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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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13.
Was einem Menschen du nicht frei ins Angesicht
Darfst sagen, sag ihm das auch hinter'm Rücken nicht.

14.
Ein Aergernis ist nur, wo man es nimmt, gegeben;
Dir vorgeworfnes brauchst du ja nicht aufzuheben.

15.
O König, willst du mich in dieser nicht beschützen,
In jener Welt wird mir und dir dein Schutz nicht nützen.

16.
Das Hündlein wedelt, dir sein Futter abzuschmeicheln;
Den edlen Hengst, damit er's annimmt, mußt du streicheln.

13.
Was einem Menſchen du nicht frei ins Angeſicht
Darfſt ſagen, ſag ihm das auch hinter'm Ruͤcken nicht.

14.
Ein Aergernis iſt nur, wo man es nimmt, gegeben;
Dir vorgeworfnes brauchſt du ja nicht aufzuheben.

15.
O Koͤnig, willſt du mich in dieſer nicht beſchuͤtzen,
In jener Welt wird mir und dir dein Schutz nicht nuͤtzen.

16.
Das Huͤndlein wedelt, dir ſein Futter abzuſchmeicheln;
Den edlen Hengſt, damit er's annimmt, mußt du ſtreicheln.

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[167/0177] 13. Was einem Menſchen du nicht frei ins Angeſicht Darfſt ſagen, ſag ihm das auch hinter'm Ruͤcken nicht. 14. Ein Aergernis iſt nur, wo man es nimmt, gegeben; Dir vorgeworfnes brauchſt du ja nicht aufzuheben. 15. O Koͤnig, willſt du mich in dieſer nicht beſchuͤtzen, In jener Welt wird mir und dir dein Schutz nicht nuͤtzen. 16. Das Huͤndlein wedelt, dir ſein Futter abzuſchmeicheln; Den edlen Hengſt, damit er's annimmt, mußt du ſtreicheln.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/177>, abgerufen am 02.05.2024.