tigkeit haben, bin ich durch Erfahrung über- zeugt, indem ich schon einige gute Kinder kenne, deren Unschuld ich auf diese Art gerettet, und, wie ich mir schmeichle, we- nigstens auf lange Zeit, gegen das Verderben gesichert habe.
VIII.
Belehre deine Kinder nach und nach von dem Erzeugungsgeschaefte!
Dass die Kinder früh erfahren müssen, wie es mit der Entstehung der Menschen zu- gehe, glaube ich gewiss, und weil ich es ge- wiss glaube, so habe ich davon vorhin so zu- versichtlich gesprochen. Waere ein zuver- laessiges Mittel da, die Kinder, in Ansehung dieses Punkts, in einer gaenzlichen Unwis- senheit zu erhalten, es zu verhüten, dass sie die Begattung der Thiere nie saehen, nie darüber nachdaechten, nie durch Gespielen, Maegde, Bediente und lüderliches Gesindel
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(R 4)
tigkeit haben, bin ich durch Erfahrung über- zeugt, indem ich ſchon einige gute Kinder kenne, deren Unſchuld ich auf dieſe Art gerettet, und, wie ich mir ſchmeichle, we- nigſtens auf lange Zeit, gegen das Verderben geſichert habe.
VIII.
Belehre deine Kinder nach und nach von dem Erzeugungsgeſchæfte!
Daſs die Kinder früh erfahren müſſen, wie es mit der Entſtehung der Menſchen zu- gehe, glaube ich gewiſs, und weil ich es ge- wiſs glaube, ſo habe ich davon vorhin ſo zu- verſichtlich geſprochen. Wære ein zuver- læſſiges Mittel da, die Kinder, in Anſehung dieſes Punkts, in einer gænzlichen Unwiſ- ſenheit zu erhalten, es zu verhüten, daſs ſie die Begattung der Thiere nie ſæhen, nie darüber nachdæchten, nie durch Geſpielen, Mægde, Bediente und lüderliches Geſindel
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(R 4)
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tigkeit haben, bin ich durch Erfahrung über-
zeugt, indem ich ſchon einige gute Kinder
kenne, deren Unſchuld ich auf dieſe Art
gerettet, und, wie ich mir ſchmeichle, we-
nigſtens auf lange Zeit, gegen das Verderben
geſichert habe.
VIII.
Belehre deine Kinder nach und nach von
dem Erzeugungsgeſchæfte!
Daſs die Kinder früh erfahren müſſen,
wie es mit der Entſtehung der Menſchen zu-
gehe, glaube ich gewiſs, und weil ich es ge-
wiſs glaube, ſo habe ich davon vorhin ſo zu-
verſichtlich geſprochen. Wære ein zuver-
læſſiges Mittel da, die Kinder, in Anſehung
dieſes Punkts, in einer gænzlichen Unwiſ-
ſenheit zu erhalten, es zu verhüten, daſs ſie
die Begattung der Thiere nie ſæhen, nie
darüber nachdæchten, nie durch Geſpielen,
Mægde, Bediente und lüderliches Geſindel
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/273>, abgerufen am 24.11.2024.
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