Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.zugeben, daß die Kriegs-Baukunst einen sehr wichtigen Theil Freylich war die Befestigung in jenen frühen Zeiten Vasari jedoch macht unsern Franz zum Baumeister des *) To. III. p. 101. **) Memorie concernenti la citta d'Urbino. In Roma 1724. fo. no. II. ***) Della Zecca di Gubbio. To. I. p. 263. Diese Angabe beruht
auf der Inschrift am Palaste selbst, die auch das oben a. W. mit- theilt. zugeben, daß die Kriegs-Baukunſt einen ſehr wichtigen Theil Freylich war die Befeſtigung in jenen fruͤhen Zeiten Vaſari jedoch macht unſern Franz zum Baumeiſter des *) To. III. p. 101. **) Memorie concernenti la città d’Urbino. In Roma 1724. fo. no. II. ***) Della Zecca di Gubbio. To. I. p. 263. Dieſe Angabe beruht
auf der Inſchrift am Palaſte ſelbſt, die auch das oben a. W. mit- theilt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0207" n="189"/> zugeben, daß die Kriegs-Baukunſt einen ſehr wichtigen Theil<lb/> ſeines Berufes ausmachte.</p><lb/> <p>Freylich war die Befeſtigung in jenen fruͤhen Zeiten<lb/> durchaus in den Haͤnden der Architecten. Die Beſchaͤftigung<lb/> mit dem Feſtungsbau ſchloß daher die ſchoͤne Architectur nicht<lb/> aus, in welcher unſer <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118534963">Franz</persName>, alles Angefuͤhrten ungeachtet, ein<lb/> großer Meiſter ſeyn konnte. Allein wie waͤre es denn erklaͤr-<lb/> lich, daß wir von keinem einzigen ſeiner ſchoͤnen Bauwerke<lb/> ſichere Kenntniß haben, da wir doch ſeine anderweitige Wirk-<lb/> ſamkeit etwa ſechs und dreyßig Jahre lang in den Urkunden<lb/> und in ſeinen eigenen Schriften verfolgen koͤnnen? — Die<lb/> ſieneſer Briefe <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">To. III. p. 101</hi>.</note> geben uns ein langes Verzeichniß ſeiner<lb/> Bauwerke, ſollte man glauben, daß auch von keinem einzigen<lb/> erwieſen iſt, daß <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118782339">Francesco</persName> den Entwurf dazu gemacht habe,<lb/> daß bey verſchiedenen, z. B. bey den Bauwerken <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118594702">Pius <hi rendition="#aq">II</hi>.</persName>,<lb/> das Gegentheil geradezu am Tage liegt? In der That koͤnnen<lb/> wir nur den mehrerwaͤhnten Marſtall zu <placeName>Urbino</placeName>, als ein zu-<lb/> verlaͤſſiges Bauwerk des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118782339">Francesco di Giorgio</persName> angeben. Die-<lb/> ſer Stall iſt vielleicht noch derſelbe, den <persName ref="http://d-nb.info/gnd/121976998">Baldi</persName> <note place="foot" n="**)"><hi rendition="#aq">Memorie concernenti la città d’<placeName>Urbino</placeName>. In <placeName>Roma</placeName> 1724.<lb/> fo. no. II</hi>.</note> in ſeine<lb/> Beſchreibung des Palaſtes zu <placeName>Urbino</placeName> aufnimmt.</p><lb/> <p><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName> jedoch macht unſern <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118534963">Franz</persName> zum Baumeiſter des<lb/> Schloſſes ſelbſt, welches zu den uͤberlegteſten und wohlausge-<lb/> fuͤhrteſten Bauwerken jener Zeit gehoͤrt. Herzog <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118967444">Friedrich</persName> hatte<lb/> dieſen Bau, nach <persName ref=" http://d-nb.info/gnd/100319033 ">Repoſati</persName> <note place="foot" n="***)"><hi rendition="#aq">Della Zecca di Gubbio. To. I. p. 263</hi>. Dieſe Angabe beruht<lb/> auf der Inſchrift am Palaſte ſelbſt, die auch das oben a. W. mit-<lb/> theilt.</note>, ſchon 1447. begonnen. Hin-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189/0207]
zugeben, daß die Kriegs-Baukunſt einen ſehr wichtigen Theil
ſeines Berufes ausmachte.
Freylich war die Befeſtigung in jenen fruͤhen Zeiten
durchaus in den Haͤnden der Architecten. Die Beſchaͤftigung
mit dem Feſtungsbau ſchloß daher die ſchoͤne Architectur nicht
aus, in welcher unſer Franz, alles Angefuͤhrten ungeachtet, ein
großer Meiſter ſeyn konnte. Allein wie waͤre es denn erklaͤr-
lich, daß wir von keinem einzigen ſeiner ſchoͤnen Bauwerke
ſichere Kenntniß haben, da wir doch ſeine anderweitige Wirk-
ſamkeit etwa ſechs und dreyßig Jahre lang in den Urkunden
und in ſeinen eigenen Schriften verfolgen koͤnnen? — Die
ſieneſer Briefe *) geben uns ein langes Verzeichniß ſeiner
Bauwerke, ſollte man glauben, daß auch von keinem einzigen
erwieſen iſt, daß Francesco den Entwurf dazu gemacht habe,
daß bey verſchiedenen, z. B. bey den Bauwerken Pius II.,
das Gegentheil geradezu am Tage liegt? In der That koͤnnen
wir nur den mehrerwaͤhnten Marſtall zu Urbino, als ein zu-
verlaͤſſiges Bauwerk des Francesco di Giorgio angeben. Die-
ſer Stall iſt vielleicht noch derſelbe, den Baldi **) in ſeine
Beſchreibung des Palaſtes zu Urbino aufnimmt.
Vaſari jedoch macht unſern Franz zum Baumeiſter des
Schloſſes ſelbſt, welches zu den uͤberlegteſten und wohlausge-
fuͤhrteſten Bauwerken jener Zeit gehoͤrt. Herzog Friedrich hatte
dieſen Bau, nach Repoſati ***), ſchon 1447. begonnen. Hin-
*) To. III. p. 101.
**) Memorie concernenti la città d’Urbino. In Roma 1724.
fo. no. II.
***) Della Zecca di Gubbio. To. I. p. 263. Dieſe Angabe beruht
auf der Inſchrift am Palaſte ſelbſt, die auch das oben a. W. mit-
theilt.
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