Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.27. Nicht hemme du im Gang die sinnlichen Genüsse, Die Leibeshaushalt braucht als Zuflüss' und Abflüsse. Der Schaffner schaffe nur im Kreis, der ihm gehört, Damit die Herrin herrsch' im Innern ungestört. 28. Alswie ein Thor, der wohnt im Haus mit einem Weisen, Der Weisheit Einfluß fühlt in seiner Thorheit Kreisen, Und sich vorm Nachbar schämt, was dem misfällt, zu thun; So wohnt auch ja dein Leib so nah dem Geiste nun. Der Thor wird zwar ein Thor vorm Weisen immer bleiben, Doch ihm zum Aergernis sein Thorenspiel nicht treiben. 27. Nicht hemme du im Gang die ſinnlichen Genuͤſſe, Die Leibeshaushalt braucht als Zufluͤſſ' und Abfluͤſſe. Der Schaffner ſchaffe nur im Kreis, der ihm gehoͤrt, Damit die Herrin herrſch' im Innern ungeſtoͤrt. 28. Alswie ein Thor, der wohnt im Haus mit einem Weiſen, Der Weisheit Einfluß fuͤhlt in ſeiner Thorheit Kreiſen, Und ſich vorm Nachbar ſchaͤmt, was dem misfaͤllt, zu thun; So wohnt auch ja dein Leib ſo nah dem Geiſte nun. Der Thor wird zwar ein Thor vorm Weiſen immer bleiben, Doch ihm zum Aergernis ſein Thorenſpiel nicht treiben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0141" n="131"/> <div n="2"> <head>27.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Nicht hemme du im Gang die ſinnlichen Genuͤſſe,</l><lb/> <l>Die Leibeshaushalt braucht als Zufluͤſſ' und Abfluͤſſe.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Der Schaffner ſchaffe nur im Kreis, der ihm gehoͤrt,</l><lb/> <l>Damit die Herrin herrſch' im Innern ungeſtoͤrt.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>28.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Alswie ein Thor, der wohnt im Haus mit einem Weiſen,</l><lb/> <l>Der Weisheit Einfluß fuͤhlt in ſeiner Thorheit Kreiſen,</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Und ſich vorm Nachbar ſchaͤmt, was dem misfaͤllt, zu thun;</l><lb/> <l>So wohnt auch ja dein Leib ſo nah dem Geiſte nun.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Der Thor wird zwar ein Thor vorm Weiſen immer bleiben,</l><lb/> <l>Doch ihm zum Aergernis ſein Thorenſpiel nicht treiben.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [131/0141]
27.
Nicht hemme du im Gang die ſinnlichen Genuͤſſe,
Die Leibeshaushalt braucht als Zufluͤſſ' und Abfluͤſſe.
Der Schaffner ſchaffe nur im Kreis, der ihm gehoͤrt,
Damit die Herrin herrſch' im Innern ungeſtoͤrt.
28.
Alswie ein Thor, der wohnt im Haus mit einem Weiſen,
Der Weisheit Einfluß fuͤhlt in ſeiner Thorheit Kreiſen,
Und ſich vorm Nachbar ſchaͤmt, was dem misfaͤllt, zu thun;
So wohnt auch ja dein Leib ſo nah dem Geiſte nun.
Der Thor wird zwar ein Thor vorm Weiſen immer bleiben,
Doch ihm zum Aergernis ſein Thorenſpiel nicht treiben.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/141>, abgerufen am 04.07.2024. |