Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.zuverlässiger Schriftsteller, so würde man annehmen müssen, Denn zunächst scheint Francesco um 1459, als Pius *) Archiv. cit. Deliberazioni di Balia. T. XLVII. fo. 48. die XXIV. Julii 1505. et T. XLVIII. fo. 59. die XXIII. Junii 1506. **) To. III. p. 77. ***) Archiv. cit. consilia campanae, de a. 1485.
zuverlaͤſſiger Schriftſteller, ſo wuͤrde man annehmen muͤſſen, Denn zunaͤchſt ſcheint Francesco um 1459, als Pius *) Archiv. cit. Deliberazioni di Balia. T. XLVII. fo. 48. die XXIV. Julii 1505. et T. XLVIII. fo. 59. die XXIII. Junii 1506. **) To. III. p. 77. ***) Archiv. cit. consilia campanae, de a. 1485.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0201" n="183"/> zuverlaͤſſiger Schriftſteller, ſo wuͤrde man annehmen muͤſſen,<lb/> daß er dafuͤr Gruͤnde hatte, die gegenwaͤrtig unbekannt ſind.<lb/> Da es aber auch ſonſt ſeine Gewohnheit iſt, Vermuthungen<lb/> als Gewißheiten auszuſprechen, ſo haͤlt ſeine Angabe gegen das<lb/> Anſehen des Bauherrn ſelbſt nicht Stand. Die zuverlaͤſſig be-<lb/> kannten Lebensumſtaͤnde des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118782339">Francesco</persName> machen es vollends<lb/> unwahrſcheinlich, daß ihm uͤberhaupt, und vorzuͤglich in ſo<lb/> fruͤher Zeit, eine Bauunternehmung von ſo großem Umfang<lb/> ſey aufgetragen worden.</p><lb/> <p>Denn zunaͤchſt ſcheint <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118782339">Francesco</persName></hi> um 1459, als <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118594702">Pius</persName><lb/> ſeinen Bau unternahm, erſt ein Knabe, oder doch nur ein<lb/> Juͤngling geweſen zu ſeyn, weil ſeine Thaͤtigkeit um mehr als<lb/> vierzig Jahre ſpaͤter <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Archiv. cit. Deliberazioni di Balia. T. XLVII. fo. 48. die<lb/> XXIV. Julii 1505. et T. XLVIII. fo. 59. die XXIII. Junii 1506.</hi></note> noch in Anſpruch genommen wird.<lb/><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName>, dem dieſer Umſtand entgangen war, ſetzt die Werke<lb/> des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118782339">Francesco</persName> um 1480; <persName ref="http://d-nb.info/gnd/11891345X">Baldinucci</persName> laͤßt dieſen Kuͤnſtler gar<lb/> ſchon um 1470 ſterben; gerade um die Zeit, da die zuverlaͤſ-<lb/> ſigen Nachrichten von ſeiner Lebensthaͤtigkeit beginnen. Wenn<lb/> dieſe Unkunde auf der einen Seite die Glaubwuͤrdigkeit der<lb/> Behauptung <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari’s</persName> nicht gerade erhoͤht, ſo erklaͤrt ſie auf<lb/> der andern deren naive Sicherheit. — Nun geben uns die<lb/> Sieneſer Briefe <note place="foot" n="**)"><hi rendition="#aq">To. III. p. 77.</hi></note> aus einem Taufregiſter folgenden Auszug:<lb/><hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118782339">Francesco Maurizio di Giorgio di Martino</persName> pollajuolo,<lb/> battezato il 23. Settenbre 1439.</hi> Ich habe das Taufbuch<lb/> ſelbſt nicht geſehen; der Auszug aber hat das Anſehen der<lb/> Aechtheit. Denſelben großvaͤterlichen Namen: Martin, fand<lb/> ich unter den Magiſtraten, welche den 1. November 1485 <note place="foot" n="***)"><hi rendition="#aq">Archiv. cit. consilia campanae, de a. 1485.</hi></note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [183/0201]
zuverlaͤſſiger Schriftſteller, ſo wuͤrde man annehmen muͤſſen,
daß er dafuͤr Gruͤnde hatte, die gegenwaͤrtig unbekannt ſind.
Da es aber auch ſonſt ſeine Gewohnheit iſt, Vermuthungen
als Gewißheiten auszuſprechen, ſo haͤlt ſeine Angabe gegen das
Anſehen des Bauherrn ſelbſt nicht Stand. Die zuverlaͤſſig be-
kannten Lebensumſtaͤnde des Francesco machen es vollends
unwahrſcheinlich, daß ihm uͤberhaupt, und vorzuͤglich in ſo
fruͤher Zeit, eine Bauunternehmung von ſo großem Umfang
ſey aufgetragen worden.
Denn zunaͤchſt ſcheint Francesco um 1459, als Pius
ſeinen Bau unternahm, erſt ein Knabe, oder doch nur ein
Juͤngling geweſen zu ſeyn, weil ſeine Thaͤtigkeit um mehr als
vierzig Jahre ſpaͤter *) noch in Anſpruch genommen wird.
Vaſari, dem dieſer Umſtand entgangen war, ſetzt die Werke
des Francesco um 1480; Baldinucci laͤßt dieſen Kuͤnſtler gar
ſchon um 1470 ſterben; gerade um die Zeit, da die zuverlaͤſ-
ſigen Nachrichten von ſeiner Lebensthaͤtigkeit beginnen. Wenn
dieſe Unkunde auf der einen Seite die Glaubwuͤrdigkeit der
Behauptung Vaſari’s nicht gerade erhoͤht, ſo erklaͤrt ſie auf
der andern deren naive Sicherheit. — Nun geben uns die
Sieneſer Briefe **) aus einem Taufregiſter folgenden Auszug:
Francesco Maurizio di Giorgio di Martino pollajuolo,
battezato il 23. Settenbre 1439. Ich habe das Taufbuch
ſelbſt nicht geſehen; der Auszug aber hat das Anſehen der
Aechtheit. Denſelben großvaͤterlichen Namen: Martin, fand
ich unter den Magiſtraten, welche den 1. November 1485 ***)
*) Archiv. cit. Deliberazioni di Balia. T. XLVII. fo. 48. die
XXIV. Julii 1505. et T. XLVIII. fo. 59. die XXIII. Junii 1506.
**) To. III. p. 77.
***) Archiv. cit. consilia campanae, de a. 1485.
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