Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.toli um das Jahr 1400. den Faden der Ueberlieferung des Diese verschiedenen Seiten seines Bestrebens vereinigte er *) S. den Beschluß, die Kappelle des öffentlichen Palastes
durch unseren Künstler malen zu lassen, wo (Archiv. delle Rif. di Siena. Delib. di consiglio No. 232. anno 1406. fo. 18.) -- die XXVa. Augusti. Et deliberaverunt -- quod totum residuum denariorum, qui superaverunt -- -- convertatur per operarium cam., in ornatum cappelle palatii, quod fiat per manus magistri Thaddeji Bartoli cum illis figuris ornatimentis et auro et modis et formis, de qui- bus eidem videbitur pro ornatimento dce cappelle etc. -- Auch in anderen Verträgen dieser Zeit und Art wird das Gold, was die Maler bisweilen gegen den Geschmack ihrer Zeit ersparen mochten, ausdrücklich einbedungen. toli um das Jahr 1400. den Faden der Ueberlieferung des Dieſe verſchiedenen Seiten ſeines Beſtrebens vereinigte er *) S. den Beſchluß, die Kappelle des oͤffentlichen Palaſtes
durch unſeren Kuͤnſtler malen zu laſſen, wo (Archiv. delle Rif. di Siena. Delib. di consiglio No. 232. anno 1406. fo. 18.) — die XXVa. Augusti. Et deliberaverunt — quod totum residuum denariorum, qui superaverunt — — convertatur per operarium cam., in ornatum cappelle palatii, quod fiat per manus magistri Thaddeji Bartoli cum illis figuris ornatimentis et auro et modis et formis, de qui- bus eidem videbitur pro ornatimento dce cappelle etc. — Auch in anderen Vertraͤgen dieſer Zeit und Art wird das Gold, was die Maler bisweilen gegen den Geſchmack ihrer Zeit erſparen mochten, ausdruͤcklich einbedungen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0236" n="218"/><persName xml:id="pn5b" prev="#pn5a" ref="http://d-nb.info/gnd/118835734">toli</persName> um das Jahr 1400. den Faden der Ueberlieferung des<lb/> Hochalterthuͤmlichen vielleicht aus den Haͤnden ſeines nahen<lb/> Vorgaͤngers <persName ref="http://d-nb.info/gnd/11884928X">Barna</persName>, welcher, wie wir oben geſehen haben,<lb/> mit dem Vater des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118835734">Thaddeo</persName>, dem <persName ref="http://d-nb.info/gnd/174180616">Bartolo di Fredo</persName>, an ei-<lb/> ner Stelle und vielleicht gleichzeitig gemalt hatte. Er band<lb/> ſich weder an die Manier, noch an den aͤußeren Zuſchnitt der<lb/> Formen, ging nur in den Geiſt ſeines Vorbildes ein, den er,<lb/> indem er hie und da wohl einmal dem allgemeinen Zeitge-<lb/> ſchmacke huldigte, doch im Ganzen nur mit den ſchoͤnſten Sei-<lb/> ten der moderneren Auffaſſung chriſtlicher Kunſtvorſtellungen<lb/> auszuſoͤhnen bemuͤht war.</p><lb/> <p>Dieſe verſchiedenen Seiten ſeines Beſtrebens vereinigte er<lb/> in dem Altargemaͤlde der ſieneſiſchen Gallerie, deſſen beſchaͤ-<lb/> digte Aufſchrift: ....... <hi rendition="#aq"><persName ref="nognd">Bartholi de Senis</persName>. Pinxit hoc<lb/> opus. anni domini mille quatrocento nove</hi>, allerdings<lb/> Zweifel zulaſſen wuͤrde, waͤre nicht Manier und Richtung des<lb/> Kuͤnſtlers aus anderen Werken hinreichend bekannt. In dem<lb/> Hauptbilde, der Verkuͤndigung, huldigte <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118835734">Thaddeo</persName> in der Be-<lb/> kleidung des Engels durch ſchwerfaͤlligen Goldſtoff dem Ge-<lb/> ſchmacke und der Sitte ſeiner Zeitgenoſſen <note place="foot" n="*)">S. den Beſchluß, die Kappelle des oͤffentlichen Palaſtes<lb/> durch unſeren Kuͤnſtler malen zu laſſen, wo <hi rendition="#aq">(Archiv. delle Rif. di<lb/><placeName>Siena</placeName>. Delib. di consiglio No. 232. anno 1406. fo. 18.) — die XXV<hi rendition="#sup">a</hi>.<lb/> Augusti. Et deliberaverunt — quod totum residuum denariorum, qui<lb/> superaverunt — — convertatur per operarium cam., in ornatum<lb/> cappelle palatii, <hi rendition="#g">quod fiat</hi> per manus magistri <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118835734">Thaddeji Bartoli</persName><lb/> cum illis figuris ornatimentis <hi rendition="#g">et auro</hi> et modis et formis, de qui-<lb/> bus eidem videbitur pro ornatimento dce cappelle etc</hi>. — Auch in<lb/> anderen Vertraͤgen dieſer Zeit und Art wird das Gold, was die<lb/> Maler bisweilen gegen den Geſchmack ihrer Zeit erſparen mochten,<lb/> ausdruͤcklich einbedungen.</note>; in der Geſtalt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [218/0236]
toli um das Jahr 1400. den Faden der Ueberlieferung des
Hochalterthuͤmlichen vielleicht aus den Haͤnden ſeines nahen
Vorgaͤngers Barna, welcher, wie wir oben geſehen haben,
mit dem Vater des Thaddeo, dem Bartolo di Fredo, an ei-
ner Stelle und vielleicht gleichzeitig gemalt hatte. Er band
ſich weder an die Manier, noch an den aͤußeren Zuſchnitt der
Formen, ging nur in den Geiſt ſeines Vorbildes ein, den er,
indem er hie und da wohl einmal dem allgemeinen Zeitge-
ſchmacke huldigte, doch im Ganzen nur mit den ſchoͤnſten Sei-
ten der moderneren Auffaſſung chriſtlicher Kunſtvorſtellungen
auszuſoͤhnen bemuͤht war.
Dieſe verſchiedenen Seiten ſeines Beſtrebens vereinigte er
in dem Altargemaͤlde der ſieneſiſchen Gallerie, deſſen beſchaͤ-
digte Aufſchrift: ....... Bartholi de Senis. Pinxit hoc
opus. anni domini mille quatrocento nove, allerdings
Zweifel zulaſſen wuͤrde, waͤre nicht Manier und Richtung des
Kuͤnſtlers aus anderen Werken hinreichend bekannt. In dem
Hauptbilde, der Verkuͤndigung, huldigte Thaddeo in der Be-
kleidung des Engels durch ſchwerfaͤlligen Goldſtoff dem Ge-
ſchmacke und der Sitte ſeiner Zeitgenoſſen *); in der Geſtalt
*) S. den Beſchluß, die Kappelle des oͤffentlichen Palaſtes
durch unſeren Kuͤnſtler malen zu laſſen, wo (Archiv. delle Rif. di
Siena. Delib. di consiglio No. 232. anno 1406. fo. 18.) — die XXVa.
Augusti. Et deliberaverunt — quod totum residuum denariorum, qui
superaverunt — — convertatur per operarium cam., in ornatum
cappelle palatii, quod fiat per manus magistri Thaddeji Bartoli
cum illis figuris ornatimentis et auro et modis et formis, de qui-
bus eidem videbitur pro ornatimento dce cappelle etc. — Auch in
anderen Vertraͤgen dieſer Zeit und Art wird das Gold, was die
Maler bisweilen gegen den Geſchmack ihrer Zeit erſparen mochten,
ausdruͤcklich einbedungen.
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