Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.19. Zwei Löwen einen Hirsch -- die Theilung wird mißrathen; Sie kämpfen; wer gewinnt, verzehrt allein den Braten. 20. Ein König, dem das Reich ein andrer abgewonnen, Das beste für ihn ist, er fällt in einen Bronnen. 21. Der Baum legt niemals selbst die Axt an seinen Fuß; Du bist der Thor, den solch ein Sinnbild warnen muß. 22. Der Rabe hat den Gang des Rephuns nachgeahmt, Den eignen büßt' er ein, und der geborgte lahmt. 23. Der alte Wolf vermag den Regen schon zu leiden, Der einen Wolfspelz trägt, kein Mäntelchen von Seiden. 19. Zwei Loͤwen einen Hirſch — die Theilung wird mißrathen; Sie kaͤmpfen; wer gewinnt, verzehrt allein den Braten. 20. Ein Koͤnig, dem das Reich ein andrer abgewonnen, Das beſte fuͤr ihn iſt, er faͤllt in einen Bronnen. 21. Der Baum legt niemals ſelbſt die Axt an ſeinen Fuß; Du biſt der Thor, den ſolch ein Sinnbild warnen muß. 22. Der Rabe hat den Gang des Rephuns nachgeahmt, Den eignen buͤßt' er ein, und der geborgte lahmt. 23. Der alte Wolf vermag den Regen ſchon zu leiden, Der einen Wolfspelz traͤgt, kein Maͤntelchen von Seiden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0038" n="28"/> <div n="2"> <head>19.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Zwei Loͤwen einen Hirſch — die Theilung wird mißrathen;</l><lb/> <l>Sie kaͤmpfen; wer gewinnt, verzehrt allein den Braten.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>20.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein Koͤnig, dem das Reich ein andrer abgewonnen,</l><lb/> <l>Das beſte fuͤr ihn iſt, er faͤllt in einen Bronnen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>21.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Der Baum legt niemals ſelbſt die Axt an ſeinen Fuß;</l><lb/> <l>Du biſt der Thor, den ſolch ein Sinnbild warnen muß.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>22.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Der Rabe hat den Gang des Rephuns nachgeahmt,</l><lb/> <l>Den eignen buͤßt' er ein, und der geborgte lahmt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>23.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Der alte Wolf vermag den Regen ſchon zu leiden,</l><lb/> <l>Der einen Wolfspelz traͤgt, kein Maͤntelchen von Seiden.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [28/0038]
19.
Zwei Loͤwen einen Hirſch — die Theilung wird mißrathen;
Sie kaͤmpfen; wer gewinnt, verzehrt allein den Braten.
20.
Ein Koͤnig, dem das Reich ein andrer abgewonnen,
Das beſte fuͤr ihn iſt, er faͤllt in einen Bronnen.
21.
Der Baum legt niemals ſelbſt die Axt an ſeinen Fuß;
Du biſt der Thor, den ſolch ein Sinnbild warnen muß.
22.
Der Rabe hat den Gang des Rephuns nachgeahmt,
Den eignen buͤßt' er ein, und der geborgte lahmt.
23.
Der alte Wolf vermag den Regen ſchon zu leiden,
Der einen Wolfspelz traͤgt, kein Maͤntelchen von Seiden.
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