Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.17. Du fühlest, daß du hast auf Erden keine Rast, Wo nichts in Ruhe bleibt, sich alles treibt in Hast; Wo nichts in Ruhe bleibt, in Hast sich alles treibt; Wer ist, der hier ein Heil dem kranken Trieb verschreibt? Ein Heil, dem Heilung dankt das Herz, wenn es erkrankt Vom Schwanken dieser Welt, und mit ihr schwankt und wankt? Ein Heil, das Unruh heilt, und das die Ruh ertheilt, Die in sich selber ruht, wo alles, alles eilt! Die Ruhe suchest du! wo findest du die Ruh? Wenn du dem Sturm dich ab, dich jenem kehrest zu, Von dessen Hauch bewegt, der Sturm ist angeregt Des Lebensmeeres, das sich nur im Hafen legt; Der Steuer auch und Mast, und Hafen ist und Rast; Die Ruhe hast du, wo du ihn gefunden hast. 17. Du fuͤhleſt, daß du haſt auf Erden keine Raſt, Wo nichts in Ruhe bleibt, ſich alles treibt in Haſt; Wo nichts in Ruhe bleibt, in Haſt ſich alles treibt; Wer iſt, der hier ein Heil dem kranken Trieb verſchreibt? Ein Heil, dem Heilung dankt das Herz, wenn es erkrankt Vom Schwanken dieſer Welt, und mit ihr ſchwankt und wankt? Ein Heil, das Unruh heilt, und das die Ruh ertheilt, Die in ſich ſelber ruht, wo alles, alles eilt! Die Ruhe ſucheſt du! wo findeſt du die Ruh? Wenn du dem Sturm dich ab, dich jenem kehreſt zu, Von deſſen Hauch bewegt, der Sturm iſt angeregt Des Lebensmeeres, das ſich nur im Hafen legt; Der Steuer auch und Maſt, und Hafen iſt und Raſt; Die Ruhe haſt du, wo du ihn gefunden haſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0242" n="232"/> <div n="2"> <head>17.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Du fuͤhleſt, daß du haſt auf Erden keine Raſt,</l><lb/> <l>Wo nichts in Ruhe bleibt, ſich alles treibt in Haſt;</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Wo nichts in Ruhe bleibt, in Haſt ſich alles treibt;</l><lb/> <l>Wer iſt, der hier ein Heil dem kranken Trieb verſchreibt?</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Ein Heil, dem Heilung dankt das Herz, wenn es erkrankt</l><lb/> <l>Vom Schwanken dieſer Welt, und mit ihr ſchwankt und wankt?</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Ein Heil, das Unruh heilt, und das die Ruh ertheilt,</l><lb/> <l>Die in ſich ſelber ruht, wo alles, alles eilt!</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Die Ruhe ſucheſt du! wo findeſt du die Ruh?</l><lb/> <l>Wenn du dem Sturm dich ab, dich jenem kehreſt zu,</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Von deſſen Hauch bewegt, der Sturm iſt angeregt</l><lb/> <l>Des Lebensmeeres, das ſich nur im Hafen legt;</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Der Steuer auch und Maſt, und Hafen iſt und Raſt;</l><lb/> <l>Die Ruhe haſt du, wo du ihn gefunden haſt.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [232/0242]
17.
Du fuͤhleſt, daß du haſt auf Erden keine Raſt,
Wo nichts in Ruhe bleibt, ſich alles treibt in Haſt;
Wo nichts in Ruhe bleibt, in Haſt ſich alles treibt;
Wer iſt, der hier ein Heil dem kranken Trieb verſchreibt?
Ein Heil, dem Heilung dankt das Herz, wenn es erkrankt
Vom Schwanken dieſer Welt, und mit ihr ſchwankt und wankt?
Ein Heil, das Unruh heilt, und das die Ruh ertheilt,
Die in ſich ſelber ruht, wo alles, alles eilt!
Die Ruhe ſucheſt du! wo findeſt du die Ruh?
Wenn du dem Sturm dich ab, dich jenem kehreſt zu,
Von deſſen Hauch bewegt, der Sturm iſt angeregt
Des Lebensmeeres, das ſich nur im Hafen legt;
Der Steuer auch und Maſt, und Hafen iſt und Raſt;
Die Ruhe haſt du, wo du ihn gefunden haſt.
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