der Form, welche die ersten, von griechischen Vorbildern noch unabhängigen Fortschritte der italienischen Malerey bezeichnen und unterscheiden. Hierin stimmen mit diesem Musaik überein einige etwas ausgebildetere Wandmalereyen im Innern der Kirche, zur Rechten der Thüre, welche in die Sacristey führt. Sie sind erst in neueren Zeiten durch Herabfallen des Bewur- fes wieder zum Vorschein gekommen. Endlich befindet sich zu Pisa, im Capellone des Pozzo des Campo Santo, ein Kruzi- fix, welches Pisanische Kenner dem Ayllonio Greco des Va- sari beylegen. Ich bin nicht Kenner genug, um Meister auszufinden, deren Existenz ungewiß, deren Werke ganz unbe- kannt sind. Doch ist es gewiß eine Nachahmung des griechi- schen Typus, und ungefähr aus der Zeit des Giunta von Pisa.
Gedruckt bey A. W. Schade, alte Grünstraße Nr. 18.
der Form, welche die erſten, von griechiſchen Vorbildern noch unabhaͤngigen Fortſchritte der italieniſchen Malerey bezeichnen und unterſcheiden. Hierin ſtimmen mit dieſem Muſaik uͤberein einige etwas ausgebildetere Wandmalereyen im Innern der Kirche, zur Rechten der Thuͤre, welche in die Sacriſtey fuͤhrt. Sie ſind erſt in neueren Zeiten durch Herabfallen des Bewur- fes wieder zum Vorſchein gekommen. Endlich befindet ſich zu Piſa, im Capellone des Pozzo des Campo Santo, ein Kruzi- fix, welches Piſaniſche Kenner dem Ayllonio Greco des Va- ſari beylegen. Ich bin nicht Kenner genug, um Meiſter auszufinden, deren Exiſtenz ungewiß, deren Werke ganz unbe- kannt ſind. Doch iſt es gewiß eine Nachahmung des griechi- ſchen Typus, und ungefaͤhr aus der Zeit des Giunta von Piſa.
Gedruckt bey A. W. Schade, alte Gruͤnſtraße Nr. 18.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0373"n="355"/>
der Form, welche die erſten, von griechiſchen Vorbildern noch<lb/>
unabhaͤngigen Fortſchritte der italieniſchen Malerey bezeichnen<lb/>
und unterſcheiden. Hierin ſtimmen mit dieſem Muſaik uͤberein<lb/>
einige etwas ausgebildetere Wandmalereyen im Innern der<lb/>
Kirche, zur Rechten der Thuͤre, welche in die Sacriſtey fuͤhrt.<lb/>
Sie ſind erſt in neueren Zeiten durch Herabfallen des Bewur-<lb/>
fes wieder zum Vorſchein gekommen. Endlich befindet ſich zu<lb/><placeName>Piſa</placeName>, im Capellone des Pozzo des Campo Santo, ein Kruzi-<lb/>
fix, welches Piſaniſche Kenner dem Ayllonio Greco des <hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Va-<lb/>ſari</persName></hi> beylegen. Ich bin nicht Kenner genug, um Meiſter<lb/>
auszufinden, deren Exiſtenz ungewiß, deren Werke ganz unbe-<lb/>
kannt ſind. Doch iſt es gewiß eine Nachahmung des griechi-<lb/>ſchen Typus, und ungefaͤhr aus der Zeit des <persNameref="vocab.getty.edu/ulan/500010959">Giunta von Piſa</persName>.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></body><back><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divtype="imprint"><p>Gedruckt bey A. W. <hirendition="#g">Schade,</hi> alte Gruͤnſtraße Nr. 18.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></back></text></TEI>
[355/0373]
der Form, welche die erſten, von griechiſchen Vorbildern noch
unabhaͤngigen Fortſchritte der italieniſchen Malerey bezeichnen
und unterſcheiden. Hierin ſtimmen mit dieſem Muſaik uͤberein
einige etwas ausgebildetere Wandmalereyen im Innern der
Kirche, zur Rechten der Thuͤre, welche in die Sacriſtey fuͤhrt.
Sie ſind erſt in neueren Zeiten durch Herabfallen des Bewur-
fes wieder zum Vorſchein gekommen. Endlich befindet ſich zu
Piſa, im Capellone des Pozzo des Campo Santo, ein Kruzi-
fix, welches Piſaniſche Kenner dem Ayllonio Greco des Va-
ſari beylegen. Ich bin nicht Kenner genug, um Meiſter
auszufinden, deren Exiſtenz ungewiß, deren Werke ganz unbe-
kannt ſind. Doch iſt es gewiß eine Nachahmung des griechi-
ſchen Typus, und ungefaͤhr aus der Zeit des Giunta von Piſa.
Gedruckt bey A. W. Schade, alte Gruͤnſtraße Nr. 18.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen01_1827/373>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.