Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.Was für Privilegia der Jäger. mit anderen Ochsen. Wann Wir nun mit ihm zu dem Quartier zueilen / wo er zahm gemacht werden muß / so haben Wir (wofern er Zähn hat; denn es bey andern verbotten) die Privilegia, daß Uns die Bauren / in allen Dörfern / wo Wir hinkommen / genug zu essen / und zu trincken / geben müssen; wo Sie Sich sperren / nehmen die Schwartze die auf den Elephanten sitzen / den Wilden mit in Ihre Reis-Felder / und verderben es in Grund und Boden. Darum / wann Sie wissen / daß Wir auf der Jagt seynd / halten Sie in allen Dörfern eine gewisse Person / die darauf passen / und täglich zweymahl nach Uns umsehen muß / bey einem grossen Baum / der für Ihren Dörfern stehet / und mit Steinen umfangen ist / daß man darunter sitzen kann / den Sie Pescharbaum heisen / worunter Sie auch dem Teufel zu opfern pflegen. Denn wenn ein Bauer Seinen Reis aus dem Feld nimmt / ehe Er ihn gar in Sein Haus bringet / ehe Er Selbst einen Bissen davon geniesset / ehe kocht Er einen Hafen voll / und opfert ihn da dem bösen Geist / daß Er ihn über ein Jahr wieder wohl wolle gerahten lassen. [Abbildung]
So aber der Elephant gar in das Quartier gelanget / wo er zahm gemacht werden soll / stehet dergleichen Pescharbaum dafür / bey welchem Billaher haben Ihre Gauckeley vor den Elephanten. die Schwarzte mit allen stillhalten / biß die Billaher kommen: Das sind zwey Tantzmeister / in Maschera, und haben Schönbart für dem Angesicht / sind auch mit Schellen gantz behänget; Alsdenn tantzen und springen Sie für dem wilden Elephanten / und zuletzt stehen Sie für ihm still / und reden ihn auf Ihre Sprach also an: Er solle sich nicht wild stellen! An Statt daß er bißher sich in dem Wald / im Regen / und Wind / müssen aufhalten / soll er in einem Haus / und unter einem Dach stehen! An Was für Privilegia der Jäger. mit anderen Ochsen. Wann Wir nun mit ihm zu dem Quartier zueilen / wo er zahm gemacht werden muß / so haben Wir (wofern er Zähn hat; denn es bey andern verbotten) die Privilegia, daß Uns die Bauren / in allen Dörfern / wo Wir hinkommen / genug zu essen / und zu trincken / geben müssen; wo Sie Sich sperren / nehmen die Schwartze die auf den Elephanten sitzen / den Wilden mit in Ihre Reis-Felder / und verderben es in Grund und Boden. Darum / wann Sie wissen / daß Wir auf der Jagt seynd / halten Sie in allen Dörfern eine gewisse Person / die darauf passen / und täglich zweymahl nach Uns umsehen muß / bey einem grossen Baum / der für Ihren Dörfern stehet / und mit Steinen umfangen ist / daß man darunter sitzen kann / den Sie Pescharbaum heisen / worunter Sie auch dem Teufel zu opfern pflegen. Denn wenn ein Bauer Seinen Reis aus dem Feld nimmt / ehe Er ihn gar in Sein Haus bringet / ehe Er Selbst einen Bissen davon geniesset / ehe kocht Er einen Hafen voll / und opfert ihn da dem bösen Geist / daß Er ihn über ein Jahr wieder wohl wolle gerahten lassen. [Abbildung]
So aber der Elephant gar in das Quartier gelanget / wo er zahm gemacht werden soll / stehet dergleichen Pescharbaum dafür / bey welchem Billaher haben Ihre Gauckeley vor den Elephanten. die Schwarzte mit allen stillhalten / biß die Billaher kommen: Das sind zwey Tantzmeister / in Maschera, und haben Schönbart für dem Angesicht / sind auch mit Schellen gantz behänget; Alsdenn tantzen und springen Sie für dem wilden Elephanten / und zuletzt stehen Sie für ihm still / und reden ihn auf Ihre Sprach also an: Er solle sich nicht wild stellen! An Statt daß er bißher sich in dem Wald / im Regen / und Wind / müssen aufhalten / soll er in einem Haus / und unter einem Dach stehen! An <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <p><pb facs="#f0079" n="6"/><note place="left">Was für <hi rendition="#aq">Privilegia</hi> der Jäger.</note> mit anderen Ochsen. Wann Wir nun mit ihm zu dem <hi rendition="#aq">Quartier</hi> zueilen / wo er zahm gemacht werden muß / so haben Wir (wofern er Zähn hat; denn es bey andern verbotten) die <hi rendition="#aq">Privilegia</hi>, daß Uns die Bauren / in allen Dörfern / wo Wir hinkommen / genug zu essen / und zu trincken / geben müssen; wo Sie Sich sperren / nehmen die Schwartze die auf den Elephanten sitzen / den Wilden mit in Ihre Reis-Felder / und verderben es in Grund und Boden. Darum / wann Sie wissen / daß Wir auf der Jagt seynd / halten Sie in allen Dörfern eine gewisse Person / die darauf passen / und täglich zweymahl nach Uns umsehen muß / bey einem grossen Baum / der für Ihren Dörfern stehet / und mit Steinen umfangen ist / daß man darunter sitzen kann / den Sie Pescharbaum heisen / worunter Sie auch dem Teufel zu opfern pflegen. Denn wenn ein Bauer Seinen Reis aus dem Feld nimmt / ehe Er ihn gar in Sein Haus bringet / ehe Er Selbst einen Bissen davon geniesset / ehe kocht Er einen Hafen voll / und opfert ihn da dem bösen Geist / daß Er ihn über ein Jahr wieder wohl wolle gerahten lassen.</p><lb/> <figure/><lb/> <p>So aber der Elephant gar in das <hi rendition="#aq">Quartier</hi> gelanget / wo er zahm gemacht werden soll / stehet dergleichen Pescharbaum dafür / bey welchem <note place="left">Billaher haben Ihre Gauckeley vor den Elephanten.</note> die Schwarzte mit allen stillhalten / biß die <hi rendition="#aq">Billaher</hi> kommen: Das sind zwey Tantzmeister / in <hi rendition="#aq">Maschera</hi>, und haben Schönbart für dem Angesicht / sind auch mit Schellen gantz behänget; Alsdenn tantzen und springen Sie für dem wilden Elephanten / und zuletzt stehen Sie für ihm still / und reden ihn auf Ihre Sprach also an: Er solle sich nicht wild stellen! An Statt daß er bißher sich in dem Wald / im Regen / und Wind / müssen aufhalten / soll er in einem Haus / und unter einem Dach stehen! An </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0079]
mit anderen Ochsen. Wann Wir nun mit ihm zu dem Quartier zueilen / wo er zahm gemacht werden muß / so haben Wir (wofern er Zähn hat; denn es bey andern verbotten) die Privilegia, daß Uns die Bauren / in allen Dörfern / wo Wir hinkommen / genug zu essen / und zu trincken / geben müssen; wo Sie Sich sperren / nehmen die Schwartze die auf den Elephanten sitzen / den Wilden mit in Ihre Reis-Felder / und verderben es in Grund und Boden. Darum / wann Sie wissen / daß Wir auf der Jagt seynd / halten Sie in allen Dörfern eine gewisse Person / die darauf passen / und täglich zweymahl nach Uns umsehen muß / bey einem grossen Baum / der für Ihren Dörfern stehet / und mit Steinen umfangen ist / daß man darunter sitzen kann / den Sie Pescharbaum heisen / worunter Sie auch dem Teufel zu opfern pflegen. Denn wenn ein Bauer Seinen Reis aus dem Feld nimmt / ehe Er ihn gar in Sein Haus bringet / ehe Er Selbst einen Bissen davon geniesset / ehe kocht Er einen Hafen voll / und opfert ihn da dem bösen Geist / daß Er ihn über ein Jahr wieder wohl wolle gerahten lassen.
Was für Privilegia der Jäger.
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So aber der Elephant gar in das Quartier gelanget / wo er zahm gemacht werden soll / stehet dergleichen Pescharbaum dafür / bey welchem die Schwarzte mit allen stillhalten / biß die Billaher kommen: Das sind zwey Tantzmeister / in Maschera, und haben Schönbart für dem Angesicht / sind auch mit Schellen gantz behänget; Alsdenn tantzen und springen Sie für dem wilden Elephanten / und zuletzt stehen Sie für ihm still / und reden ihn auf Ihre Sprach also an: Er solle sich nicht wild stellen! An Statt daß er bißher sich in dem Wald / im Regen / und Wind / müssen aufhalten / soll er in einem Haus / und unter einem Dach stehen! An
Billaher haben Ihre Gauckeley vor den Elephanten.
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Zitationshilfe: | Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/79>, abgerufen am 17.02.2025. |