Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.16. Verderber sind der Welt nothwendig wie Erwerber; Sei ein Erwerber du, es gibt genug Verderber. 17. Die Welt gieng ohne Weib und ohne Mann bald aus; Wohl dem der ist ein Mann und hat ein Weib im Haus. 62. Gleich gut in guter Zeit gehts Dummen wie Gescheiten, Weit besser diesen doch, wann kommen böse Zeiten. Solang' im Tümpfel frisch das Wasser war, da schlüpfte So froh darin der Fisch, alswie der Frosch drin hüpfte. Doch als verrätherisch in Sommerglut erlosch Die Flut, kam um der Fisch, und weiter sprang der Frosch. Drum klage nicht ein Mann, wenn Nahrungsquellen schwinden, Der leicht wo anders kann ein Unterkommen finden. 16. Verderber ſind der Welt nothwendig wie Erwerber; Sei ein Erwerber du, es gibt genug Verderber. 17. Die Welt gieng ohne Weib und ohne Mann bald aus; Wohl dem der iſt ein Mann und hat ein Weib im Haus. 62. Gleich gut in guter Zeit gehts Dummen wie Geſcheiten, Weit beſſer dieſen doch, wann kommen boͤſe Zeiten. Solang' im Tuͤmpfel friſch das Waſſer war, da ſchluͤpfte So froh darin der Fiſch, alswie der Froſch drin huͤpfte. Doch als verraͤtheriſch in Sommerglut erloſch Die Flut, kam um der Fiſch, und weiter ſprang der Froſch. Drum klage nicht ein Mann, wenn Nahrungsquellen ſchwinden, Der leicht wo anders kann ein Unterkommen finden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0173" n="163"/> <p>16.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Verderber ſind der Welt nothwendig wie Erwerber;</l><lb/> <l>Sei ein Erwerber du, es gibt genug Verderber.</l> </lg><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>17.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die Welt gieng ohne Weib und ohne Mann bald aus;</l><lb/> <l>Wohl dem der iſt ein Mann und hat ein Weib im Haus.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>62.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Gleich gut in guter Zeit gehts Dummen wie Geſcheiten,</l><lb/> <l>Weit beſſer dieſen doch, wann kommen boͤſe Zeiten.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Solang' im Tuͤmpfel friſch das Waſſer war, da ſchluͤpfte</l><lb/> <l>So froh darin der Fiſch, alswie der Froſch drin huͤpfte.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Doch als verraͤtheriſch in Sommerglut erloſch</l><lb/> <l>Die Flut, kam um der Fiſch, und weiter ſprang der Froſch.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Drum klage nicht ein Mann, wenn Nahrungsquellen ſchwinden,</l><lb/> <l>Der leicht wo anders kann ein Unterkommen finden.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [163/0173]
16.
Verderber ſind der Welt nothwendig wie Erwerber;
Sei ein Erwerber du, es gibt genug Verderber.
17.
Die Welt gieng ohne Weib und ohne Mann bald aus;
Wohl dem der iſt ein Mann und hat ein Weib im Haus.
62.
Gleich gut in guter Zeit gehts Dummen wie Geſcheiten,
Weit beſſer dieſen doch, wann kommen boͤſe Zeiten.
Solang' im Tuͤmpfel friſch das Waſſer war, da ſchluͤpfte
So froh darin der Fiſch, alswie der Froſch drin huͤpfte.
Doch als verraͤtheriſch in Sommerglut erloſch
Die Flut, kam um der Fiſch, und weiter ſprang der Froſch.
Drum klage nicht ein Mann, wenn Nahrungsquellen ſchwinden,
Der leicht wo anders kann ein Unterkommen finden.
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