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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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setzten / mit unserm Gewehr in der Hand / auch zwey Schildwachten ausgestellt wurden / der eine von unsern Soldaten einer / der ander ein Javan, wurde dieser von einem Tyger im vollen Sprung ergriffen / und hinweggetragen; doch / als Wir etliche Schüß gethan / liesse er Ihn wieder fallen; aber tödtlich verwundet / und sahen diese Nacht derer noch mehr / durch ihre feurige Augen / die Wir aber durch unser Schiessen verjaget haben.

++ Dergleichen von Tyger-Tiehren hat Eduard Lopetz / in Seiner Beschreibung des Königreichs Congo, und dessen zehenden Capituls / von den Tiehren / die in der Landschaft Bamba gefunden werden / fol. m. 26. Seine Wort sind diese: Tyger-Tiehr sind da genug zu finden / und der erst genannte Autor hätte eine denkwürdige / und schier unglaubliche / Eigenschaft erzählet / die sie an ihnen hätten / nemlich / daß sie den weissen Leuten keinen Schaden thun: sondern allein die Mohren anfallen. Denn es hat sich / heisen die Wort ferner / befunden / daß / als etliche derer Tiehr einmahl in ein Hauß gebrochen / da Mohren / und andere weisse Menschen / innen geschlaffen / sie die Weissen nicht beschädiget: sondern allein die Mohren zur Speiß zerzerret und zerrissen haben.

Meerkatzen sind da häuffig Lustig ists sonst * in Wäldern / der Meerkatzen wegen / die sich gern auf den Clapperbäumen aufhalten / und wenn jemand vorüber gehet / so werfen sie Ihm die Hülsen an den Kopf. Ich hab deren etliche geschossen: Sie können aber mächtig springen / von einem Baum auf den andern / und wann sie Junge haben / so fassen sie solche in ihre förderste Klauen / und springen von einem Ast auf den andern. Sonst sind sie treflich zum abrichten / Werden künstlich abgerichtet. und hab Ich Selbst eine gesehen / die da Wein hohlen kunnte / und das Geld ehe nicht hergeben wolte / ehe sie den Wein hätte. Wann die Jungen sie veriret / setzte sie die Kandel / oder Krug / nider / hub Stein auf / und wurf auf Sie / daß Sie Sich falviren musten.

Sind in Wäldern und Städten. * Nicht allein aber in Wäldern: sondern auch in den Städten in India / sonderlich zu Amadabath, woselbst Andersen berichtet / pag. 31. daß Er unzählich viel / und grosse / Meer-Katzen angetroffen / die den Leuten beschwehrlich fallen / und an Früchten grossen Schaden thun / sonderlich den Krämern / welche mit Datteln / Feigen / Mandeln / Rosinen / und dergleichen Wahren / handeln / in derer Buden sie lauffen / und nehmen / was ihnen schmecket / daß Sie also gnug zu steuren haben. Herr von Mandelslo bekräftiget eben das / und setzt noch darzu / pag. 60. daß Er einmahl / allein auf dem Englischen Hof und Hauß / über funfzig gezählet / die Ihm viel Kurtzweil und Possen gemacht. Denn / spricht Er / wie Ich ihnen nur einmahl vor meiner Kammer hatte Brod / und Früchte / gegeben / kamen sie täglich wieder / sonderlich frühe / bey Aufgang der Sonnen / stellten sie sich bey meiner Kammer ein / weckten Mich vom Schlaff / und forderten ihr Frühstück. Die Alten brachten ihre Jungen mitgetragen am Bauch / mit Armen umfasset / welches sehr possierlich anzusehen war. Sie wurden endlich so driste / daß sie kamen / und das Brod aus meiner Hand empfiengen. Wenn Ich zu Zeiten eine bey dem Fuß ertapte / und vest hielte / so hatte Ich die andere alle zu Feind / die gaben / mit grossem Geschrey / und Zähnblecken / Mir ein sauer Gesicht / und wenn Ich sie zu lang hielte / stellten sie sich / als woltens alle auf Mich springen / und ihren Gesellen erretten; welches sie auch damahls tahten / da Herr von Mandelslo / in der Ruckreiß auf Amadabath, mit einer Pistolen eine Meer-Katze schoß. Denn die andern / schreibt Er / pag. 78. rottirten sich zusam / und stelleten sich gar böse und eyferig an / und schrien. Es folgten Uns derer über zwantzig fast auf eine viertel Meile nach / und gaben mit Zähnbläcken und

setzten / mit unserm Gewehr in der Hand / auch zwey Schildwachten ausgestellt wurden / der eine von unsern Soldaten einer / der ander ein Javan, wurde dieser von einem Tyger im vollen Sprung ergriffen / und hinweggetragen; doch / als Wir etliche Schüß gethan / liesse er Ihn wieder fallen; aber tödtlich verwundet / und sahen diese Nacht derer noch mehr / durch ihre feurige Augen / die Wir aber durch unser Schiessen verjaget haben.

†† Dergleichen von Tyger-Tiehren hat Eduard Lopetz / in Seiner Beschreibung des Königreichs Congo, und dessen zehenden Capituls / von den Tiehren / die in der Landschaft Bamba gefunden werden / fol. m. 26. Seine Wort sind diese: Tyger-Tiehr sind da genug zu finden / und der erst genannte Autor hätte eine denkwürdige / und schier unglaubliche / Eigenschaft erzählet / die sie an ihnen hätten / nemlich / daß sie den weissen Leuten keinen Schaden thun: sondern allein die Mohren anfallen. Denn es hat sich / heisen die Wort ferner / befunden / daß / als etliche derer Tiehr einmahl in ein Hauß gebrochen / da Mohren / und andere weisse Menschen / innen geschlaffen / sie die Weissen nicht beschädiget: sondern allein die Mohren zur Speiß zerzerret und zerrissen haben.

Meerkatzen sind da häuffig Lustig ists sonst * in Wäldern / der Meerkatzen wegen / die sich gern auf den Clapperbäumen aufhalten / und wenn jemand vorüber gehet / so werfen sie Ihm die Hülsen an den Kopf. Ich hab deren etliche geschossen: Sie können aber mächtig springen / von einem Baum auf den andern / und wann sie Junge haben / so fassen sie solche in ihre förderste Klauen / und springen von einem Ast auf den andern. Sonst sind sie treflich zum abrichten / Werden künstlich abgerichtet. und hab Ich Selbst eine gesehen / die da Wein hohlen kunnte / und das Geld ehe nicht hergeben wolte / ehe sie den Wein hätte. Wann die Jungen sie veriret / setzte sie die Kandel / oder Krug / nider / hub Stein auf / und wurf auf Sie / daß Sie Sich falviren musten.

Sind in Wäldern und Städten. * Nicht allein aber in Wäldern: sondern auch in den Städten in India / sonderlich zu Amadabath, woselbst Andersen berichtet / pag. 31. daß Er unzählich viel / und grosse / Meer-Katzen angetroffen / die den Leuten beschwehrlich fallen / und an Früchten grossen Schaden thun / sonderlich den Krämern / welche mit Datteln / Feigen / Mandeln / Rosinen / und dergleichen Wahren / handeln / in derer Buden sie lauffen / und nehmen / was ihnen schmecket / daß Sie also gnug zu steuren haben. Herr von Mandelslo bekräftiget eben das / und setzt noch darzu / pag. 60. daß Er einmahl / allein auf dem Englischen Hof und Hauß / über funfzig gezählet / die Ihm viel Kurtzweil und Possen gemacht. Denn / spricht Er / wie Ich ihnen nur einmahl vor meiner Kammer hatte Brod / und Früchte / gegeben / kamen sie täglich wieder / sonderlich frühe / bey Aufgang der Sonnen / stellten sie sich bey meiner Kammer ein / weckten Mich vom Schlaff / und forderten ihr Frühstück. Die Alten brachten ihre Jungen mitgetragen am Bauch / mit Armen umfasset / welches sehr possierlich anzusehen war. Sie wurden endlich so driste / daß sie kamen / und das Brod aus meiner Hand empfiengen. Wenn Ich zu Zeiten eine bey dem Fuß ertapte / und vest hielte / so hatte Ich die andere alle zu Feind / die gaben / mit grossem Geschrey / und Zähnblecken / Mir ein sauer Gesicht / und wenn Ich sie zu lang hielte / stellten sie sich / als woltens alle auf Mich springen / und ihren Gesellen erretten; welches sie auch damahls tahten / da Herr von Mandelslo / in der Ruckreiß auf Amadabath, mit einer Pistolen eine Meer-Katze schoß. Denn die andern / schreibt Er / pag. 78. rottirten sich zusam / und stelleten sich gar böse und eyferig an / und schrien. Es folgten Uns derer über zwantzig fast auf eine viertel Meile nach / und gaben mit Zähnbläcken und

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 0. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/93>, abgerufen am 23.11.2024.