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Roux, Wilhelm: Der Kampf der Teile des Organismus. Leipzig, 1881.

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IV. Differenzirende u. gestaltende Wirkungen der function. Reize.
Pflanzen solche Verbindungen, welche das Licht am vollkommen-
sten verzehren, bei den Thieren in den Zellen der Netzhaut,
dagegen Qualitäten, welche dasselbe am vollkommensten auf-
nehmen, aber am wenigsten verzehren und zur Weiterleitung
zum Gehirn am besten vorbereiten, so dass die Sehfähigkeit
des Individuums eine möglichst scharfe wird. Es ist somit
durchaus nicht ausgeschlossen, dass auch für denselben Reiz
verschiedene Qualitäten sich ausbilden und in immer weiter
gehender Weise durch ihn gezüchtet werden können, wenn
einmal durch Variation verschiedene Substanzen aufgetreten
sind, welche durch ihn erregt werden.

In gleicher Weise musste an alle specifischen Formen der
lebendigen Kräfte der Natur, welche häufig oder dauernd genug
vorkamen, Anpassung der Organismen eintreten, so lange die
letzteren noch genügend variirten, so lange sie noch nicht durch
specifische Ausbildung mit Regulation zur Erhaltung der speci-
fischen Natur eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen alterirende
äussere Einwirkungen erlangt hatten, wie wir sie den heut zu
Tage lebenden Wesen von den Protisten bis zum Menschen
zuschreiben müssen. So ist es erklärlich, dass es Organismen
giebt, welche Aufnahmeorgane für alle specifischen, häufiger in
der Natur vorkommenden Kraftformen, für Licht-, Wärme-,
Schall-, chemische und Massenbewegung haben; und wenn
electrische Bewegung verbreiteter, dauernder und in nicht zu
heftiger Intensität vorkäme, so würde jedenfalls auch für sie
ein besonderes Perceptionsorgan ausgebildet sein.

Es sei hier, um Missverständnissen vorzubeugen, paren-
thetisch erwähnt, dass natürlich die Production lebendiger
Kräfte durch die Organismen, also die Production von Massen-,
Wärme-, Licht- und electrischer Bewegung, etwas ganz anderes
als die Anpassung an einwirkende lebendige Kräfte ist und
daher nicht hierher gehört.

IV. Differenzirende u. gestaltende Wirkungen der function. Reize.
Pflanzen solche Verbindungen, welche das Licht am vollkommen-
sten verzehren, bei den Thieren in den Zellen der Netzhaut,
dagegen Qualitäten, welche dasselbe am vollkommensten auf-
nehmen, aber am wenigsten verzehren und zur Weiterleitung
zum Gehirn am besten vorbereiten, so dass die Sehfähigkeit
des Individuums eine möglichst scharfe wird. Es ist somit
durchaus nicht ausgeschlossen, dass auch für denselben Reiz
verschiedene Qualitäten sich ausbilden und in immer weiter
gehender Weise durch ihn gezüchtet werden können, wenn
einmal durch Variation verschiedene Substanzen aufgetreten
sind, welche durch ihn erregt werden.

In gleicher Weise musste an alle specifischen Formen der
lebendigen Kräfte der Natur, welche häufig oder dauernd genug
vorkamen, Anpassung der Organismen eintreten, so lange die
letzteren noch genügend variirten, so lange sie noch nicht durch
specifische Ausbildung mit Regulation zur Erhaltung der speci-
fischen Natur eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen alterirende
äussere Einwirkungen erlangt hatten, wie wir sie den heut zu
Tage lebenden Wesen von den Protisten bis zum Menschen
zuschreiben müssen. So ist es erklärlich, dass es Organismen
giebt, welche Aufnahmeorgane für alle specifischen, häufiger in
der Natur vorkommenden Kraftformen, für Licht-, Wärme-,
Schall-, chemische und Massenbewegung haben; und wenn
electrische Bewegung verbreiteter, dauernder und in nicht zu
heftiger Intensität vorkäme, so würde jedenfalls auch für sie
ein besonderes Perceptionsorgan ausgebildet sein.

Es sei hier, um Missverständnissen vorzubeugen, paren-
thetisch erwähnt, dass natürlich die Production lebendiger
Kräfte durch die Organismen, also die Production von Massen-,
Wärme-, Licht- und electrischer Bewegung, etwas ganz anderes
als die Anpassung an einwirkende lebendige Kräfte ist und
daher nicht hierher gehört.

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[171/0185] IV. Differenzirende u. gestaltende Wirkungen der function. Reize. Pflanzen solche Verbindungen, welche das Licht am vollkommen- sten verzehren, bei den Thieren in den Zellen der Netzhaut, dagegen Qualitäten, welche dasselbe am vollkommensten auf- nehmen, aber am wenigsten verzehren und zur Weiterleitung zum Gehirn am besten vorbereiten, so dass die Sehfähigkeit des Individuums eine möglichst scharfe wird. Es ist somit durchaus nicht ausgeschlossen, dass auch für denselben Reiz verschiedene Qualitäten sich ausbilden und in immer weiter gehender Weise durch ihn gezüchtet werden können, wenn einmal durch Variation verschiedene Substanzen aufgetreten sind, welche durch ihn erregt werden. In gleicher Weise musste an alle specifischen Formen der lebendigen Kräfte der Natur, welche häufig oder dauernd genug vorkamen, Anpassung der Organismen eintreten, so lange die letzteren noch genügend variirten, so lange sie noch nicht durch specifische Ausbildung mit Regulation zur Erhaltung der speci- fischen Natur eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen alterirende äussere Einwirkungen erlangt hatten, wie wir sie den heut zu Tage lebenden Wesen von den Protisten bis zum Menschen zuschreiben müssen. So ist es erklärlich, dass es Organismen giebt, welche Aufnahmeorgane für alle specifischen, häufiger in der Natur vorkommenden Kraftformen, für Licht-, Wärme-, Schall-, chemische und Massenbewegung haben; und wenn electrische Bewegung verbreiteter, dauernder und in nicht zu heftiger Intensität vorkäme, so würde jedenfalls auch für sie ein besonderes Perceptionsorgan ausgebildet sein. Es sei hier, um Missverständnissen vorzubeugen, paren- thetisch erwähnt, dass natürlich die Production lebendiger Kräfte durch die Organismen, also die Production von Massen-, Wärme-, Licht- und electrischer Bewegung, etwas ganz anderes als die Anpassung an einwirkende lebendige Kräfte ist und daher nicht hierher gehört.

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Zitationshilfe: Roux, Wilhelm: Der Kampf der Teile des Organismus. Leipzig, 1881, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roux_kampf_1881/185>, abgerufen am 25.11.2024.