt. [Abbildung Fig. 368. Aludelſchnur.] Der Ofen, den Fig. 369 im Vertikal- ſchnitt und Fig. 370 im Horizontal- ſchnitt zeigt, beſteht aus einem mittels durchbrochenen Gewölbes in zwei Abteilungen geteilten, cylindriſchen Schachtofen, in deſſen unterer Ab- teilung das Feuer angemacht, und deſſen obere Abteilung mit Zinnober beſchickt wird. Dieſer Ofen ſteht durch den ſog. Aludelplan, auf welchem [Abbildung Fig. 369. Queckſilber-Röſtofen (Vertikalſchnitt).] [Abbildung Fig. 370. Queckſilber-Röſtofen (Horizontalſchnitt).] 12 Aludelſchnüre liegen, mit den Kammern B in Verbindung. Jede dieſer Aludelſchnüre enthält bei 20 bis 22 m Länge 44 Aludeln. Die beim Röſten ſich bildenden Dämpfe treten nun durch die Kammern c c in die Aludelſchnüre, in welchen ſich das Queckſilber verdichtet und bei

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/632>, abgerufen am 22.11.2024.