Sailer, Johann Michael: Kurzgefaßte Erinnerungen an junge Prediger. München, 1791.und Decke aus dem Herzen zu schaffen, und zuerst dass F 2
und Decke aus dem Herzen zu ſchaffen, und zuerſt daſs F 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0097" n="83"/> und Decke aus dem Herzen zu ſchaffen, und zuerſt<lb/> nach dem Himmelreiche zu trachten, mit dem <hi rendition="#i">Glauben</hi><lb/> an die Vorſehung, die Lilgen kleidet und Sperlinge<lb/> nährt (Matth. VI. 25-34.); der <hi rendition="#i">Eifer</hi> zu bitten, an-<lb/> zuklopfen, zu ſuchen mit der <hi rendition="#i">Ueberzeugung</hi> von der<lb/> väterlichen Güte Gottes, die dem Bittenden antwortet,<lb/> dem Anklopfenden aufthut, und den Suchenden fin-<lb/> den läſst (Matth. VII. 7-12.), zuſamm. Die groſſe<lb/> Pflicht, <hi rendition="#i">Geiſt und Leib der Verherrlichung Gottes zu<lb/> weihen</hi>, knüpft Paulus an die zwey Glaubenslehren,<lb/> daſs wir durch den Sohn Gottes erkauft, und des heili-<lb/> gen Geiſtes Tempel ſind. „Oder wiſſet ihr nicht, daſs<lb/> euer Leib ein Tempel des heiligen Geiſtes iſt, der<lb/> in euch iſt, daſs ihr nicht euer ſelbſt ſeyd? Denn ihr<lb/> ſeyd theuer erkauft: <hi rendition="#i">darum</hi> ſo preiſet Gott an eurem<lb/> Leibe und an eurem Geiſte, welche Gottes ſind“ (I. Cor.<lb/> VI. 19. 20.). Die Pflicht, <hi rendition="#i">dem zu leben, der für uns<lb/> geſtorben iſt</hi>, knüpft Paulus an die Troſtlehre, daſs Je-<lb/> ſus für uns geſtorben iſt (II. Cor. V. 14. 15.); die<lb/> Pflicht, für die <hi rendition="#i">Obrigkeit</hi> und <hi rendition="#i">alle Menſchen zu bitten</hi>,<lb/> knüpft Paulus an die Glaubenslehre, daſs Gott alle<lb/> Menſchen will ſelig haben, und Jeſus für alle geſtor-<lb/> ben iſt. „<hi rendition="#i">Denn</hi> ſolches (das Fürbitten) iſt gut, und an-<lb/> genehm vor Gott, der will, daſs alle Menſchen ſelig<lb/> werden und zur Erkenntniſs der Wahrheit kommen.<lb/><hi rendition="#i">Denn</hi> es iſt Ein Gott, und Ein Mittler zwiſchen Gott<lb/> und Menſchen, nämlich der Menſch Jeſus Chriſtus, der<lb/> ſich für alle zur Erlöſung hingegeben hat“ (I. Tim. II.<lb/> 1-7.). Die Ermahnung der Corinther zur <hi rendition="#i">milden Bey-<lb/> ſteuer für die Armen,</hi> knüpft Paulus an den Glauben,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 2</fw><fw place="bottom" type="catch">daſs</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [83/0097]
und Decke aus dem Herzen zu ſchaffen, und zuerſt
nach dem Himmelreiche zu trachten, mit dem Glauben
an die Vorſehung, die Lilgen kleidet und Sperlinge
nährt (Matth. VI. 25-34.); der Eifer zu bitten, an-
zuklopfen, zu ſuchen mit der Ueberzeugung von der
väterlichen Güte Gottes, die dem Bittenden antwortet,
dem Anklopfenden aufthut, und den Suchenden fin-
den läſst (Matth. VII. 7-12.), zuſamm. Die groſſe
Pflicht, Geiſt und Leib der Verherrlichung Gottes zu
weihen, knüpft Paulus an die zwey Glaubenslehren,
daſs wir durch den Sohn Gottes erkauft, und des heili-
gen Geiſtes Tempel ſind. „Oder wiſſet ihr nicht, daſs
euer Leib ein Tempel des heiligen Geiſtes iſt, der
in euch iſt, daſs ihr nicht euer ſelbſt ſeyd? Denn ihr
ſeyd theuer erkauft: darum ſo preiſet Gott an eurem
Leibe und an eurem Geiſte, welche Gottes ſind“ (I. Cor.
VI. 19. 20.). Die Pflicht, dem zu leben, der für uns
geſtorben iſt, knüpft Paulus an die Troſtlehre, daſs Je-
ſus für uns geſtorben iſt (II. Cor. V. 14. 15.); die
Pflicht, für die Obrigkeit und alle Menſchen zu bitten,
knüpft Paulus an die Glaubenslehre, daſs Gott alle
Menſchen will ſelig haben, und Jeſus für alle geſtor-
ben iſt. „Denn ſolches (das Fürbitten) iſt gut, und an-
genehm vor Gott, der will, daſs alle Menſchen ſelig
werden und zur Erkenntniſs der Wahrheit kommen.
Denn es iſt Ein Gott, und Ein Mittler zwiſchen Gott
und Menſchen, nämlich der Menſch Jeſus Chriſtus, der
ſich für alle zur Erlöſung hingegeben hat“ (I. Tim. II.
1-7.). Die Ermahnung der Corinther zur milden Bey-
ſteuer für die Armen, knüpft Paulus an den Glauben,
daſs
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