Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.* Dergleichen schreibt auch Lindschotten von den Chinesen: Die Kinder / sagt Er / und Nachkommen / müssen Ihrer Eltern / und Vorfahren / Handthierung treiben und gebrauchen / Sie haben denn Erlaubnus von der Obrigkeit und Regiment / Par. 2. Orient. Ind. c. 24. p. m. 64. Wie die Stände aufeinander gehen. + Herport hat / pag. 179. wie ein Stand auf den andern folge / also bemerkt: Nechst den König / und nachkommenen Princen / sind die Verwalter des Landes / die / de Savudi genannt; nach Ihnen die Abham; darnach die Gangam, welche Rahts-Personen sind; nach denen folgen die höchsten Officieri der Kriegsleuten / Orassy genannt; heranch die Laskarin oder Soldaten; De Savudi. Wunderlich würgen sonst die Inwohner Ihre Hüner ab. Sie nehmen es bey dem Kopf / und zwischen zweyen Fingern drehen Sie es schnell herum / daß Sie nur den Kopf in Händen behalten / weil der Leib sich bald abschleidert / und noch eine Zeitlang ohne Kopf hinlauffet / biß er sich gar verblutet hat / und umfällt. Wann sie Ochsen / Kühe / oder andere vierfüssige Thier / schlachten wollen / schlagen Sie ihnen zuvor die hintere Sennen an den Füssen ab / und wann es fällt / wie es fallen muß / binden Sie es erst / und schneiden ihnen die Kähle ab / essen auch von dem Fleisch nicht / das eine andere Nation getödet hat. Das Frauen-Volck kochet sauber und schön. Trefflich niedlich / und sauber kochen die Weiber / Gesotten / und Gebratens; Hüner / deren man auf die dreyssig um einen Reichstaler kaufen kann; Eyer / gute Suppen / und solche auf vielerley Art / Hirschen / Schwein / Enten / und für ein Special gut Essen halten Sie den * Lechaban. Das ist ein Thier / wie ein klein Crocodill gestallt / lauffen die Baum geschwind auf und ab / und so sie geschossen werden / hangen sie so lang / biß sie sich verblutet haben; sind den Federviehe sehr gefähr / wie die Iltissen / am Bauch grünlich / mit vier Füssen und Klauen / dessen Fett mächtig gut ist; in gleichen Pfauen / die man gebraten mit Nägelein besteckt / und Wir einsmahls / aus Mangel anderes / ein gantz Monat aneinander essen müssenIhre Federn sollen vor Infection helfen. / daß Uns endlich davor geeckelt hat; hauffig halten sie sich in Reißfeldern auf / und finden sich sonst selten auf dem flachen Feld: aber auf den Bäumen überflüssig / und derer Spiegel-Federn die Ceiloneser um die Hände / und Füsse / wickeln / so Sie etwan ein Geschwähr daran haben / oder * Dergleichen schreibt auch Lindschotten von den Chinesen: Die Kinder / sagt Er / und Nachkommen / müssen Ihrer Eltern / und Vorfahren / Handthierung treiben und gebrauchen / Sie haben denn Erlaubnus von der Obrigkeit und Regiment / Par. 2. Orient. Ind. c. 24. p. m. 64. Wie die Stände aufeinander gehen. † Herport hat / pag. 179. wie ein Stand auf den andern folge / also bemerkt: Nechst den König / und nachkommenen Princen / sind die Verwalter des Landes / die / de Savudi genannt; nach Ihnen die Abham; darnach die Gangam, welche Rahts-Personen sind; nach denen folgen die höchsten Officieri der Kriegsleuten / Orassy genannt; heranch die Laskarin oder Soldaten; De Savudi. Wunderlich würgen sonst die Inwohner Ihre Hüner ab. Sie nehmen es bey dem Kopf / und zwischen zweyen Fingern drehen Sie es schnell herum / daß Sie nur den Kopf in Händen behalten / weil der Leib sich bald abschleidert / und noch eine Zeitlang ohne Kopf hinlauffet / biß er sich gar verblutet hat / und umfällt. Wann sie Ochsen / Kühe / oder andere vierfüssige Thier / schlachten wollen / schlagen Sie ihnen zuvor die hintere Sennen an den Füssen ab / und wann es fällt / wie es fallen muß / binden Sie es erst / und schneiden ihnen die Kähle ab / essen auch von dem Fleisch nicht / das eine andere Nation getödet hat. Das Frauen-Volck kochet sauber und schön. Trefflich niedlich / und sauber kochen die Weiber / Gesotten / und Gebratens; Hüner / deren man auf die dreyssig um einen Reichstaler kaufen kann; Eyer / gute Suppen / und solche auf vielerley Art / Hirschen / Schwein / Enten / und für ein Special gut Essen halten Sie den * Lechaban. Das ist ein Thier / wie ein klein Crocodill gestallt / lauffen die Baum geschwind auf und ab / und so sie geschossen werden / hangen sie so lang / biß sie sich verblutet haben; sind den Federviehe sehr gefähr / wie die Iltissen / am Bauch grünlich / mit vier Füssen und Klauen / dessen Fett mächtig gut ist; in gleichen Pfauen / die man gebraten mit Nägelein besteckt / und Wir einsmahls / aus Mangel anderes / ein gantz Monat aneinander essen müssenIhre Federn sollen vor Infection helfen. / daß Uns endlich davor geeckelt hat; hauffig halten sie sich in Reißfeldern auf / und finden sich sonst selten auf dem flachen Feld: aber auf den Bäumen überflüssig / und derer Spiegel-Federn die Ceiloneser um die Hände / und Füsse / wickeln / so Sie etwan ein Geschwähr daran haben / oder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0071" n="8"/> <hi rendition="#fr">* Dergleichen schreibt auch Lindschotten von den <hi rendition="#aq">Chinesen</hi>: Die Kinder / sagt Er / und Nachkommen / müssen Ihrer Eltern / und Vorfahren / Handthierung treiben und gebrauchen / Sie haben denn Erlaubnus von der Obrigkeit und Regiment / <hi rendition="#aq">Par.</hi> 2. <hi rendition="#aq">Orient. 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Ein jeder aus allen denen Ständen muß auch Seine Kinder dazu halten / daß Sie eben Ihrer Vätter Hand-Arbeit lernen. Die geringes Stands sind / ehren die höheren / und dürfen keine Gemeinschaft mit Ihnen machen / auch nicht zu Ihnen in Ihre Häuser gehen / es geschehe denn aus Ihrer Bewilligung / und wann Sie einander auf dem Weg begegnen / so gehet der / so geringern Stands ist / neben Sich / biß Er fürpassiret ist. Es dürfen auch weder Männer / noch Weiber / Ihren eigenen Zeug waschen: sondern müssen selbiges den gewohnten Wäschern <note place="left"><hi rendition="#aq">Guly.</hi></note> geben. Die allergeringsten / als <hi rendition="#aq">Guly</hi>, sind so viel als <hi rendition="#aq">Sclaven</hi>, doch nicht leibeigen: sondern also / daß Sie ein Jeder / der Sie von nöhten hat / gebrauchen darf / unterdessen aber Ihn mit Speiß versorgen muß; diese tragen auch die <hi rendition="#aq">Palanquin</hi>, und dürfen / ohne Erlaubnus / nicht unter eines andern Dach schlaffen: sondern ligen meinst alle untern dem blossen Himmel; decken aber gleichwohl ein Tallpaten-Ast über Sich; das ist ein Gewächs / dessen Blätter so groß aneinander gewachsen / daß sie eine Person genugsam bedecken können.</hi> </p> <p>Wunderlich würgen sonst die Inwohner Ihre Hüner ab. Sie nehmen es bey dem Kopf / und zwischen zweyen Fingern drehen Sie es schnell herum / daß Sie nur den Kopf in Händen behalten / weil der Leib sich bald abschleidert / und noch eine Zeitlang ohne Kopf hinlauffet / biß er sich gar verblutet hat / und umfällt. 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* Dergleichen schreibt auch Lindschotten von den Chinesen: Die Kinder / sagt Er / und Nachkommen / müssen Ihrer Eltern / und Vorfahren / Handthierung treiben und gebrauchen / Sie haben denn Erlaubnus von der Obrigkeit und Regiment / Par. 2. Orient. Ind. c. 24. p. m. 64.
† Herport hat / pag. 179. wie ein Stand auf den andern folge / also bemerkt: Nechst den König / und nachkommenen Princen / sind die Verwalter des Landes / die / de Savudi genannt; nach Ihnen die Abham; darnach die Gangam, welche Rahts-Personen sind; nach denen folgen die höchsten Officieri der Kriegsleuten / Orassy genannt; heranch die Laskarin oder Soldaten; denen nach kommen die Bauren; hernach die Kaufleut; auf dieselben die Fischer / denn die Zimmetschehler / Helfantenfanger; item, die in Lafor, oder Ebenholtz / arbeiten / Balbierer / Gold- und Silber-Arbeiter / Trommelschläger / und andere Spielleut / die Wäscher / und zu letzt die Guly. Ein jeder aus allen denen Ständen muß auch Seine Kinder dazu halten / daß Sie eben Ihrer Vätter Hand-Arbeit lernen. Die geringes Stands sind / ehren die höheren / und dürfen keine Gemeinschaft mit Ihnen machen / auch nicht zu Ihnen in Ihre Häuser gehen / es geschehe denn aus Ihrer Bewilligung / und wann Sie einander auf dem Weg begegnen / so gehet der / so geringern Stands ist / neben Sich / biß Er fürpassiret ist. Es dürfen auch weder Männer / noch Weiber / Ihren eigenen Zeug waschen: sondern müssen selbiges den gewohnten Wäschern geben. Die allergeringsten / als Guly, sind so viel als Sclaven, doch nicht leibeigen: sondern also / daß Sie ein Jeder / der Sie von nöhten hat / gebrauchen darf / unterdessen aber Ihn mit Speiß versorgen muß; diese tragen auch die Palanquin, und dürfen / ohne Erlaubnus / nicht unter eines andern Dach schlaffen: sondern ligen meinst alle untern dem blossen Himmel; decken aber gleichwohl ein Tallpaten-Ast über Sich; das ist ein Gewächs / dessen Blätter so groß aneinander gewachsen / daß sie eine Person genugsam bedecken können.
Wie die Stände aufeinander gehen. Wunderlich würgen sonst die Inwohner Ihre Hüner ab. Sie nehmen es bey dem Kopf / und zwischen zweyen Fingern drehen Sie es schnell herum / daß Sie nur den Kopf in Händen behalten / weil der Leib sich bald abschleidert / und noch eine Zeitlang ohne Kopf hinlauffet / biß er sich gar verblutet hat / und umfällt. Wann sie Ochsen / Kühe / oder andere vierfüssige Thier / schlachten wollen / schlagen Sie ihnen zuvor die hintere Sennen an den Füssen ab / und wann es fällt / wie es fallen muß / binden Sie es erst / und schneiden ihnen die Kähle ab / essen auch von dem Fleisch nicht / das eine andere Nation getödet hat.
Trefflich niedlich / und sauber kochen die Weiber / Gesotten / und Gebratens; Hüner / deren man auf die dreyssig um einen Reichstaler kaufen kann; Eyer / gute Suppen / und solche auf vielerley Art / Hirschen / Schwein / Enten / und für ein Special gut Essen halten Sie den * Lechaban. Das ist ein Thier / wie ein klein Crocodill gestallt / lauffen die Baum geschwind auf und ab / und so sie geschossen werden / hangen sie so lang / biß sie sich verblutet haben; sind den Federviehe sehr gefähr / wie die Iltissen / am Bauch grünlich / mit vier Füssen und Klauen / dessen Fett mächtig gut ist; in gleichen Pfauen / die man gebraten mit Nägelein besteckt / und Wir einsmahls / aus Mangel anderes / ein gantz Monat aneinander essen müssen / daß Uns endlich davor geeckelt hat; hauffig halten sie sich in Reißfeldern auf / und finden sich sonst selten auf dem flachen Feld: aber auf den Bäumen überflüssig / und derer Spiegel-Federn die Ceiloneser um die Hände / und Füsse / wickeln / so Sie etwan ein Geschwähr daran haben / oder
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Zitationshilfe: | Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/71>, abgerufen am 27.07.2024. |