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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Heizung.

Die Wasserheizung besteht aus einem vollkommen geschlossenen
System von Röhren, in welches am tiefsten Punkte ein Kessel eingefügt
ist. Dieselbe kann ohne besonders große Schwierigkeiten selbst noch
in fertig dastehenden Häusern angebracht werden. Wird der Kessel,
nachdem das ganze System mit Wasser gefüllt ist, geheizt, so steigt das
heiße Wasser in den Heizröhren empor, zirkuliert durch die Heizkörper,
kühlt sich hierbei ab und fließt in absteigenden Röhren in den Kessel

[Abbildung] Fig. 201.

Wasserheizungsanlage.

zurück, wo infolge der Erhitzung
die Zirkulation von neuem be-
ginnt (siehe Fig. 201). Man hat
mehrere Systeme dieser Heizung.
Am häufigsten angewandt ist die
Warmwasserheizung mit Nieder-
druck, bei welcher das Wasser
höchstens bis zum Siedepunkt er-
hitzt wird, sowie die mit Mittel-
druck, bei welcher die Tempe-
ratur bis 140° steigen kann.
In beiden Fällen ist der Kessel
ein Röhrenkessel von entsprechen-
den Dimensionen. Alle Teile
der Röhrenleitung, die keine
Wärme abgeben sollen, werden
eingemauert oder mit hölzernen
Hüllen umgeben. Die Heiz-
körper sind im wesentlichen zwei:
liegende oder stehende Röhren-
register, und liegende Rippen-
register. Die ersteren bestehen
aus zahlreichen, zwei prisma-
tische Sammelkästen verbinden-
den Röhren. die letzteren stellen
Röhren mit aufgegossenen schräg-
liegenden, weit vorspringenden
Rippen dar. In beiden läßt sich
die Wasserzirkulation leicht durch
Ventile regulieren. Die ganze
Röhrenleitung steht in Verbindung mit einem offenen, auf dem Boden
stehenden Expansionsgefäß, welches zur Vermeidung zu hohen Druckes
vorhanden sein muß. Unter Mitteldruck hat die Leitung beim Eintritt
in dieses Gefäß ein entsprechend der geforderten höheren Wassertemperatur
belastetes Ventil.

Diejenigen Wasserheizungsanlagen, bei welchen statt des Röhren-
kessels ein schlangenförmig zusammengerolltes Stück der geschlossenen
Röhrenleitung, die Feuerschlange, erhitzt wird, nennt man Heißwasser-

Heizung.

Die Waſſerheizung beſteht aus einem vollkommen geſchloſſenen
Syſtem von Röhren, in welches am tiefſten Punkte ein Keſſel eingefügt
iſt. Dieſelbe kann ohne beſonders große Schwierigkeiten ſelbſt noch
in fertig daſtehenden Häuſern angebracht werden. Wird der Keſſel,
nachdem das ganze Syſtem mit Waſſer gefüllt iſt, geheizt, ſo ſteigt das
heiße Waſſer in den Heizröhren empor, zirkuliert durch die Heizkörper,
kühlt ſich hierbei ab und fließt in abſteigenden Röhren in den Keſſel

[Abbildung] Fig. 201.

Waſſerheizungsanlage.

zurück, wo infolge der Erhitzung
die Zirkulation von neuem be-
ginnt (ſiehe Fig. 201). Man hat
mehrere Syſteme dieſer Heizung.
Am häufigſten angewandt iſt die
Warmwaſſerheizung mit Nieder-
druck, bei welcher das Waſſer
höchſtens bis zum Siedepunkt er-
hitzt wird, ſowie die mit Mittel-
druck, bei welcher die Tempe-
ratur bis 140° ſteigen kann.
In beiden Fällen iſt der Keſſel
ein Röhrenkeſſel von entſprechen-
den Dimenſionen. Alle Teile
der Röhrenleitung, die keine
Wärme abgeben ſollen, werden
eingemauert oder mit hölzernen
Hüllen umgeben. Die Heiz-
körper ſind im weſentlichen zwei:
liegende oder ſtehende Röhren-
regiſter, und liegende Rippen-
regiſter. Die erſteren beſtehen
aus zahlreichen, zwei prisma-
tiſche Sammelkäſten verbinden-
den Röhren. die letzteren ſtellen
Röhren mit aufgegoſſenen ſchräg-
liegenden, weit vorſpringenden
Rippen dar. In beiden läßt ſich
die Waſſerzirkulation leicht durch
Ventile regulieren. Die ganze
Röhrenleitung ſteht in Verbindung mit einem offenen, auf dem Boden
ſtehenden Expanſionsgefäß, welches zur Vermeidung zu hohen Druckes
vorhanden ſein muß. Unter Mitteldruck hat die Leitung beim Eintritt
in dieſes Gefäß ein entſprechend der geforderten höheren Waſſertemperatur
belaſtetes Ventil.

Diejenigen Waſſerheizungsanlagen, bei welchen ſtatt des Röhren-
keſſels ein ſchlangenförmig zuſammengerolltes Stück der geſchloſſenen
Röhrenleitung, die Feuerſchlange, erhitzt wird, nennt man Heißwaſſer-

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[332/0350] Heizung. Die Waſſerheizung beſteht aus einem vollkommen geſchloſſenen Syſtem von Röhren, in welches am tiefſten Punkte ein Keſſel eingefügt iſt. Dieſelbe kann ohne beſonders große Schwierigkeiten ſelbſt noch in fertig daſtehenden Häuſern angebracht werden. Wird der Keſſel, nachdem das ganze Syſtem mit Waſſer gefüllt iſt, geheizt, ſo ſteigt das heiße Waſſer in den Heizröhren empor, zirkuliert durch die Heizkörper, kühlt ſich hierbei ab und fließt in abſteigenden Röhren in den Keſſel [Abbildung Fig. 201. Waſſerheizungsanlage.] zurück, wo infolge der Erhitzung die Zirkulation von neuem be- ginnt (ſiehe Fig. 201). Man hat mehrere Syſteme dieſer Heizung. Am häufigſten angewandt iſt die Warmwaſſerheizung mit Nieder- druck, bei welcher das Waſſer höchſtens bis zum Siedepunkt er- hitzt wird, ſowie die mit Mittel- druck, bei welcher die Tempe- ratur bis 140° ſteigen kann. In beiden Fällen iſt der Keſſel ein Röhrenkeſſel von entſprechen- den Dimenſionen. Alle Teile der Röhrenleitung, die keine Wärme abgeben ſollen, werden eingemauert oder mit hölzernen Hüllen umgeben. Die Heiz- körper ſind im weſentlichen zwei: liegende oder ſtehende Röhren- regiſter, und liegende Rippen- regiſter. Die erſteren beſtehen aus zahlreichen, zwei prisma- tiſche Sammelkäſten verbinden- den Röhren. die letzteren ſtellen Röhren mit aufgegoſſenen ſchräg- liegenden, weit vorſpringenden Rippen dar. In beiden läßt ſich die Waſſerzirkulation leicht durch Ventile regulieren. Die ganze Röhrenleitung ſteht in Verbindung mit einem offenen, auf dem Boden ſtehenden Expanſionsgefäß, welches zur Vermeidung zu hohen Druckes vorhanden ſein muß. Unter Mitteldruck hat die Leitung beim Eintritt in dieſes Gefäß ein entſprechend der geforderten höheren Waſſertemperatur belaſtetes Ventil. Diejenigen Waſſerheizungsanlagen, bei welchen ſtatt des Röhren- keſſels ein ſchlangenförmig zuſammengerolltes Stück der geſchloſſenen Röhrenleitung, die Feuerſchlange, erhitzt wird, nennt man Heißwaſſer-

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/350>, abgerufen am 21.11.2024.