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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Die Erfindung der Maße und Gewichte.
Maß für die Empfindlichkeit der Wage, die um so größer ist, je größer
der Ausschlagswinkel im Verhältnis zu dem Gewicht r ist.

Als zweite Bedingung für eine gute Wage ist daher aufzustellen:
2. die Empfindlichkeit muß möglichst groß sein. Dieser Bedingung läßt
sich in dreifacher Weise genügen.

Liegt der Schwerpunkt s möglichst nahe unter c, so rückt auch der
Punkt m vertikal in die Höhe und der Winkel s c m vergrößert sich
infolge dessen. Bei allen guten Wagen ist entweder unterhalb des

[Abbildung] Fig. 14.

Präzisionswage.

Balkens wie in Fig. 13 oder oberhalb desselben wie in Fig. 14 eine
feine Schraube angebracht, an der man ein kleines Gewicht auf- und
abschrauben kann, wodurch man offenbar den Schwerpunkt höher oder
tiefer zu rücken im Stande ist, je nachdem man die Empfindlichkeit
zu vergrößern oder zu verkleinern wünscht.

Andrerseits nimmt die Empfindlichkeit mit der Länge der Arme
zu, denn es ist klar, daß, wenn man c b verlängert, auch d sich weiter
von c entfernt, also auch der Punkt m in einer zu c b parallelen
Richtung von c s fort rückt und der Winkel s c m sich vergrößert.

Endlich erhöht sich die Empfindlichkeit, wenn man den Wagebalken
möglichst leicht wählt.

Der Ausschlag des Wagebalkens, der Winkel s c m wird an einer
Skala abgelesen, über welcher sich ein mit dem Wagebalken fest ver-
bundener Zeiger bewegt.

Die Bedingungen für eine hochempfindliche Wage sind somit
gegeben; in der Praxis hatte es aber seine Schwierigkeiten, dieselben

Die Erfindung der Maße und Gewichte.
Maß für die Empfindlichkeit der Wage, die um ſo größer iſt, je größer
der Ausſchlagswinkel im Verhältnis zu dem Gewicht r iſt.

Als zweite Bedingung für eine gute Wage iſt daher aufzuſtellen:
2. die Empfindlichkeit muß möglichſt groß ſein. Dieſer Bedingung läßt
ſich in dreifacher Weiſe genügen.

Liegt der Schwerpunkt s möglichſt nahe unter c, ſo rückt auch der
Punkt m vertikal in die Höhe und der Winkel s c m vergrößert ſich
infolge deſſen. Bei allen guten Wagen iſt entweder unterhalb des

[Abbildung] Fig. 14.

Präziſionswage.

Balkens wie in Fig. 13 oder oberhalb deſſelben wie in Fig. 14 eine
feine Schraube angebracht, an der man ein kleines Gewicht auf- und
abſchrauben kann, wodurch man offenbar den Schwerpunkt höher oder
tiefer zu rücken im Stande iſt, je nachdem man die Empfindlichkeit
zu vergrößern oder zu verkleinern wünſcht.

Andrerſeits nimmt die Empfindlichkeit mit der Länge der Arme
zu, denn es iſt klar, daß, wenn man c b verlängert, auch d ſich weiter
von c entfernt, alſo auch der Punkt m in einer zu c b parallelen
Richtung von c s fort rückt und der Winkel s c m ſich vergrößert.

Endlich erhöht ſich die Empfindlichkeit, wenn man den Wagebalken
möglichſt leicht wählt.

Der Ausſchlag des Wagebalkens, der Winkel s c m wird an einer
Skala abgeleſen, über welcher ſich ein mit dem Wagebalken feſt ver-
bundener Zeiger bewegt.

Die Bedingungen für eine hochempfindliche Wage ſind ſomit
gegeben; in der Praxis hatte es aber ſeine Schwierigkeiten, dieſelben

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[16/0034] Die Erfindung der Maße und Gewichte. Maß für die Empfindlichkeit der Wage, die um ſo größer iſt, je größer der Ausſchlagswinkel im Verhältnis zu dem Gewicht r iſt. Als zweite Bedingung für eine gute Wage iſt daher aufzuſtellen: 2. die Empfindlichkeit muß möglichſt groß ſein. Dieſer Bedingung läßt ſich in dreifacher Weiſe genügen. Liegt der Schwerpunkt s möglichſt nahe unter c, ſo rückt auch der Punkt m vertikal in die Höhe und der Winkel s c m vergrößert ſich infolge deſſen. Bei allen guten Wagen iſt entweder unterhalb des [Abbildung Fig. 14. Präziſionswage.] Balkens wie in Fig. 13 oder oberhalb deſſelben wie in Fig. 14 eine feine Schraube angebracht, an der man ein kleines Gewicht auf- und abſchrauben kann, wodurch man offenbar den Schwerpunkt höher oder tiefer zu rücken im Stande iſt, je nachdem man die Empfindlichkeit zu vergrößern oder zu verkleinern wünſcht. Andrerſeits nimmt die Empfindlichkeit mit der Länge der Arme zu, denn es iſt klar, daß, wenn man c b verlängert, auch d ſich weiter von c entfernt, alſo auch der Punkt m in einer zu c b parallelen Richtung von c s fort rückt und der Winkel s c m ſich vergrößert. Endlich erhöht ſich die Empfindlichkeit, wenn man den Wagebalken möglichſt leicht wählt. Der Ausſchlag des Wagebalkens, der Winkel s c m wird an einer Skala abgeleſen, über welcher ſich ein mit dem Wagebalken feſt ver- bundener Zeiger bewegt. Die Bedingungen für eine hochempfindliche Wage ſind ſomit gegeben; in der Praxis hatte es aber ſeine Schwierigkeiten, dieſelben

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/34>, abgerufen am 24.11.2024.