Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.79. Auch dis muß seyn erlebt, auch dis muß seyn ergangen, Um dann im Leben nie danach mehr zu verlangen. 80. Wenn dir's an jedem Ort, o Wandersmann, gefiele, So bliebst du liegen dort und kämest nie zum Ziele. 81. Der Meilenzeiger kann dir zeigen wol die Meilen; Die Kräfte sie zu gehn kann er dir nicht ertheilen. 82. Die Qual ist bei der Wahl; viel Wege breit und schmal, Gehn darfst du jeden, doch nur einen auf einmal. 83. Selbst deine Uhr geräth in Unordnung auf Reisen; Sie fühlt sich, wie du selbst, gerückt aus ihren Kreisen. 79. Auch dis muß ſeyn erlebt, auch dis muß ſeyn ergangen, Um dann im Leben nie danach mehr zu verlangen. 80. Wenn dir's an jedem Ort, o Wandersmann, gefiele, So bliebſt du liegen dort und kaͤmeſt nie zum Ziele. 81. Der Meilenzeiger kann dir zeigen wol die Meilen; Die Kraͤfte ſie zu gehn kann er dir nicht ertheilen. 82. Die Qual iſt bei der Wahl; viel Wege breit und ſchmal, Gehn darfſt du jeden, doch nur einen auf einmal. 83. Selbſt deine Uhr geraͤth in Unordnung auf Reiſen; Sie fuͤhlt ſich, wie du ſelbſt, geruͤckt aus ihren Kreiſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0358" n="348"/> <div n="2"> <head>79.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Auch dis muß ſeyn erlebt, auch dis muß ſeyn ergangen,</l><lb/> <l>Um dann im Leben nie danach mehr zu verlangen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>80.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wenn dir's an jedem Ort, o Wandersmann, gefiele,</l><lb/> <l>So bliebſt du liegen dort und kaͤmeſt nie zum Ziele.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>81.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der Meilenzeiger kann dir zeigen wol die Meilen;</l><lb/> <l>Die Kraͤfte ſie zu gehn kann er dir nicht ertheilen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>82.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die Qual iſt bei der Wahl; viel Wege breit und ſchmal,</l><lb/> <l>Gehn darfſt du jeden, doch nur einen auf einmal.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>83.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Selbſt deine Uhr geraͤth in Unordnung auf Reiſen;</l><lb/> <l>Sie fuͤhlt ſich, wie du ſelbſt, geruͤckt aus ihren Kreiſen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [348/0358]
79.
Auch dis muß ſeyn erlebt, auch dis muß ſeyn ergangen,
Um dann im Leben nie danach mehr zu verlangen.
80.
Wenn dir's an jedem Ort, o Wandersmann, gefiele,
So bliebſt du liegen dort und kaͤmeſt nie zum Ziele.
81.
Der Meilenzeiger kann dir zeigen wol die Meilen;
Die Kraͤfte ſie zu gehn kann er dir nicht ertheilen.
82.
Die Qual iſt bei der Wahl; viel Wege breit und ſchmal,
Gehn darfſt du jeden, doch nur einen auf einmal.
83.
Selbſt deine Uhr geraͤth in Unordnung auf Reiſen;
Sie fuͤhlt ſich, wie du ſelbſt, geruͤckt aus ihren Kreiſen.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/358>, abgerufen am 04.07.2024. |