Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.9. Des Schneiders Nadel, bald auf Seide, bald auf Zwillig Sie geht, wenn nicht gleichleicht, auf beiden doch gleichwillig. 10. Der Wagen auf dem Schiff, das Schiff dann auf dem Wagen, Sie mögen über Flut und Land sich wechselnd tragen. 11. Ich zog, um obendrauf zu thun den letzten Stein, Den untersten hervor, da fiel der Plunder ein. 12. Ich brauche gute Waar', es ist mir einerlei, Aus welcher Bude sie, von welchem Krämer sei. 13. Die Rose lacht im Thau, und denkt nicht an die Zähren Des Rosenwassers, die sie wird in Glut gebären. 9. Des Schneiders Nadel, bald auf Seide, bald auf Zwillig Sie geht, wenn nicht gleichleicht, auf beiden doch gleichwillig. 10. Der Wagen auf dem Schiff, das Schiff dann auf dem Wagen, Sie moͤgen uͤber Flut und Land ſich wechſelnd tragen. 11. Ich zog, um obendrauf zu thun den letzten Stein, Den unterſten hervor, da fiel der Plunder ein. 12. Ich brauche gute Waar', es iſt mir einerlei, Aus welcher Bude ſie, von welchem Kraͤmer ſei. 13. Die Roſe lacht im Thau, und denkt nicht an die Zaͤhren Des Roſenwaſſers, die ſie wird in Glut gebaͤren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0099" n="89"/> <div n="2"> <head>9.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Des Schneiders Nadel, bald auf Seide, bald auf Zwillig</l><lb/> <l>Sie geht, wenn nicht gleichleicht, auf beiden doch gleichwillig.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>10.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Der Wagen auf dem Schiff, das Schiff dann auf dem Wagen,</l><lb/> <l>Sie moͤgen uͤber Flut und Land ſich wechſelnd tragen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>11.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ich zog, um obendrauf zu thun den letzten Stein,</l><lb/> <l>Den unterſten hervor, da fiel der Plunder ein.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>12.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ich brauche gute Waar', es iſt mir einerlei,</l><lb/> <l>Aus welcher Bude ſie, von welchem Kraͤmer ſei.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>13.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Die Roſe lacht im Thau, und denkt nicht an die Zaͤhren</l><lb/> <l>Des Roſenwaſſers, die ſie wird in Glut gebaͤren.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [89/0099]
9.
Des Schneiders Nadel, bald auf Seide, bald auf Zwillig
Sie geht, wenn nicht gleichleicht, auf beiden doch gleichwillig.
10.
Der Wagen auf dem Schiff, das Schiff dann auf dem Wagen,
Sie moͤgen uͤber Flut und Land ſich wechſelnd tragen.
11.
Ich zog, um obendrauf zu thun den letzten Stein,
Den unterſten hervor, da fiel der Plunder ein.
12.
Ich brauche gute Waar', es iſt mir einerlei,
Aus welcher Bude ſie, von welchem Kraͤmer ſei.
13.
Die Roſe lacht im Thau, und denkt nicht an die Zaͤhren
Des Roſenwaſſers, die ſie wird in Glut gebaͤren.
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