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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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Du aber, hast du hier gehandelt und gekauft?
Bezahlt zum mindsten nicht; nun zahlst du mir's gehauft."
Der Gärtner rüstig faßt den Krämer an im Nu,
Und wirft zu Boden ihn, die beiden sehen zu.
Sie sehn unschlüssig zu, wie er ihn tüchtig preßt,
In Weidenstricken ihn geknebelt liegen läßt.
Und als er ausgeschnauft, wandt' er sich zu den beiden:
"Nun laßt uns ferner Recht und Unrecht unterscheiden.
Der edle Kriegsmann ist gewohnt an Kriegesbeute;
Es freut mich, wenn er heut sich meiner Früchte freute.
Du aber, welchen Anspruch hast du oder Titel?
Schwebt hier ein Rechtstreit ob, daß du dich schlägst ins Mittel,
Und nimmst in Voraus dir die Sporteln und Gebühren?
Laß sehn, ob ich nicht selbst kann meinen Rechtstreit führen!" --
Er packt ihn wacker an, dem zweiten ist gethan
Alswie dem ersten, und der dritte siehts mit an.
Dann kehrt er ausgeschnauft zum dritten sich zuletzt:
"Meinst du, ein Räuber sei dem Krieger gleich gesetzt?
Du aber, haſt du hier gehandelt und gekauft?
Bezahlt zum mindſten nicht; nun zahlſt du mir's gehauft.“
Der Gaͤrtner ruͤſtig faßt den Kraͤmer an im Nu,
Und wirft zu Boden ihn, die beiden ſehen zu.
Sie ſehn unſchluͤſſig zu, wie er ihn tuͤchtig preßt,
In Weidenſtricken ihn geknebelt liegen laͤßt.
Und als er ausgeſchnauft, wandt' er ſich zu den beiden:
„Nun laßt uns ferner Recht und Unrecht unterſcheiden.
Der edle Kriegsmann iſt gewohnt an Kriegesbeute;
Es freut mich, wenn er heut ſich meiner Fruͤchte freute.
Du aber, welchen Anſpruch haſt du oder Titel?
Schwebt hier ein Rechtſtreit ob, daß du dich ſchlaͤgſt ins Mittel,
Und nimmſt in Voraus dir die Sporteln und Gebuͤhren?
Laß ſehn, ob ich nicht ſelbſt kann meinen Rechtſtreit fuͤhren!“ —
Er packt ihn wacker an, dem zweiten iſt gethan
Alswie dem erſten, und der dritte ſiehts mit an.
Dann kehrt er ausgeſchnauft zum dritten ſich zuletzt:
„Meinſt du, ein Raͤuber ſei dem Krieger gleich geſetzt?
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[209/0219] Du aber, haſt du hier gehandelt und gekauft? Bezahlt zum mindſten nicht; nun zahlſt du mir's gehauft.“ Der Gaͤrtner ruͤſtig faßt den Kraͤmer an im Nu, Und wirft zu Boden ihn, die beiden ſehen zu. Sie ſehn unſchluͤſſig zu, wie er ihn tuͤchtig preßt, In Weidenſtricken ihn geknebelt liegen laͤßt. Und als er ausgeſchnauft, wandt' er ſich zu den beiden: „Nun laßt uns ferner Recht und Unrecht unterſcheiden. Der edle Kriegsmann iſt gewohnt an Kriegesbeute; Es freut mich, wenn er heut ſich meiner Fruͤchte freute. Du aber, welchen Anſpruch haſt du oder Titel? Schwebt hier ein Rechtſtreit ob, daß du dich ſchlaͤgſt ins Mittel, Und nimmſt in Voraus dir die Sporteln und Gebuͤhren? Laß ſehn, ob ich nicht ſelbſt kann meinen Rechtſtreit fuͤhren!“ — Er packt ihn wacker an, dem zweiten iſt gethan Alswie dem erſten, und der dritte ſiehts mit an. Dann kehrt er ausgeſchnauft zum dritten ſich zuletzt: „Meinſt du, ein Raͤuber ſei dem Krieger gleich geſetzt?

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/219>, abgerufen am 04.12.2024.