Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
3) Um die Augen auffallend braunroth und
schwaerzlich, die Augen selbst erscheinen ein-
gesunken, blicken trüb und scheu d).
4) Die Lippen sind blass.
5) Alle Bewegungen der Theile des Gesichts ge-
schehen mühsam, ihr laecheln ist nur halb.
6) Der
Muskeln. Wenn es aber sonst lebhaft
war, und hernach erschlaffet, dann ist es
sehr bedenklich.
d) Ich kenne Familien, bey denen schwaerz-
liche Ringe um die Augen erblich sind.
Wenn aber ein Kind diese Merkmale an
sich hat, und doch von Eltern abstammt,
die frische Augen haben, denn hat man
Ursache Argwohn zu schöpfen. Scheue
Augen hat fast jedes Kind, das in der Ent-
fernung von grossen Gesellschaften erzo-
gen wurde, wenn es mit einem Fremden
sprechen soll. Sollte es aber die Augen
niederschlagen, wenn es von dem Vater
oder Erzieher liebreich angeredet wird,
dann ist es sehr verdaechtig.
3) Um die Augen auffallend braunroth und
ſchwærzlich, die Augen ſelbſt erſcheinen ein-
geſunken, blicken trüb und ſcheu d).
4) Die Lippen ſind blaſs.
5) Alle Bewegungen der Theile des Geſichts ge-
ſchehen mühſam, ihr læcheln iſt nur halb.
6) Der
Muskeln. Wenn es aber ſonſt lebhaft
war, und hernach erſchlaffet, dann iſt es
ſehr bedenklich.
d) Ich kenne Familien, bey denen ſchwærz-
liche Ringe um die Augen erblich ſind.
Wenn aber ein Kind dieſe Merkmale an
ſich hat, und doch von Eltern abſtammt,
die friſche Augen haben, denn hat man
Urſache Argwohn zu ſchöpfen. Scheue
Augen hat faſt jedes Kind, das in der Ent-
fernung von groſsen Geſellſchaften erzo-
gen wurde, wenn es mit einem Fremden
ſprechen ſoll. Sollte es aber die Augen
niederſchlagen, wenn es von dem Vater
oder Erzieher liebreich angeredet wird,
dann iſt es ſehr verdæchtig.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0233" n="223"/>
          <list>
            <item>3) Um die Augen auffallend braunroth und<lb/>
&#x017F;chwærzlich, die Augen &#x017F;elb&#x017F;t er&#x017F;cheinen ein-<lb/>
ge&#x017F;unken, blicken trüb und &#x017F;cheu <note place="foot" n="d)">Ich kenne Familien, bey denen &#x017F;chwærz-<lb/>
liche Ringe um die Augen erblich &#x017F;ind.<lb/>
Wenn aber ein Kind die&#x017F;e Merkmale an<lb/>
&#x017F;ich hat, und doch von Eltern ab&#x017F;tammt,<lb/>
die fri&#x017F;che Augen haben, denn hat man<lb/>
Ur&#x017F;ache Argwohn zu &#x017F;chöpfen. Scheue<lb/>
Augen hat fa&#x017F;t jedes Kind, das in der Ent-<lb/>
fernung von gro&#x017F;sen Ge&#x017F;ell&#x017F;chaften erzo-<lb/>
gen wurde, wenn es mit einem Fremden<lb/>
&#x017F;prechen &#x017F;oll. Sollte es aber die Augen<lb/>
nieder&#x017F;chlagen, wenn es von dem Vater<lb/>
oder Erzieher liebreich angeredet wird,<lb/>
dann i&#x017F;t es &#x017F;ehr verdæchtig.</note>.</item><lb/>
            <item>4) Die Lippen &#x017F;ind bla&#x017F;s.</item><lb/>
            <item>5) Alle Bewegungen der Theile des Ge&#x017F;ichts ge-<lb/>
&#x017F;chehen müh&#x017F;am, ihr læcheln i&#x017F;t nur halb.</item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">6) Der</fw><lb/>
          <note xml:id="seg2pn_2_2" prev="#seg2pn_2_1" place="foot" n="c)">Muskeln. Wenn es aber &#x017F;on&#x017F;t lebhaft<lb/>
war, und hernach er&#x017F;chlaffet, dann i&#x017F;t es<lb/>
&#x017F;ehr bedenklich.</note><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[223/0233] 3) Um die Augen auffallend braunroth und ſchwærzlich, die Augen ſelbſt erſcheinen ein- geſunken, blicken trüb und ſcheu d). 4) Die Lippen ſind blaſs. 5) Alle Bewegungen der Theile des Geſichts ge- ſchehen mühſam, ihr læcheln iſt nur halb. 6) Der c) d) Ich kenne Familien, bey denen ſchwærz- liche Ringe um die Augen erblich ſind. Wenn aber ein Kind dieſe Merkmale an ſich hat, und doch von Eltern abſtammt, die friſche Augen haben, denn hat man Urſache Argwohn zu ſchöpfen. Scheue Augen hat faſt jedes Kind, das in der Ent- fernung von groſsen Geſellſchaften erzo- gen wurde, wenn es mit einem Fremden ſprechen ſoll. Sollte es aber die Augen niederſchlagen, wenn es von dem Vater oder Erzieher liebreich angeredet wird, dann iſt es ſehr verdæchtig. c) Muskeln. Wenn es aber ſonſt lebhaft war, und hernach erſchlaffet, dann iſt es ſehr bedenklich.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/233
Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/233>, abgerufen am 06.05.2024.