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Aemilie Juliane, Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt: Geistliches Weiber-Aqua-Vit. Rudolstadt, 1683.

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Auf Erden bin ich nur ein Gast
Und drückt mich sehr der Sünden-Last.

2.
Jch hab für mir ein schwere Reis
Zu dir ins himmlisch Paradeis/
Da ist mein rechtes Vaterland/
Daran du dein Blut hast gewand.
3.
Zu reisen ist mein Hertze matt/
Der Leib gar wenig Kräfte hat/
Allein mein Seele schreyt in mir/
HErr hol mich heim/ nimm mich zu dir.
4.
Drum stärck mich durch das Leiden
dein
Jn meiner letzten Todes-Pein/
Dein Blut-Schweiß mich tröst und
erquick/
Mach mich frey durch dein Band und
Strick.
5.
Dein Backen-Streich und Ruthen
frisch
Der Sünden-Striemen mir abwisch/
Dein

Auf Erden bin ich nur ein Gaſt
Und druͤckt mich ſehr der Suͤnden-Laſt.

2.
Jch hab fuͤr mir ein ſchwere Reis
Zu dir ins himmliſch Paradeis/
Da iſt mein rechtes Vaterland/
Daran du dein Blut haſt gewand.
3.
Zu reiſen iſt mein Hertze matt/
Der Leib gar wenig Kraͤfte hat/
Allein mein Seele ſchreyt in mir/
HErr hol mich heim/ nim̃ mich zu dir.
4.
Drum ſtaͤrck mich durch das Leiden
dein
Jn meiner letzten Todes-Pein/
Dein Blut-Schweiß mich troͤſt und
erquick/
Mach mich frey durch dein Band und
Strick.
5.
Dein Backen-Streich und Ruthen
friſch
Der Suͤnden-Striemen mir abwiſch/
Dein
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[180[178]/0190] Auf Erden bin ich nur ein Gaſt Und druͤckt mich ſehr der Suͤnden-Laſt. 2. Jch hab fuͤr mir ein ſchwere Reis Zu dir ins himmliſch Paradeis/ Da iſt mein rechtes Vaterland/ Daran du dein Blut haſt gewand. 3. Zu reiſen iſt mein Hertze matt/ Der Leib gar wenig Kraͤfte hat/ Allein mein Seele ſchreyt in mir/ HErr hol mich heim/ nim̃ mich zu dir. 4. Drum ſtaͤrck mich durch das Leiden dein Jn meiner letzten Todes-Pein/ Dein Blut-Schweiß mich troͤſt und erquick/ Mach mich frey durch dein Band und Strick. 5. Dein Backen-Streich und Ruthen friſch Der Suͤnden-Striemen mir abwiſch/ Dein

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Zitationshilfe: Aemilie Juliane, Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt: Geistliches Weiber-Aqua-Vit. Rudolstadt, 1683, S. 180[178]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolstadt_weiber_1683/190>, abgerufen am 05.05.2024.