Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite



sonders im väterlichen Hause; und daß ihr ja dies
der liebste Aufenthalt von allen sey!



Eilfter Brief.

Jda wird übermorgen vier Jahre alt, und da
muß ich ihr ja ein Angebinde senden! Auch er-
hältst Du hierbei ein ganzes Kästchen voll kleiner
Sachen, die ein vierjähriges Herz erfreuen kön-
nen. Erstlich erhält sie eine wirklich schöne Puppe
(die schönste, die ich haben konnte), in eine lei-
nene Chemise gekleidet, und mit einem kleinen
Mützchen; dann eine andere, ein wenig häßlich,
aber sehr elegant geputzt. Laß Jda jeder von ih-
nen einen Namen geben, und gib doch Acht, wie
sie sie nennen, und welche sie am liebsten haben
wird! Dann erhält sie eine komplete kleine Wirth-
schaft, mit allem Zubehör; eine Schachtel mit
Rechenpfennigen, und eine Schiefertafel nebst
Schwamm und Griffel. Auch für sie selbst von
meiner Hand gearbeitet, ein rothes Kleidchen und
ein weißes. Es kommt wenig darauf an, welches



ſonders im väterlichen Hauſe; und daß ihr ja dies
der liebſte Aufenthalt von allen ſey!



Eilfter Brief.

Jda wird übermorgen vier Jahre alt, und da
muß ich ihr ja ein Angebinde ſenden! Auch er-
hältſt Du hierbei ein ganzes Käſtchen voll kleiner
Sachen, die ein vierjähriges Herz erfreuen kön-
nen. Erſtlich erhält ſie eine wirklich ſchöne Puppe
(die ſchönſte, die ich haben konnte), in eine lei-
nene Chemiſe gekleidet, und mit einem kleinen
Mützchen; dann eine andere, ein wenig häßlich,
aber ſehr elegant geputzt. Laß Jda jeder von ih-
nen einen Namen geben, und gib doch Acht, wie
ſie ſie nennen, und welche ſie am liebſten haben
wird! Dann erhält ſie eine komplete kleine Wirth-
ſchaft, mit allem Zubehör; eine Schachtel mit
Rechenpfennigen, und eine Schiefertafel nebſt
Schwamm und Griffel. Auch für ſie ſelbſt von
meiner Hand gearbeitet, ein rothes Kleidchen und
ein weißes. Es kommt wenig darauf an, welches

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0093" n="79"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
&#x017F;onders im väterlichen Hau&#x017F;e; und daß ihr ja dies<lb/>
der lieb&#x017F;te Aufenthalt von allen &#x017F;ey!</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Eilfter Brief</hi>.</head><lb/>
          <p>Jda wird übermorgen vier Jahre alt, und da<lb/>
muß ich ihr ja ein Angebinde &#x017F;enden! Auch er-<lb/>
hält&#x017F;t Du hierbei ein ganzes Kä&#x017F;tchen voll kleiner<lb/>
Sachen, die ein vierjähriges Herz erfreuen kön-<lb/>
nen. Er&#x017F;tlich erhält &#x017F;ie eine wirklich &#x017F;chöne Puppe<lb/>
(die &#x017F;chön&#x017F;te, die ich haben konnte), in eine lei-<lb/>
nene Chemi&#x017F;e gekleidet, und mit einem kleinen<lb/>
Mützchen; dann eine andere, ein wenig häßlich,<lb/>
aber &#x017F;ehr elegant geputzt. Laß Jda jeder von ih-<lb/>
nen einen Namen geben, und gib doch Acht, wie<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ie nennen, und welche &#x017F;ie am lieb&#x017F;ten haben<lb/>
wird! Dann erhält &#x017F;ie eine komplete kleine Wirth-<lb/>
&#x017F;chaft, mit allem Zubehör; eine Schachtel mit<lb/>
Rechenpfennigen, und eine Schiefertafel neb&#x017F;t<lb/>
Schwamm und Griffel. Auch für &#x017F;ie &#x017F;elb&#x017F;t von<lb/>
meiner Hand gearbeitet, ein rothes Kleidchen und<lb/>
ein weißes. Es kommt wenig darauf an, welches<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[79/0093] ſonders im väterlichen Hauſe; und daß ihr ja dies der liebſte Aufenthalt von allen ſey! Eilfter Brief. Jda wird übermorgen vier Jahre alt, und da muß ich ihr ja ein Angebinde ſenden! Auch er- hältſt Du hierbei ein ganzes Käſtchen voll kleiner Sachen, die ein vierjähriges Herz erfreuen kön- nen. Erſtlich erhält ſie eine wirklich ſchöne Puppe (die ſchönſte, die ich haben konnte), in eine lei- nene Chemiſe gekleidet, und mit einem kleinen Mützchen; dann eine andere, ein wenig häßlich, aber ſehr elegant geputzt. Laß Jda jeder von ih- nen einen Namen geben, und gib doch Acht, wie ſie ſie nennen, und welche ſie am liebſten haben wird! Dann erhält ſie eine komplete kleine Wirth- ſchaft, mit allem Zubehör; eine Schachtel mit Rechenpfennigen, und eine Schiefertafel nebſt Schwamm und Griffel. Auch für ſie ſelbſt von meiner Hand gearbeitet, ein rothes Kleidchen und ein weißes. Es kommt wenig darauf an, welches

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung01_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung01_1807/93
Zitationshilfe: Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung01_1807/93>, abgerufen am 22.11.2024.