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Sacher-Masoch, Leopold von: Don Juan von Kolomea. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 197–279. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Damals dachte ich daran, mich von meiner Frau zu trennen. Aber die Kinder! Das ist es. Das schmiedet paarweise uns zusammen für die Ewigkeit und treibt uns fort im Sturmwind, wie in der Hölle Dante's die Verdammten.

Nun, so blieben wir denn zusammen.

Er betrat mein Haus nicht mehr, aber sie sahen sich bei einer Freundin; es giebt so gute Seelen in der Welt, und ich schoß wieder meine Schnepfen.

Ich begann die Frauen jetzt anzusehen wie eine Art Wild, dessen Jagd beschwerlicher, aber auch lohnender ist.

Wissen Sie, wie man die Schnepfen schießt? -- Nicht? -- Man muß also wissen, wie fliegt der Schnepf?

Er fliegt auf, macht drei Stöße wie ein Irrlicht: Zick! Zack! Dann vorne aus.

Das ist der Augenblick. Da halte ich gerade hin und der Schnepf ist mein.

So etwa auch die Frauen.

Wenn man gleich losdrückt -- aus ist es. Hat man aber einmal das Tempo, bekommt man Jede.

Zu Hause war Frieden.

Die Kinder liefen schon herum, und denken Sie -- jetzt hatte ich sie lieb. Ich liebte sie, weil meine Frau sie liebte.

Oft dachte ich, unsere Liebe ist da lebendig geworden, und läuft herum und spielt und lacht -- und es wurde mir seltsam zu Muthe.

Damals dachte ich daran, mich von meiner Frau zu trennen. Aber die Kinder! Das ist es. Das schmiedet paarweise uns zusammen für die Ewigkeit und treibt uns fort im Sturmwind, wie in der Hölle Dante's die Verdammten.

Nun, so blieben wir denn zusammen.

Er betrat mein Haus nicht mehr, aber sie sahen sich bei einer Freundin; es giebt so gute Seelen in der Welt, und ich schoß wieder meine Schnepfen.

Ich begann die Frauen jetzt anzusehen wie eine Art Wild, dessen Jagd beschwerlicher, aber auch lohnender ist.

Wissen Sie, wie man die Schnepfen schießt? — Nicht? — Man muß also wissen, wie fliegt der Schnepf?

Er fliegt auf, macht drei Stöße wie ein Irrlicht: Zick! Zack! Dann vorne aus.

Das ist der Augenblick. Da halte ich gerade hin und der Schnepf ist mein.

So etwa auch die Frauen.

Wenn man gleich losdrückt — aus ist es. Hat man aber einmal das Tempo, bekommt man Jede.

Zu Hause war Frieden.

Die Kinder liefen schon herum, und denken Sie — jetzt hatte ich sie lieb. Ich liebte sie, weil meine Frau sie liebte.

Oft dachte ich, unsere Liebe ist da lebendig geworden, und läuft herum und spielt und lacht — und es wurde mir seltsam zu Muthe.

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[0081] Damals dachte ich daran, mich von meiner Frau zu trennen. Aber die Kinder! Das ist es. Das schmiedet paarweise uns zusammen für die Ewigkeit und treibt uns fort im Sturmwind, wie in der Hölle Dante's die Verdammten. Nun, so blieben wir denn zusammen. Er betrat mein Haus nicht mehr, aber sie sahen sich bei einer Freundin; es giebt so gute Seelen in der Welt, und ich schoß wieder meine Schnepfen. Ich begann die Frauen jetzt anzusehen wie eine Art Wild, dessen Jagd beschwerlicher, aber auch lohnender ist. Wissen Sie, wie man die Schnepfen schießt? — Nicht? — Man muß also wissen, wie fliegt der Schnepf? Er fliegt auf, macht drei Stöße wie ein Irrlicht: Zick! Zack! Dann vorne aus. Das ist der Augenblick. Da halte ich gerade hin und der Schnepf ist mein. So etwa auch die Frauen. Wenn man gleich losdrückt — aus ist es. Hat man aber einmal das Tempo, bekommt man Jede. Zu Hause war Frieden. Die Kinder liefen schon herum, und denken Sie — jetzt hatte ich sie lieb. Ich liebte sie, weil meine Frau sie liebte. Oft dachte ich, unsere Liebe ist da lebendig geworden, und läuft herum und spielt und lacht — und es wurde mir seltsam zu Muthe.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:36:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:36:14Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: nein; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Sacher-Masoch, Leopold von: Don Juan von Kolomea. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 197–279. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sacher_kolomea_1910/81>, abgerufen am 28.11.2024.