Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.Die elektrischen Erfindungen. Empfangsapparat und die Rufglocke in Frage kommen. In Deutschlandhaben die Mix & Genestschen Mikrophone als Aufgabeapparate die weiteste Verbreitung gefunden. Wir zeigen hier in Fig. 165 die Rückenansicht eines solchen. In einem gußeisernen Rahmen ist das Mikrophon durch vier Schrauben mit dem Apparatkasten verbunden. Die Sprechplatte (hell gezeichnet) aus Tannenholz liegt in einem Gummibande. Sie besteht gerade aus diesem Holze, weil dasselbe, wie kein anderes, die Fähigkeit hat, die Schallschwingungen mitzumachen und zu leiten. Vor ihr liegen zwei Balken von Kohle, welche die Lager für die drei Querbalken ent- halten; ganz lose lagern diese mit Zapfen in den ersteren. Zur Dämpfung dient die durch zwei Schrauben stellbare Blattfeder, welche darüber sichtbar ist und ein Stück Klavierfilz trägt. Der Trichter zum Sprechen [Abbildung]
Fig. 166. liegt dahinter. Natürlich muß nun jede Auf-Wandtelephon von Mix & Genest. gabestation auch eine Batterie haben, deren Strom eben durch das Mikrophon fortwährend verstärkt und geschwächt wird. Will man sprechen, so wird man erst die Rufglocke zum Läuten bringen, um der andern Station den Wunsch einer Aussprache auszudrücken. Man drückt auf einen Knopf und die Glocke ertönt an jenem Leitungsende. Der Klöppel wird nämlich, so lange der Strom geschlossen ist von einem dann magnetisch werdenden Stück Eisen angezogen und schlägt dabei an die Glocke. Fortwährend unterbricht und schließt sich der Strom, so lange der Knopf gedrückt wird. Erst wenn der Angerufene ein Gewicht abnimmt, unterbricht er den Glockenstrom, nur ein Element der Batterie bleibt eingeschaltet und nun kann der Apparat zum Sprechen dienen. Fig. 167 zeigt eine telephonische Einrich- [Abbildung]
Fig. 167. Tischtelephon von Mix & Genest. Die elektriſchen Erfindungen. Empfangsapparat und die Rufglocke in Frage kommen. In Deutſchlandhaben die Mix & Geneſtſchen Mikrophone als Aufgabeapparate die weiteſte Verbreitung gefunden. Wir zeigen hier in Fig. 165 die Rückenanſicht eines ſolchen. In einem gußeiſernen Rahmen iſt das Mikrophon durch vier Schrauben mit dem Apparatkaſten verbunden. Die Sprechplatte (hell gezeichnet) aus Tannenholz liegt in einem Gummibande. Sie beſteht gerade aus dieſem Holze, weil dasſelbe, wie kein anderes, die Fähigkeit hat, die Schallſchwingungen mitzumachen und zu leiten. Vor ihr liegen zwei Balken von Kohle, welche die Lager für die drei Querbalken ent- halten; ganz loſe lagern dieſe mit Zapfen in den erſteren. Zur Dämpfung dient die durch zwei Schrauben ſtellbare Blattfeder, welche darüber ſichtbar iſt und ein Stück Klavierfilz trägt. Der Trichter zum Sprechen [Abbildung]
Fig. 166. liegt dahinter. Natürlich muß nun jede Auf-Wandtelephon von Mix & Geneſt. gabeſtation auch eine Batterie haben, deren Strom eben durch das Mikrophon fortwährend verſtärkt und geſchwächt wird. Will man ſprechen, ſo wird man erſt die Rufglocke zum Läuten bringen, um der andern Station den Wunſch einer Ausſprache auszudrücken. Man drückt auf einen Knopf und die Glocke ertönt an jenem Leitungsende. Der Klöppel wird nämlich, ſo lange der Strom geſchloſſen iſt von einem dann magnetiſch werdenden Stück Eiſen angezogen und ſchlägt dabei an die Glocke. Fortwährend unterbricht und ſchließt ſich der Strom, ſo lange der Knopf gedrückt wird. Erſt wenn der Angerufene ein Gewicht abnimmt, unterbricht er den Glockenſtrom, nur ein Element der Batterie bleibt eingeſchaltet und nun kann der Apparat zum Sprechen dienen. Fig. 167 zeigt eine telephoniſche Einrich- [Abbildung]
Fig. 167. Tiſchtelephon von Mix & Geneſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0258" n="240"/><fw place="top" type="header">Die elektriſchen Erfindungen.</fw><lb/> Empfangsapparat und die Rufglocke in Frage kommen. In Deutſchland<lb/> haben die Mix & Geneſtſchen Mikrophone als Aufgabeapparate die weiteſte<lb/> Verbreitung gefunden. Wir zeigen hier in Fig. 165 die Rückenanſicht<lb/> eines ſolchen. In einem gußeiſernen Rahmen iſt das Mikrophon durch<lb/> vier Schrauben mit dem Apparatkaſten verbunden. Die Sprechplatte<lb/> (hell gezeichnet) aus Tannenholz liegt in einem Gummibande. Sie beſteht<lb/> gerade aus dieſem Holze, weil dasſelbe, wie kein anderes, die Fähigkeit<lb/> hat, die Schallſchwingungen mitzumachen und zu leiten. Vor ihr liegen<lb/> zwei Balken von Kohle, welche die Lager für die drei Querbalken ent-<lb/> halten; ganz loſe lagern dieſe mit Zapfen in den erſteren. Zur Dämpfung<lb/> dient die durch zwei Schrauben ſtellbare Blattfeder, welche darüber<lb/> ſichtbar iſt und ein Stück Klavierfilz trägt. Der Trichter zum Sprechen<lb/><figure><head>Fig. 166.</head><lb/><p>Wandtelephon von Mix & Geneſt.</p></figure><lb/> liegt dahinter. Natürlich muß nun jede Auf-<lb/> gabeſtation auch eine Batterie haben, deren<lb/> Strom eben durch das Mikrophon fortwährend<lb/> verſtärkt und geſchwächt wird. Will man<lb/> ſprechen, ſo wird man erſt die Rufglocke zum<lb/> Läuten bringen, um der andern Station den<lb/> Wunſch einer Ausſprache auszudrücken. Man<lb/> drückt auf einen Knopf und die Glocke ertönt<lb/> an jenem Leitungsende. Der Klöppel wird<lb/> nämlich, ſo lange der Strom geſchloſſen iſt<lb/> von einem dann magnetiſch werdenden Stück<lb/> Eiſen angezogen und ſchlägt dabei an die<lb/> Glocke. Fortwährend unterbricht und ſchließt<lb/> ſich der Strom, ſo lange der Knopf gedrückt<lb/> wird. Erſt wenn der Angerufene ein Gewicht<lb/> abnimmt, unterbricht er den Glockenſtrom, nur<lb/> ein Element der Batterie bleibt eingeſchaltet<lb/> und nun kann der Apparat zum Sprechen dienen.</p><lb/> <p>Fig. 167 zeigt eine telephoniſche Einrich-<lb/> tung, die zum Aufſtellen auf einen Tiſch ge-<lb/> eignet iſt, in der Fig. 166 aber erblicken wir<lb/><figure><head>Fig. 167. </head><p>Tiſchtelephon von Mix & Geneſt.</p></figure><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [240/0258]
Die elektriſchen Erfindungen.
Empfangsapparat und die Rufglocke in Frage kommen. In Deutſchland
haben die Mix & Geneſtſchen Mikrophone als Aufgabeapparate die weiteſte
Verbreitung gefunden. Wir zeigen hier in Fig. 165 die Rückenanſicht
eines ſolchen. In einem gußeiſernen Rahmen iſt das Mikrophon durch
vier Schrauben mit dem Apparatkaſten verbunden. Die Sprechplatte
(hell gezeichnet) aus Tannenholz liegt in einem Gummibande. Sie beſteht
gerade aus dieſem Holze, weil dasſelbe, wie kein anderes, die Fähigkeit
hat, die Schallſchwingungen mitzumachen und zu leiten. Vor ihr liegen
zwei Balken von Kohle, welche die Lager für die drei Querbalken ent-
halten; ganz loſe lagern dieſe mit Zapfen in den erſteren. Zur Dämpfung
dient die durch zwei Schrauben ſtellbare Blattfeder, welche darüber
ſichtbar iſt und ein Stück Klavierfilz trägt. Der Trichter zum Sprechen
[Abbildung Fig. 166.
Wandtelephon von Mix & Geneſt.]
liegt dahinter. Natürlich muß nun jede Auf-
gabeſtation auch eine Batterie haben, deren
Strom eben durch das Mikrophon fortwährend
verſtärkt und geſchwächt wird. Will man
ſprechen, ſo wird man erſt die Rufglocke zum
Läuten bringen, um der andern Station den
Wunſch einer Ausſprache auszudrücken. Man
drückt auf einen Knopf und die Glocke ertönt
an jenem Leitungsende. Der Klöppel wird
nämlich, ſo lange der Strom geſchloſſen iſt
von einem dann magnetiſch werdenden Stück
Eiſen angezogen und ſchlägt dabei an die
Glocke. Fortwährend unterbricht und ſchließt
ſich der Strom, ſo lange der Knopf gedrückt
wird. Erſt wenn der Angerufene ein Gewicht
abnimmt, unterbricht er den Glockenſtrom, nur
ein Element der Batterie bleibt eingeſchaltet
und nun kann der Apparat zum Sprechen dienen.
Fig. 167 zeigt eine telephoniſche Einrich-
tung, die zum Aufſtellen auf einen Tiſch ge-
eignet iſt, in der Fig. 166 aber erblicken wir
[Abbildung Fig. 167. Tiſchtelephon von Mix & Geneſt.]
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |