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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

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71.
Der Affe hat gehört, daß süß der Nußkern schmecke,
Und Nüsse nahm er vor mitsamt der grünen Decke.
Die wegzuräumen sollt' er brauchen seine Pfote,
Doch nimmt er sie ins Maul gleich einem süßen Brote.
Und ruft, wenn ihm den Mund verbitterte die Schale:
Betrogen hat mich, wer dich mir empfahl zum Male.
Noch eine Weile fährt er fort hineinzukaun,
Und immer will es nicht dem Gaumen süßer thaun.
Eh er den Kern geschmeckt, hat er den Ueberdruß
Gefressen an der Schal', und wirft hinweg die Nuß.
So sah ich manchen, den man keinen Affen hieß,
Der, von der Schale satt, den Nußkern fallen ließ.

71.
Der Affe hat gehoͤrt, daß ſuͤß der Nußkern ſchmecke,
Und Nuͤſſe nahm er vor mitſamt der gruͤnen Decke.
Die wegzuraͤumen ſollt' er brauchen ſeine Pfote,
Doch nimmt er ſie ins Maul gleich einem ſuͤßen Brote.
Und ruft, wenn ihm den Mund verbitterte die Schale:
Betrogen hat mich, wer dich mir empfahl zum Male.
Noch eine Weile faͤhrt er fort hineinzukaun,
Und immer will es nicht dem Gaumen ſuͤßer thaun.
Eh er den Kern geſchmeckt, hat er den Ueberdruß
Gefreſſen an der Schal', und wirft hinweg die Nuß.
So ſah ich manchen, den man keinen Affen hieß,
Der, von der Schale ſatt, den Nußkern fallen ließ.

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[172/0182] 71. Der Affe hat gehoͤrt, daß ſuͤß der Nußkern ſchmecke, Und Nuͤſſe nahm er vor mitſamt der gruͤnen Decke. Die wegzuraͤumen ſollt' er brauchen ſeine Pfote, Doch nimmt er ſie ins Maul gleich einem ſuͤßen Brote. Und ruft, wenn ihm den Mund verbitterte die Schale: Betrogen hat mich, wer dich mir empfahl zum Male. Noch eine Weile faͤhrt er fort hineinzukaun, Und immer will es nicht dem Gaumen ſuͤßer thaun. Eh er den Kern geſchmeckt, hat er den Ueberdruß Gefreſſen an der Schal', und wirft hinweg die Nuß. So ſah ich manchen, den man keinen Affen hieß, Der, von der Schale ſatt, den Nußkern fallen ließ.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/182>, abgerufen am 21.11.2024.