wie die Meilerkoks. Das Gefüge der Koks ist porös und feinblasig, die Farbe eisen- bis schwarzgrau; sie ziehen, wie die Holzkohle, stark Wasser aus der Luft an und werden schon nach einigen Wochen mürbe, so daß ein rascher Verbrauch empfehlenswert ist. Der Kohlegehalt beträgt 85--93 %, die Verdampfungskraft im Mittel 7,5. Man ver- wendet die Koks trotz ihres schweren Brandes als Heizmaterial, be- sonders aber für die Hüttenheizung in Hohöfen. Da sie überwiegend reine Kohle sind, so ist ihr Effekt ein sehr hoher.
Das Petroleum kann bei seiner bedeutenden Verdampfungskraft, welche bis 18 beträgt, sehr gut als Brennmaterial dienen, wenn man, wie in Amerika und Rußland, die Rückstände billig haben kann. Aber auch das gewöhnliche Leuchtpetroleum ist in der Neuzeit mit Vorliebe und Erfolg im Kleinen in den Petroleumkochern als Heizmaterial verwendet worden. Es eignet sich zu diesem Zwecke sehr gut, weil es, richtig angewandt, gar keinen Rauch entwickelt. In größeren Feuerungen, selbst in Hohöfen, hat man es mit hoch gespanntem Dampf zerstäubt und in dieser Form verbrannt.
Brennbare Gase werden unter der Bezeichnung Generatorgase zur Heizung verwendet. Schon bei der Beschreibung der Generator- feuerung der Leuchtgasretortenöfen (s. S. 299 u. 300) ist die Natur der Generatorgase genauer erwähnt worden. Sie bestehen aus Wasserstoff, Kohlenwasserstoffen, Kohlenoxyd und -- als unwirksamem Bestandteil -- atmosphärischem Stickstoff, der die Hälfte des ganzen Gemenges betragen kann. Zur Darstellung der Generatorgase verbrennt man Kohlenabfälle im Generator, einem Schachtofen mit sogenanntem Treppenrost, bei ungenügendem Luftzutritt. Die auf den untersten Stufen des Rostes liegenden Kohlen verbrennen völlig zu Kohlensäure, die auf den mittleren lagernden werden nur rotglühend, verbrennen daher zu Kohlenoxyd und reduzieren zugleich die aufsteigende Kohlen- säure zu Kohlenoxyd; die obersten Kohlen endlich werden trocken destilliert, geben daher Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe. Verbrennt man die Generatorgase mit heißer Luft im Siemensschen Generator- ofen (s. die Skizze in Fig. 193, S. 300), so erreicht man sehr hohe Hitzegrade; daher ihre neuerliche Anwendung bei der Stahlfabrikation, in Glas- und Porzellanöfen, sowie zu Leichenverbrennungszwecken.
2. Die Heizungsanlagen.
Die Heizungsanlagen sind entweder rein gewerblicher Natur oder sie gehören dem Bedürfnis des alltäglichen Lebens an, während der kalten Jahreszeit die Wohnungen und sonstigen größeren Aufenthalts- räume auf eine unseren physischen Anforderungen entsprechende Tempe- ratur zu bringen. Nur die letztere Art der Heizung ist hier zu be- trachten, die wir im allgemeinen als Zimmerheizung bezeichnen.
Die Fähigkeit der Luft, die von einem Heizapparat empfangene Wärme durch ihre Teile fortzupflanzen, ist eine sehr geringe, und so
Heizung.
wie die Meilerkoks. Das Gefüge der Koks iſt porös und feinblaſig, die Farbe eiſen- bis ſchwarzgrau; ſie ziehen, wie die Holzkohle, ſtark Waſſer aus der Luft an und werden ſchon nach einigen Wochen mürbe, ſo daß ein raſcher Verbrauch empfehlenswert iſt. Der Kohlegehalt beträgt 85—93 %, die Verdampfungskraft im Mittel 7,5. Man ver- wendet die Koks trotz ihres ſchweren Brandes als Heizmaterial, be- ſonders aber für die Hüttenheizung in Hohöfen. Da ſie überwiegend reine Kohle ſind, ſo iſt ihr Effekt ein ſehr hoher.
Das Petroleum kann bei ſeiner bedeutenden Verdampfungskraft, welche bis 18 beträgt, ſehr gut als Brennmaterial dienen, wenn man, wie in Amerika und Rußland, die Rückſtände billig haben kann. Aber auch das gewöhnliche Leuchtpetroleum iſt in der Neuzeit mit Vorliebe und Erfolg im Kleinen in den Petroleumkochern als Heizmaterial verwendet worden. Es eignet ſich zu dieſem Zwecke ſehr gut, weil es, richtig angewandt, gar keinen Rauch entwickelt. In größeren Feuerungen, ſelbſt in Hohöfen, hat man es mit hoch geſpanntem Dampf zerſtäubt und in dieſer Form verbrannt.
Brennbare Gaſe werden unter der Bezeichnung Generatorgaſe zur Heizung verwendet. Schon bei der Beſchreibung der Generator- feuerung der Leuchtgasretortenöfen (ſ. S. 299 u. 300) iſt die Natur der Generatorgaſe genauer erwähnt worden. Sie beſtehen aus Waſſerſtoff, Kohlenwaſſerſtoffen, Kohlenoxyd und — als unwirkſamem Beſtandteil — atmoſphäriſchem Stickſtoff, der die Hälfte des ganzen Gemenges betragen kann. Zur Darſtellung der Generatorgaſe verbrennt man Kohlenabfälle im Generator, einem Schachtofen mit ſogenanntem Treppenroſt, bei ungenügendem Luftzutritt. Die auf den unterſten Stufen des Roſtes liegenden Kohlen verbrennen völlig zu Kohlenſäure, die auf den mittleren lagernden werden nur rotglühend, verbrennen daher zu Kohlenoxyd und reduzieren zugleich die aufſteigende Kohlen- ſäure zu Kohlenoxyd; die oberſten Kohlen endlich werden trocken deſtilliert, geben daher Waſſerſtoff und Kohlenwaſſerſtoffe. Verbrennt man die Generatorgaſe mit heißer Luft im Siemensſchen Generator- ofen (ſ. die Skizze in Fig. 193, S. 300), ſo erreicht man ſehr hohe Hitzegrade; daher ihre neuerliche Anwendung bei der Stahlfabrikation, in Glas- und Porzellanöfen, ſowie zu Leichenverbrennungszwecken.
2. Die Heizungsanlagen.
Die Heizungsanlagen ſind entweder rein gewerblicher Natur oder ſie gehören dem Bedürfnis des alltäglichen Lebens an, während der kalten Jahreszeit die Wohnungen und ſonſtigen größeren Aufenthalts- räume auf eine unſeren phyſiſchen Anforderungen entſprechende Tempe- ratur zu bringen. Nur die letztere Art der Heizung iſt hier zu be- trachten, die wir im allgemeinen als Zimmerheizung bezeichnen.
Die Fähigkeit der Luft, die von einem Heizapparat empfangene Wärme durch ihre Teile fortzupflanzen, iſt eine ſehr geringe, und ſo
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Heizung.
wie die Meilerkoks. Das Gefüge der Koks iſt porös und feinblaſig,
die Farbe eiſen- bis ſchwarzgrau; ſie ziehen, wie die Holzkohle, ſtark
Waſſer aus der Luft an und werden ſchon nach einigen Wochen mürbe,
ſo daß ein raſcher Verbrauch empfehlenswert iſt. Der Kohlegehalt
beträgt 85—93 %, die Verdampfungskraft im Mittel 7,5. Man ver-
wendet die Koks trotz ihres ſchweren Brandes als Heizmaterial, be-
ſonders aber für die Hüttenheizung in Hohöfen. Da ſie überwiegend
reine Kohle ſind, ſo iſt ihr Effekt ein ſehr hoher.
Das Petroleum kann bei ſeiner bedeutenden Verdampfungskraft,
welche bis 18 beträgt, ſehr gut als Brennmaterial dienen, wenn man,
wie in Amerika und Rußland, die Rückſtände billig haben kann. Aber
auch das gewöhnliche Leuchtpetroleum iſt in der Neuzeit mit Vorliebe
und Erfolg im Kleinen in den Petroleumkochern als Heizmaterial
verwendet worden. Es eignet ſich zu dieſem Zwecke ſehr gut, weil
es, richtig angewandt, gar keinen Rauch entwickelt. In größeren
Feuerungen, ſelbſt in Hohöfen, hat man es mit hoch geſpanntem
Dampf zerſtäubt und in dieſer Form verbrannt.
Brennbare Gaſe werden unter der Bezeichnung Generatorgaſe
zur Heizung verwendet. Schon bei der Beſchreibung der Generator-
feuerung der Leuchtgasretortenöfen (ſ. S. 299 u. 300) iſt die Natur der
Generatorgaſe genauer erwähnt worden. Sie beſtehen aus Waſſerſtoff,
Kohlenwaſſerſtoffen, Kohlenoxyd und — als unwirkſamem Beſtandteil
— atmoſphäriſchem Stickſtoff, der die Hälfte des ganzen Gemenges
betragen kann. Zur Darſtellung der Generatorgaſe verbrennt man
Kohlenabfälle im Generator, einem Schachtofen mit ſogenanntem
Treppenroſt, bei ungenügendem Luftzutritt. Die auf den unterſten
Stufen des Roſtes liegenden Kohlen verbrennen völlig zu Kohlenſäure,
die auf den mittleren lagernden werden nur rotglühend, verbrennen
daher zu Kohlenoxyd und reduzieren zugleich die aufſteigende Kohlen-
ſäure zu Kohlenoxyd; die oberſten Kohlen endlich werden trocken
deſtilliert, geben daher Waſſerſtoff und Kohlenwaſſerſtoffe. Verbrennt
man die Generatorgaſe mit heißer Luft im Siemensſchen Generator-
ofen (ſ. die Skizze in Fig. 193, S. 300), ſo erreicht man ſehr hohe
Hitzegrade; daher ihre neuerliche Anwendung bei der Stahlfabrikation,
in Glas- und Porzellanöfen, ſowie zu Leichenverbrennungszwecken.
2. Die Heizungsanlagen.
Die Heizungsanlagen ſind entweder rein gewerblicher Natur oder
ſie gehören dem Bedürfnis des alltäglichen Lebens an, während der
kalten Jahreszeit die Wohnungen und ſonſtigen größeren Aufenthalts-
räume auf eine unſeren phyſiſchen Anforderungen entſprechende Tempe-
ratur zu bringen. Nur die letztere Art der Heizung iſt hier zu be-
trachten, die wir im allgemeinen als Zimmerheizung bezeichnen.
Die Fähigkeit der Luft, die von einem Heizapparat empfangene
Wärme durch ihre Teile fortzupflanzen, iſt eine ſehr geringe, und ſo
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/344>, abgerufen am 25.11.2024.
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