die Maschine zum Antriebe eines Schachtpumpengestänges, dessen Gewicht den Dampf beim Aufwärtstreiben des Kolbens unter Ver- mittlung des auf dem Mauerwerk gelagerten Doppelhebels wirksam unterstützt. Die zur Einführung des Dampfes und des Kühlwassers erforderlichen Handgriffe mußten durch einen zu diesem Zwecke angestellten Mann ausgeführt werden, und es geht die Sage, daß ein gewisser Potter zuerst diese Arbeit durch geeignete Anbringung von Hebeln und Zugseilen der Maschine auferlegt, mithin die erste Steuerung erfunden habe.
Auf diesem Standpunkte blieb die Dampfmaschine ganze 60 Jahre, also ungefähr bis zum Jahre 1770 stehen. Hier begann die durch- greifende Thätigkeit desjenigen Mannes, welcher mit glücklicher Hand die von andern bis dahin gesammelten Bausteine zusammenfügte, durch neue ergänzte und so der Vater der Dampfmaschine im heutigen Sinne wurde.
Dieser bevorzugte Sterbliche, James Watt, war geboren 1726 zu Greenock in Schottland und hatte, obwohl von Haus aus Kauf- mann, im Jahre 1756 die Stellung eines Universitätsmechanikers in Glasgow inne. Hier fügte es das Schicksal, daß er einst das
Die Dampfmaſchinen.
[Abbildung]
Fig. 64.
Newcomens Dampfmaſchine.
die Maſchine zum Antriebe eines Schachtpumpengeſtänges, deſſen Gewicht den Dampf beim Aufwärtstreiben des Kolbens unter Ver- mittlung des auf dem Mauerwerk gelagerten Doppelhebels wirkſam unterſtützt. Die zur Einführung des Dampfes und des Kühlwaſſers erforderlichen Handgriffe mußten durch einen zu dieſem Zwecke angeſtellten Mann ausgeführt werden, und es geht die Sage, daß ein gewiſſer Potter zuerſt dieſe Arbeit durch geeignete Anbringung von Hebeln und Zugſeilen der Maſchine auferlegt, mithin die erſte Steuerung erfunden habe.
Auf dieſem Standpunkte blieb die Dampfmaſchine ganze 60 Jahre, alſo ungefähr bis zum Jahre 1770 ſtehen. Hier begann die durch- greifende Thätigkeit desjenigen Mannes, welcher mit glücklicher Hand die von andern bis dahin geſammelten Bauſteine zuſammenfügte, durch neue ergänzte und ſo der Vater der Dampfmaſchine im heutigen Sinne wurde.
Dieſer bevorzugte Sterbliche, James Watt, war geboren 1726 zu Greenock in Schottland und hatte, obwohl von Haus aus Kauf- mann, im Jahre 1756 die Stellung eines Univerſitätsmechanikers in Glasgow inne. Hier fügte es das Schickſal, daß er einſt das
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Die Dampfmaſchinen.
[Abbildung Fig. 64. Newcomens Dampfmaſchine.]
die Maſchine zum Antriebe eines Schachtpumpengeſtänges, deſſen
Gewicht den Dampf beim Aufwärtstreiben des Kolbens unter Ver-
mittlung des auf dem Mauerwerk gelagerten Doppelhebels wirkſam
unterſtützt. Die zur Einführung des Dampfes und des Kühlwaſſers
erforderlichen Handgriffe mußten durch einen zu dieſem Zwecke angeſtellten
Mann ausgeführt werden, und es geht die Sage, daß ein gewiſſer
Potter zuerſt dieſe Arbeit durch geeignete Anbringung von Hebeln und
Zugſeilen der Maſchine auferlegt, mithin die erſte Steuerung erfunden habe.
Auf dieſem Standpunkte blieb die Dampfmaſchine ganze 60 Jahre,
alſo ungefähr bis zum Jahre 1770 ſtehen. Hier begann die durch-
greifende Thätigkeit desjenigen Mannes, welcher mit glücklicher Hand
die von andern bis dahin geſammelten Bauſteine zuſammenfügte, durch
neue ergänzte und ſo der Vater der Dampfmaſchine im heutigen
Sinne wurde.
Dieſer bevorzugte Sterbliche, James Watt, war geboren 1726
zu Greenock in Schottland und hatte, obwohl von Haus aus Kauf-
mann, im Jahre 1756 die Stellung eines Univerſitätsmechanikers in
Glasgow inne. Hier fügte es das Schickſal, daß er einſt das
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/107>, abgerufen am 25.11.2024.
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