Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827.
SIAC. FEC., die andere: NICOLAVS PP IIII. und: Wie Andere künftig diese Zweifel beseitigen mögen, so Nach alten Nachrichten befand sich vormals in der Kirche *) Della Valle vermuthet, es sey dieser Urheber der römi-
schen Musive ein Fra Giacomo da Turriechio bey Camerino, der um 1270 geblüht habe.
SIAC. FEC., die andere: NICOLAVS P̅P̅ IIII. und: Wie Andere kuͤnftig dieſe Zweifel beſeitigen moͤgen, ſo Nach alten Nachrichten befand ſich vormals in der Kirche *) Della Valle vermuthet, es ſey dieſer Urheber der roͤmi-
ſchen Muſive ein Fra Giacomo da Turriechio bey Camerino, der um 1270 gebluͤht habe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0359" n="341"/> SIAC. FEC.,</hi> die andere: <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/11878627X">NICOLAVS</persName> P̅P̅ IIII.</hi> und:<lb/><hi rendition="#aq">D̅N̅S̅ <persName ref="nognd">IACOBVS DE COLV̅P̅NA</persName> CARDINALIS.,</hi> ſo<lb/> daß dieſe Arbeiten zwiſchen 1287 (88) und 1292, alſo bey-<lb/> nahe ſechszig Jahre nach jenem florentiniſchen Muſive beſchafft<lb/> ſeyn mußten. Da nun doch anzunehmen iſt, daß jener flo-<lb/> rentiniſche Bruder <persName ref="vocab.getty.edu/ulan/500007775">Jacob</persName> nicht mehr Juͤngling war, als er<lb/> jenes, nach den Umſtaͤnden ſo ausgezeichnete Muſiv vollbrachte;<lb/> ſo wuͤrden wir ſeine kuͤnſtleriſche Wirkſamkeit noch ungleich<lb/> weiter ausdehnen muͤſſen, wollten wir anders hindurchfuͤhren,<lb/> daß beide Werke demſelben Meiſter angehoͤren <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/100103405">Della Valle</persName></hi> vermuthet, es ſey dieſer Urheber der roͤmi-<lb/> ſchen Muſive ein <persName ref="nognd">Fra Giacomo da Turriechio</persName> bey <placeName>Camerino</placeName>, der<lb/> um 1270 gebluͤht habe.</note>.</p><lb/> <p>Wie Andere kuͤnftig dieſe Zweifel beſeitigen moͤgen, ſo<lb/> geht doch unter allen Umſtaͤnden aus dieſen Inſchriften hervor,<lb/> daß die Stiftung des heil. <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118534963 ">Franz</persName> in jener Zeit beachtenswerthe<lb/> Kuͤnſtler in ihre Mitte aufgenommen, oder aus ſich ſelbſt her-<lb/> vorgebildet habe, was Dank und Beachtung verdient. Allein<lb/> auch ein anderer Nachahmer oder Lehrling der Griechen, <persName ref="vocab.getty.edu/ulan/500010959">Junta</persName>,<lb/> oder <persName ref="vocab.getty.edu/ulan/500010959">Giunta</persName> von <placeName>Piſa</placeName>, hat in letzter Stadt, und beſonders<lb/> im Mittelpuncte des Ordens, zu <placeName>Aſiſi</placeName>, den Schutz und die<lb/> Befoͤrderung der Bruͤder des heil. <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118534963 ">Franz</persName> genoſſen. Eben wie<lb/> die Belebung und Steigerung damals vorwaltender Gefuͤhle,<lb/> ſo ſcheint auch der Aufſchwung der neueren Malerey, welche<lb/> aus jenen ſich hervorgebildet, mit der minder ſelbſtiſchen, Liebe<lb/> und Sehnſucht athmenden, Schwaͤrmerey des heil. <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118534963 ">Franz</persName> in<lb/> enger Verbindung zu ſtehen.</p><lb/> <p>Nach alten Nachrichten befand ſich vormals in der Kirche<lb/> des heil. <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118534963">Franz zu Aſiſi</persName> ein Kruzifix, auf welchem die Worte:<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [341/0359]
SIAC. FEC., die andere: NICOLAVS P̅P̅ IIII. und:
D̅N̅S̅ IACOBVS DE COLV̅P̅NA CARDINALIS., ſo
daß dieſe Arbeiten zwiſchen 1287 (88) und 1292, alſo bey-
nahe ſechszig Jahre nach jenem florentiniſchen Muſive beſchafft
ſeyn mußten. Da nun doch anzunehmen iſt, daß jener flo-
rentiniſche Bruder Jacob nicht mehr Juͤngling war, als er
jenes, nach den Umſtaͤnden ſo ausgezeichnete Muſiv vollbrachte;
ſo wuͤrden wir ſeine kuͤnſtleriſche Wirkſamkeit noch ungleich
weiter ausdehnen muͤſſen, wollten wir anders hindurchfuͤhren,
daß beide Werke demſelben Meiſter angehoͤren *).
Wie Andere kuͤnftig dieſe Zweifel beſeitigen moͤgen, ſo
geht doch unter allen Umſtaͤnden aus dieſen Inſchriften hervor,
daß die Stiftung des heil. Franz in jener Zeit beachtenswerthe
Kuͤnſtler in ihre Mitte aufgenommen, oder aus ſich ſelbſt her-
vorgebildet habe, was Dank und Beachtung verdient. Allein
auch ein anderer Nachahmer oder Lehrling der Griechen, Junta,
oder Giunta von Piſa, hat in letzter Stadt, und beſonders
im Mittelpuncte des Ordens, zu Aſiſi, den Schutz und die
Befoͤrderung der Bruͤder des heil. Franz genoſſen. Eben wie
die Belebung und Steigerung damals vorwaltender Gefuͤhle,
ſo ſcheint auch der Aufſchwung der neueren Malerey, welche
aus jenen ſich hervorgebildet, mit der minder ſelbſtiſchen, Liebe
und Sehnſucht athmenden, Schwaͤrmerey des heil. Franz in
enger Verbindung zu ſtehen.
Nach alten Nachrichten befand ſich vormals in der Kirche
des heil. Franz zu Aſiſi ein Kruzifix, auf welchem die Worte:
*) Della Valle vermuthet, es ſey dieſer Urheber der roͤmi-
ſchen Muſive ein Fra Giacomo da Turriechio bey Camerino, der
um 1270 gebluͤht habe.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |