Augenblicke noch mit Dir unterredete, so muss ich doch izt auf hören. Noch bitte ich Dich, mich nicht gaenzlich zu vergessen. Bete, dass mir Gott nur meine 5 Sinne erhalte. Dir möge der Himmel ein besser Loos zu Theil werden lassen, als mir. Sey der Trost und die Stutze deiner Eltern, lebe ruhig und ver- gnügt und glaub gewiss, dass Du in jener Ewigkeit wieder finden wirst"
Deinen alsdann glaucklichen Z."
Izt fliessen meine Thraenen, denn ach Z., mein theurer, mein bester Z. ist nicht mehr; er hat das Frühjahr nicht erlebt. Er hat sei- ne Thorheit hart, sehr hart büssen müssen. Drum schauert Jaunglinge, die ihr dies Laster zu einer eurer Hauptbeschaeftigungen macht.
Zum Beschluss setze ich noch einige Aussagen von Verirrten bey, die die Schaed- lichkeit ihrer Verirrungen lebhaft schildern. Ich halte es für nöthig, theils um deren wil- len, die die entsetzliche Gefahr gar nicht kennen, in der sich unsere Nachwelt befin-
det,
Augenblicke noch mit Dir unterredete, ſo muſs ich doch izt auf hören. Noch bitte ich Dich, mich nicht gænzlich zu vergeſſen. Bete, daſs mir Gott nur meine 5 Sinne erhalte. Dir möge der Himmel ein beſſer Loos zu Theil werden laſſen, als mir. Sey der Troſt und die Stutze deiner Eltern, lebe ruhig und ver- gnügt und glaub gewiſs, daſs Du in jener Ewigkeit wieder finden wirſt”
Deinen alsdann glûcklichen Z.”
Izt flieſſen meine Thrænen, denn ach Z., mein theurer, mein beſter Z. iſt nicht mehr; er hat das Frühjahr nicht erlebt. Er hat ſei- ne Thorheit hart, ſehr hart büſsen müſſen. Drum ſchauert Jûnglinge, die ihr dies Laſter zu einer eurer Hauptbeſchæftigungen macht.
Zum Beſchluſs ſetze ich noch einige Ausſagen von Verirrten bey, die die Schæd- lichkeit ihrer Verirrungen lebhaft ſchildern. Ich halte es für nöthig, theils um deren wil- len, die die entſetzliche Gefahr gar nicht kennen, in der ſich unſere Nachwelt befin-
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Augenblicke noch mit Dir unterredete, ſo muſs
ich doch izt auf hören. Noch bitte ich Dich,
mich nicht gænzlich zu vergeſſen. Bete, daſs
mir Gott nur meine 5 Sinne erhalte. Dir
möge der Himmel ein beſſer Loos zu Theil
werden laſſen, als mir. Sey der Troſt und
die Stutze deiner Eltern, lebe ruhig und ver-
gnügt und glaub gewiſs, daſs Du in jener
Ewigkeit wieder finden wirſt”
Deinen
alsdann glûcklichen Z.”
Izt flieſſen meine Thrænen, denn ach Z.,
mein theurer, mein beſter Z. iſt nicht mehr;
er hat das Frühjahr nicht erlebt. Er hat ſei-
ne Thorheit hart, ſehr hart büſsen müſſen.
Drum ſchauert Jûnglinge, die ihr dies Laſter
zu einer eurer Hauptbeſchæftigungen macht.
Zum Beſchluſs ſetze ich noch einige
Ausſagen von Verirrten bey, die die Schæd-
lichkeit ihrer Verirrungen lebhaft ſchildern.
Ich halte es für nöthig, theils um deren wil-
len, die die entſetzliche Gefahr gar nicht
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/86>, abgerufen am 24.11.2024.
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