Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.seine Bildung; sie waren, wie einige Gemälde der pisanischen Das Hauptwerk des Spinello suche man zu Siena, im *) Dort sah ich unter anderen eine kleine Tafel mit sehr ver- längerten Figuren in der verflüchtigten giottesken Manier mit der Aufschrift: Gettus. Jacobi. de. Pisis. me. pinxit. MCCCLXXXXI. -- Hie und da, wie im Engel der Verkündigung am Giebel, neigt sich dieser Künstler bereits zum Widrigen, dem wir nun bald auch an anderen Stellen begegnen werden. -- Unbedeutender noch eine zweyte Tafel ders. Sammlung, worunter Johannes Nicolai me pinxit a. d. M. C... -- Die Lagune der Jahreszahl wird nach dem Raume und nach dem Ansehn des Bildes zu MCCCC. zu ergänzen seyn. **) Archiv. delle Rif. di Siena. Deliberaz. del Concistoro. No.
237. anno 1408. fo. 29. die dni XVIII. Junii. Locatio facta de sala nova ad pingendum. Magister Martinus pictor olim Bartho- lomei conduxit ad pingendum omnes quatuor voltas sale nove pa- latii dnorum Priorum et est usque ad cornices existentes in fine voltarum predictarum bonis et ydoneis coloribus cum simili- bus totidem fighuris et laboreriis modo et forma, quibus picte sunt alie quatuor volte cappelle dicti palatii omnibus expensis de colo- ribus, omnibus aliis ipsius magistri Martini. Excepta calcina et pontibus (also buon fresco) que fieri debeant et solvi expensis comunis Senensis et non dicti magistri Martini et cum conditione, ſeine Bildung; ſie waren, wie einige Gemaͤlde der piſaniſchen Das Hauptwerk des Spinello ſuche man zu Siena, im *) Dort ſah ich unter anderen eine kleine Tafel mit ſehr ver- laͤngerten Figuren in der verfluͤchtigten giottesken Manier mit der Aufſchrift: Gettus. Jacobi. de. Pisis. me. pinxit. MCCCLXXXXI. — Hie und da, wie im Engel der Verkuͤndigung am Giebel, neigt ſich dieſer Kuͤnſtler bereits zum Widrigen, dem wir nun bald auch an anderen Stellen begegnen werden. — Unbedeutender noch eine zweyte Tafel derſ. Sammlung, worunter Johannes Nicolai me pinxit a. d. M. C... — Die Lagune der Jahreszahl wird nach dem Raume und nach dem Anſehn des Bildes zu MCCCC. zu ergaͤnzen ſeyn. **) Archiv. delle Rif. di Siena. Deliberaz. del Concistoro. No.
237. anno 1408. fo. 29. die dni XVIII. Junii. Locatio facta de sala nova ad pingendum. Magister Martinus pictor olim Bartho- lomei conduxit ad pingendum omnes quatuor voltas sale nove pa- latii dnorum Priorum et est usque ad cornices existentes in fine voltarum predictarum bonis et ydoneis coloribus cum simili- bus totidem fighuris et laboreriis modo et forma, quibus picte sunt alie quatuor volte cappelle dicti palatii omnibus expensis de colo- ribus, omnibus aliis ipsius magistri Martini. Excepta calcina et pontibus (alſo buon fresco) que fieri debeant et solvi expensis comunis Senensis et non dicti magistri Martini et cum conditione, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0244" n="226"/> ſeine Bildung; ſie waren, wie einige Gemaͤlde der piſaniſchen<lb/> Akademie verrathen <note place="foot" n="*)">Dort ſah ich unter anderen eine kleine Tafel mit ſehr ver-<lb/> laͤngerten Figuren in der verfluͤchtigten giottesken Manier mit der<lb/> Aufſchrift: <hi rendition="#aq"><persName ref="nognd">Gettus. Jacobi. de. Pisis.</persName> me. pinxit. MCCCLXXXXI</hi>.<lb/> — Hie und da, wie im Engel der Verkuͤndigung am Giebel, neigt<lb/> ſich dieſer Kuͤnſtler bereits zum Widrigen, dem wir nun bald auch<lb/> an anderen Stellen begegnen werden. — Unbedeutender noch eine<lb/> zweyte Tafel derſ. Sammlung, worunter <hi rendition="#aq"><persName ref="nognd">Johannes Nicolai</persName> me pinxit<lb/> a. d. M. C</hi>... — Die Lagune der Jahreszahl wird nach dem Raume<lb/> und nach dem Anſehn des Bildes zu <hi rendition="#aq">MCCCC.</hi> zu ergaͤnzen ſeyn.</note>, um das Jahr 1400 auf Abwegen;<lb/> wahrſcheinlicher dem Aretiner <persName ref="http://d-nb.info/gnd/121174468">Spinello</persName>, welcher unter ſeinen<lb/> Zeitgenoſſen, durch Eigenthuͤmlichkeit des Wollens und Ruͤſtig-<lb/> keit der Leiſtung, eine hohe Stellung einnimmt.</p><lb/> <p>Das Hauptwerk des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/121174468">Spinello</persName> ſuche man zu <placeName>Siena</placeName>, im<lb/> oͤffentlichen Palaſte; Begebenheiten aus dem Leben <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118819712">Alexan-<lb/> der <hi rendition="#aq">III</hi>.</persName>, welche die Mauern eines anſehnlichen Saales ſehr<lb/> anſtaͤndig verzieren, was auffordern mochte, ſie, wie es geſche-<lb/> hen iſt, ſorgfaͤltig zu unterhalten. Erweislich ſind dieſe Ge-<lb/> maͤlde von der Hand des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/121174468">Spinello</persName>; denn ſo ergiebt es ſich<lb/> aus einem Auszuge des Vertrages mit dem Kuͤnſtler in den<lb/> Verhandlungen der ſieneſiſchen Staatsverwaltung <note xml:id="fn28i" n="**)" place="foot" next="#fn28f"><hi rendition="#aq">Archiv. delle Rif. di <placeName>Siena</placeName>. Deliberaz. del Concistoro. No.<lb/> 237. anno 1408. fo. 29. die dni XVIII. Junii. Locatio facta de sala<lb/> nova ad pingendum. Magister <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118731394">Martinus</persName> pictor olim Bartho-<lb/> lomei</hi> conduxit ad pingendum omnes quatuor voltas sale nove pa-<lb/> latii dnorum Priorum et est usque ad cornices existentes in fine<lb/> voltarum predictarum <hi rendition="#g">bonis et ydoneis coloribus</hi> cum simili-<lb/> bus totidem fighuris et laboreriis modo et forma, quibus picte sunt<lb/> alie quatuor volte cappelle dicti palatii omnibus expensis de colo-<lb/> ribus, omnibus aliis ipsius magistri <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118731394">Martini</persName>. <hi rendition="#g">Excepta calcina et<lb/> pontibus</hi></hi> (alſo <hi rendition="#aq">buon fresco) que fieri debeant et solvi expensis<lb/> comunis <placeName>Senensis</placeName> et non dicti magistri <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118731394">Martini</persName> et cum conditione</hi>,</note> deſſen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [226/0244]
ſeine Bildung; ſie waren, wie einige Gemaͤlde der piſaniſchen
Akademie verrathen *), um das Jahr 1400 auf Abwegen;
wahrſcheinlicher dem Aretiner Spinello, welcher unter ſeinen
Zeitgenoſſen, durch Eigenthuͤmlichkeit des Wollens und Ruͤſtig-
keit der Leiſtung, eine hohe Stellung einnimmt.
Das Hauptwerk des Spinello ſuche man zu Siena, im
oͤffentlichen Palaſte; Begebenheiten aus dem Leben Alexan-
der III., welche die Mauern eines anſehnlichen Saales ſehr
anſtaͤndig verzieren, was auffordern mochte, ſie, wie es geſche-
hen iſt, ſorgfaͤltig zu unterhalten. Erweislich ſind dieſe Ge-
maͤlde von der Hand des Spinello; denn ſo ergiebt es ſich
aus einem Auszuge des Vertrages mit dem Kuͤnſtler in den
Verhandlungen der ſieneſiſchen Staatsverwaltung **) deſſen
*) Dort ſah ich unter anderen eine kleine Tafel mit ſehr ver-
laͤngerten Figuren in der verfluͤchtigten giottesken Manier mit der
Aufſchrift: Gettus. Jacobi. de. Pisis. me. pinxit. MCCCLXXXXI.
— Hie und da, wie im Engel der Verkuͤndigung am Giebel, neigt
ſich dieſer Kuͤnſtler bereits zum Widrigen, dem wir nun bald auch
an anderen Stellen begegnen werden. — Unbedeutender noch eine
zweyte Tafel derſ. Sammlung, worunter Johannes Nicolai me pinxit
a. d. M. C... — Die Lagune der Jahreszahl wird nach dem Raume
und nach dem Anſehn des Bildes zu MCCCC. zu ergaͤnzen ſeyn.
**) Archiv. delle Rif. di Siena. Deliberaz. del Concistoro. No.
237. anno 1408. fo. 29. die dni XVIII. Junii. Locatio facta de sala
nova ad pingendum. Magister Martinus pictor olim Bartho-
lomei conduxit ad pingendum omnes quatuor voltas sale nove pa-
latii dnorum Priorum et est usque ad cornices existentes in fine
voltarum predictarum bonis et ydoneis coloribus cum simili-
bus totidem fighuris et laboreriis modo et forma, quibus picte sunt
alie quatuor volte cappelle dicti palatii omnibus expensis de colo-
ribus, omnibus aliis ipsius magistri Martini. Excepta calcina et
pontibus (alſo buon fresco) que fieri debeant et solvi expensis
comunis Senensis et non dicti magistri Martini et cum conditione,
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