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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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Jürgen Andersen sagt / Lib.I. Cap.XI.p.m. 14. Dieser König wäre ehedessen des von Mataran (Matram) Stadthalter in Bantam gewesen; nach der Hand aber die Unterthanen mit guten Worten / und List / nach Sich gezogen / Sie zur Rebellion wider Ihren König / und Ihn zum König zu erwehlen / bewogen / und soll diese Rebellion vor hundert Jahren vorgangen seyn. Also ist das halbe Königreich bey Ihm / und Seinen Nachkommen / geblieben biß heutigen Tag / und hat nunmehr der zu Matram den Osten- und der zu Bantam den Westen-Theil des Landes innen. Es ist diese Insul so volckreich / daß der zu Matram hundert und achtzig tausend streitbare Mann aufbrigen kann: der König zu Bantam aber nur achtzig tausend Mann. Herr von Mandelslo meldet / Lib.III.pag.m. 192. man rechne diese Insul nach der Länge auf hundert und funftzig Meilen; von der Breite aber will niemand was gewisses berichten / weil weder von den Holländern / noch Engelländern / oder Portugäsen / die Süder-Seit umfahren. Etliche meinen gar / daß es nur eine Pen-Insul / und am festen Land / so man terram australem oder Magellanicam nennet / hangen soll. Die Norden-Seite aber an der See ist nur bekannt.

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Königliche Wohnung zu Bantam. Das Königliche Palais zu Bantam aber ist mit einiger Leimenwand umfangen / von schlechtem Splendor, darinn Wir dem König zu Ehren / auf unsers Officirs Commando, einiges Exercitium unserer Waffen / thun müssen / woran Er ein groß Belieben trug.

Mandelslo Lib. III. pag. m. 198. meldet: Er residire in der Stadt / und Sein Hof sey am grossem Marckt / nicht von sonderlichen Gebäuen. Denn diese Leut halten nicht viel auf gar grosse kostbahre Gebäu / und prächtige Palatien. Bey des Königs Hause aber stehe ein zimlich grosser Tempel / in welchen die gantze Gemein des Freytags gehe. In selbigem Tempel soll eine grosse Trummel hangen / auf welche / wann etwann Tumult, oder Gefahr / vorhanden / mit einem grossen Prügel geschlagen werden. Er / der König / lasse Sich sonst täglich von dem Frauenzimmer aufwarten / und Seine Nacht-Wacht durch Sie versehen; soll derselben wohl sechshundert

Jürgen Andersen sagt / Lib.I. Cap.XI.p.m. 14. Dieser König wäre ehedessen des von Mataran (Matram) Stadthalter in Bantam gewesen; nach der Hand aber die Unterthanen mit guten Worten / und List / nach Sich gezogen / Sie zur Rebellion wider Ihren König / und Ihn zum König zu erwehlen / bewogen / und soll diese Rebellion vor hundert Jahren vorgangen seyn. Also ist das halbe Königreich bey Ihm / und Seinen Nachkommen / geblieben biß heutigen Tag / und hat nunmehr der zu Matram den Osten- und der zu Bantam den Westen-Theil des Landes innen. Es ist diese Insul so volckreich / daß der zu Matram hundert und achtzig tausend streitbare Mann aufbrigen kann: der König zu Bantam aber nur achtzig tausend Mann. Herr von Mandelslo meldet / Lib.III.pag.m. 192. man rechne diese Insul nach der Länge auf hundert und funftzig Meilen; von der Breite aber will niemand was gewisses berichten / weil weder von den Holländern / noch Engelländern / oder Portugäsen / die Süder-Seit umfahren. Etliche meinen gar / daß es nur eine Pen-Insul / und am festen Land / so man terram australem oder Magellanicam nennet / hangen soll. Die Norden-Seite aber an der See ist nur bekannt.

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Königliche Wohnung zu Bantam. Das Königliche Palais zu Bantam aber ist mit einiger Leimenwand umfangen / von schlechtem Splendor, darinn Wir dem König zu Ehren / auf unsers Officirs Commando, einiges Exercitium unserer Waffen / thun müssen / woran Er ein groß Belieben trug.

Mandelslo Lib. III. pag. m. 198. meldet: Er residire in der Stadt / und Sein Hof sey am grossem Marckt / nicht von sonderlichen Gebäuen. Denn diese Leut halten nicht viel auf gar grosse kostbahre Gebäu / und prächtige Palatien. Bey des Königs Hause aber stehe ein zimlich grosser Tempel / in welchen die gantze Gemein des Freytags gehe. In selbigem Tempel soll eine grosse Trummel hangen / auf welche / wann etwann Tumult, oder Gefahr / vorhanden / mit einem grossen Prügel geschlagen werden. Er / der König / lasse Sich sonst täglich von dem Frauenzimmer aufwarten / und Seine Nacht-Wacht durch Sie versehen; soll derselben wohl sechshundert

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[1/0023] Jürgen Andersen sagt / Lib.I. Cap.XI.p.m. 14. Dieser König wäre ehedessen des von Mataran (Matram) Stadthalter in Bantam gewesen; nach der Hand aber die Unterthanen mit guten Worten / und List / nach Sich gezogen / Sie zur Rebellion wider Ihren König / und Ihn zum König zu erwehlen / bewogen / und soll diese Rebellion vor hundert Jahren vorgangen seyn. Also ist das halbe Königreich bey Ihm / und Seinen Nachkommen / geblieben biß heutigen Tag / und hat nunmehr der zu Matram den Osten- und der zu Bantam den Westen-Theil des Landes innen. Es ist diese Insul so volckreich / daß der zu Matram hundert und achtzig tausend streitbare Mann aufbrigen kann: der König zu Bantam aber nur achtzig tausend Mann. Herr von Mandelslo meldet / Lib.III.pag.m. 192. man rechne diese Insul nach der Länge auf hundert und funftzig Meilen; von der Breite aber will niemand was gewisses berichten / weil weder von den Holländern / noch Engelländern / oder Portugäsen / die Süder-Seit umfahren. Etliche meinen gar / daß es nur eine Pen-Insul / und am festen Land / so man terram australem oder Magellanicam nennet / hangen soll. Die Norden-Seite aber an der See ist nur bekannt. [Abbildung] Das Königliche Palais zu Bantam aber ist mit einiger Leimenwand umfangen / von schlechtem Splendor, darinn Wir dem König zu Ehren / auf unsers Officirs Commando, einiges Exercitium unserer Waffen / thun müssen / woran Er ein groß Belieben trug. Königliche Wohnung zu Bantam. Mandelslo Lib. III. pag. m. 198. meldet: Er residire in der Stadt / und Sein Hof sey am grossem Marckt / nicht von sonderlichen Gebäuen. Denn diese Leut halten nicht viel auf gar grosse kostbahre Gebäu / und prächtige Palatien. Bey des Königs Hause aber stehe ein zimlich grosser Tempel / in welchen die gantze Gemein des Freytags gehe. In selbigem Tempel soll eine grosse Trummel hangen / auf welche / wann etwann Tumult, oder Gefahr / vorhanden / mit einem grossen Prügel geschlagen werden. Er / der König / lasse Sich sonst täglich von dem Frauenzimmer aufwarten / und Seine Nacht-Wacht durch Sie versehen; soll derselben wohl sechshundert

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/23>, abgerufen am 22.11.2024.