Roux, Wilhelm: Der Kampf der Teile des Organismus. Leipzig, 1881.VI. Resume. Wir sahen im ersten Kapitel, dass die functionelle An- Die derartige Wirkung der functionellen Anpassung be- VI. Résumé. Wir sahen im ersten Kapitel, dass die functionelle An- Die derartige Wirkung der functionellen Anpassung be- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0250" n="[236]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">VI.<lb/><hi rendition="#g">Résumé</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Wir sahen im ersten Kapitel, dass die functionelle An-<lb/> passung, welcher die Fähigkeit der directen Selbstgestaltung<lb/> des Zweckmässigen auch unter ganz neuen Verhältnissen zu-<lb/> kommt, von <hi rendition="#g">Darwin</hi> und <hi rendition="#g">Wallace</hi> keine Erklärung erfahren<lb/> hat; dass sie einer solchen aber in hohem Maasse bedarf, weil<lb/> sie dem Hauptprincipe dieser Autoren, der Entstehung des<lb/> Zweckmässigen durch Auslese aus freien Variationen, die ge-<lb/> fährlichste Concurrenz macht und durch die directe Gestaltung<lb/> des Zweckmässigen den Schein eines metaphysischen Principes<lb/> gewinnt.</p><lb/> <p>Die derartige Wirkung der functionellen Anpassung be-<lb/> kundet sich in der directen zweckmässigen Umgestaltung der<lb/> Organe, wenn sie durch eine neu aufgetretene embryonale oder<lb/> erworbene pathologische Variation eines Theiles in der Art und<lb/> Grösse ihres Gebrauches dauernd verändert werden, oder wenn<lb/> diese Aenderung durch eine Alteration der äusseren Lebens-<lb/> bedingungen oder beim Menschen durch den freien Willen er-<lb/> zwungen wird. Dieser längst bekannten Wirkungsweise wurde<lb/> eine neue Gruppe von Wirkungen hinzugefügt, bestehend einmal<lb/> in der Ausbildung der statischen Structur der Knochen und der<lb/> bindegewebigen Organe, sowie in der entsprechenden dynami-<lb/> schen Structur der aus glatten Muskelfasern gebildeten Organe,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[236]/0250]
VI.
Résumé.
Wir sahen im ersten Kapitel, dass die functionelle An-
passung, welcher die Fähigkeit der directen Selbstgestaltung
des Zweckmässigen auch unter ganz neuen Verhältnissen zu-
kommt, von Darwin und Wallace keine Erklärung erfahren
hat; dass sie einer solchen aber in hohem Maasse bedarf, weil
sie dem Hauptprincipe dieser Autoren, der Entstehung des
Zweckmässigen durch Auslese aus freien Variationen, die ge-
fährlichste Concurrenz macht und durch die directe Gestaltung
des Zweckmässigen den Schein eines metaphysischen Principes
gewinnt.
Die derartige Wirkung der functionellen Anpassung be-
kundet sich in der directen zweckmässigen Umgestaltung der
Organe, wenn sie durch eine neu aufgetretene embryonale oder
erworbene pathologische Variation eines Theiles in der Art und
Grösse ihres Gebrauches dauernd verändert werden, oder wenn
diese Aenderung durch eine Alteration der äusseren Lebens-
bedingungen oder beim Menschen durch den freien Willen er-
zwungen wird. Dieser längst bekannten Wirkungsweise wurde
eine neue Gruppe von Wirkungen hinzugefügt, bestehend einmal
in der Ausbildung der statischen Structur der Knochen und der
bindegewebigen Organe, sowie in der entsprechenden dynami-
schen Structur der aus glatten Muskelfasern gebildeten Organe,
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