Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.Die Textil-Industrie. man in der Handweberei noch häufig das Spulrad benutzt, auf welchesdie Schußspule gesteckt und durch Bewegung des Rades schnell Faden aufwindend gedreht wird, verlangt der mechanische Webstuhl infolge schnellerer Abarbeitung der in den Schützen eingelegten Schußspule auch eine schnellere Herstellung der letzteren, und erfolgt diese auf den Schußspulmaschinen, welche gleichzeitig mehrere Spulen aufnehmen. Solche Maschinen sind außerordentlich vollkommen eingerichtet. Bricht ein Faden oder ist eine Spule gefüllt, so setzt sich die zugehörige Spindel ohne Zuthun des Arbeiters still. Überhaupt sind nach dieser Richtung hin auch an den Kettenvorbereitungsmaschinen zahlreiche [Abbildung]
Fig. 209. Erfindungen zu verzeichnen, welche bezwecken, die Thätigkeit derTrittwebstuhl. Maschinen mehr und mehr selbständig zu machen und dem Arbeiter immer weniger zur selben Zeit auszuübende Beobachtungen aufzuerlegen. Der Handwebstuhl der Alten war von rahmenförmigem Aufbau; Die Textil-Induſtrie. man in der Handweberei noch häufig das Spulrad benutzt, auf welchesdie Schußſpule geſteckt und durch Bewegung des Rades ſchnell Faden aufwindend gedreht wird, verlangt der mechaniſche Webſtuhl infolge ſchnellerer Abarbeitung der in den Schützen eingelegten Schußſpule auch eine ſchnellere Herſtellung der letzteren, und erfolgt dieſe auf den Schußſpulmaſchinen, welche gleichzeitig mehrere Spulen aufnehmen. Solche Maſchinen ſind außerordentlich vollkommen eingerichtet. Bricht ein Faden oder iſt eine Spule gefüllt, ſo ſetzt ſich die zugehörige Spindel ohne Zuthun des Arbeiters ſtill. Überhaupt ſind nach dieſer Richtung hin auch an den Kettenvorbereitungsmaſchinen zahlreiche [Abbildung]
Fig. 209. Erfindungen zu verzeichnen, welche bezwecken, die Thätigkeit derTrittwebſtuhl. Maſchinen mehr und mehr ſelbſtändig zu machen und dem Arbeiter immer weniger zur ſelben Zeit auszuübende Beobachtungen aufzuerlegen. Der Handwebſtuhl der Alten war von rahmenförmigem Aufbau; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0390" n="372"/><fw place="top" type="header">Die Textil-Induſtrie.</fw><lb/> man in der Handweberei noch häufig das Spulrad benutzt, auf welches<lb/> die Schußſpule geſteckt und durch Bewegung des Rades ſchnell Faden<lb/> aufwindend gedreht wird, verlangt der mechaniſche Webſtuhl infolge<lb/> ſchnellerer Abarbeitung der in den Schützen eingelegten Schußſpule<lb/> auch eine ſchnellere Herſtellung der letzteren, und erfolgt dieſe auf den<lb/> Schußſpulmaſchinen, welche gleichzeitig mehrere Spulen aufnehmen.<lb/> Solche Maſchinen ſind außerordentlich vollkommen eingerichtet. Bricht<lb/> ein Faden oder iſt eine Spule gefüllt, ſo ſetzt ſich die zugehörige<lb/> Spindel ohne Zuthun des Arbeiters ſtill. Überhaupt ſind nach dieſer<lb/> Richtung hin auch an den Kettenvorbereitungsmaſchinen zahlreiche<lb/><figure><head>Fig. 209. </head><p>Trittwebſtuhl.</p></figure><lb/> Erfindungen zu verzeichnen, welche bezwecken, die Thätigkeit der<lb/> Maſchinen mehr und mehr ſelbſtändig zu machen und dem Arbeiter<lb/> immer weniger zur ſelben Zeit auszuübende Beobachtungen aufzuerlegen.</p><lb/> <p>Der Handwebſtuhl der Alten war von rahmenförmigem Aufbau;<lb/> die Kette war in ihm vertikal aufgeſpannt, den Schuß trug man mittels<lb/> eines Stäbchens ein und ſchlug ihn durch ein zinkenartiges Werkzeug<lb/> feſt an den Warenrand an. Das Trennen der Fäden bei der Fach-<lb/> bildung führten zwiſchen die Kette geſteckte Stäbe aus. Aus dieſer<lb/> primitiven Konſtruktion bildete ſich nach und nach der einfache und<lb/> erweiterte Trittwebſtuhl aus, mit welchem nicht nur leinwandartige<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [372/0390]
Die Textil-Induſtrie.
man in der Handweberei noch häufig das Spulrad benutzt, auf welches
die Schußſpule geſteckt und durch Bewegung des Rades ſchnell Faden
aufwindend gedreht wird, verlangt der mechaniſche Webſtuhl infolge
ſchnellerer Abarbeitung der in den Schützen eingelegten Schußſpule
auch eine ſchnellere Herſtellung der letzteren, und erfolgt dieſe auf den
Schußſpulmaſchinen, welche gleichzeitig mehrere Spulen aufnehmen.
Solche Maſchinen ſind außerordentlich vollkommen eingerichtet. Bricht
ein Faden oder iſt eine Spule gefüllt, ſo ſetzt ſich die zugehörige
Spindel ohne Zuthun des Arbeiters ſtill. Überhaupt ſind nach dieſer
Richtung hin auch an den Kettenvorbereitungsmaſchinen zahlreiche
[Abbildung Fig. 209. Trittwebſtuhl.]
Erfindungen zu verzeichnen, welche bezwecken, die Thätigkeit der
Maſchinen mehr und mehr ſelbſtändig zu machen und dem Arbeiter
immer weniger zur ſelben Zeit auszuübende Beobachtungen aufzuerlegen.
Der Handwebſtuhl der Alten war von rahmenförmigem Aufbau;
die Kette war in ihm vertikal aufgeſpannt, den Schuß trug man mittels
eines Stäbchens ein und ſchlug ihn durch ein zinkenartiges Werkzeug
feſt an den Warenrand an. Das Trennen der Fäden bei der Fach-
bildung führten zwiſchen die Kette geſteckte Stäbe aus. Aus dieſer
primitiven Konſtruktion bildete ſich nach und nach der einfache und
erweiterte Trittwebſtuhl aus, mit welchem nicht nur leinwandartige
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