respondenz ihrer Entfliehung wegen gepflogen, verrathen: Da denn das Urtheil über sie, als eine, so der Königin Elisabeth nach der Cron stünde, ge- sprochen wurde. So bald diese erschreckliche Zei- tung dieser unglückseligen Dame zu Ohren ge- bracht wurde, zog sie einen Demant-Ring vom Finger, und schrieb in ihrem Schlaff-Gemach fol- gende Worte darmit in eine Fenster-Scheibe:
Die Spitze meiner Hoffnung hat mich in den Staub gelegt.
Jm Jahr 1587. am 7. Februar. wurde sie im Schloß-Hofe, auf einer mit schwartzem Sammet bedeckten Schaubühne, enthauptet, und in der Kir- che zu Peterborough begraben; Als aber im Jahr 1612. ihr Sohn König in England wurde, ließ er ihren Leichnam in die Königliche Capelle nach Westminster bringen, und daselbst prächtig beysetzen. Also starb diese unglückselige Printzes- sin, deren Ehebruch und Ermordung ihres Ehe- Gemahls ihr so grosse Trübsalen und lange Wi- derwärtigkeiten über den Halß gezogen, welche, sie zu verfolgen, nicht eher nachliessen, biß ihre Person auf der Blut-besprützen Bühne dem Schauplatze dieses Lebens entzogen wurde.
VI. He-
Maria, Koͤn. von Schottl. u. Sign. David.
reſpondenz ihrer Entfliehung wegen gepflogen, verrathen: Da denn das Urtheil uͤber ſie, als eine, ſo der Koͤnigin Eliſabeth nach der Cron ſtuͤnde, ge- ſprochen wurde. So bald dieſe erſchreckliche Zei- tung dieſer ungluͤckſeligen Dame zu Ohren ge- bracht wurde, zog ſie einen Demant-Ring vom Finger, und ſchrieb in ihrem Schlaff-Gemach fol- gende Worte darmit in eine Fenſter-Scheibe:
Die Spitze meiner Hoffnung hat mich in den Staub gelegt.
Jm Jahr 1587. am 7. Februar. wurde ſie im Schloß-Hofe, auf einer mit ſchwartzem Sammet bedeckten Schaubuͤhne, enthauptet, und in der Kir- che zu Peterborough begraben; Als aber im Jahr 1612. ihr Sohn Koͤnig in England wurde, ließ er ihren Leichnam in die Koͤnigliche Capelle nach Weſtminſter bringen, und daſelbſt praͤchtig beyſetzen. Alſo ſtarb dieſe ungluͤckſelige Printzeſ- ſin, deren Ehebruch und Ermordung ihres Ehe- Gemahls ihr ſo groſſe Truͤbſalen und lange Wi- derwaͤrtigkeiten uͤber den Halß gezogen, welche, ſie zu verfolgen, nicht eher nachlieſſen, biß ihre Perſon auf der Blut-beſpruͤtzen Buͤhne dem Schauplatze dieſes Lebens entzogen wurde.
VI. He-
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Maria, Koͤn. von Schottl. u. Sign. David.
reſpondenz ihrer Entfliehung wegen gepflogen,
verrathen: Da denn das Urtheil uͤber ſie, als eine,
ſo der Koͤnigin Eliſabeth nach der Cron ſtuͤnde, ge-
ſprochen wurde. So bald dieſe erſchreckliche Zei-
tung dieſer ungluͤckſeligen Dame zu Ohren ge-
bracht wurde, zog ſie einen Demant-Ring vom
Finger, und ſchrieb in ihrem Schlaff-Gemach fol-
gende Worte darmit in eine Fenſter-Scheibe:
Die Spitze meiner Hoffnung hat mich
in den Staub gelegt.
Jm Jahr 1587. am 7. Februar. wurde ſie im
Schloß-Hofe, auf einer mit ſchwartzem Sammet
bedeckten Schaubuͤhne, enthauptet, und in der Kir-
che zu Peterborough begraben; Als aber im
Jahr 1612. ihr Sohn Koͤnig in England wurde,
ließ er ihren Leichnam in die Koͤnigliche Capelle nach
Weſtminſter bringen, und daſelbſt praͤchtig
beyſetzen. Alſo ſtarb dieſe ungluͤckſelige Printzeſ-
ſin, deren Ehebruch und Ermordung ihres Ehe-
Gemahls ihr ſo groſſe Truͤbſalen und lange Wi-
derwaͤrtigkeiten uͤber den Halß gezogen, welche, ſie
zu verfolgen, nicht eher nachlieſſen, biß ihre Perſon
auf der Blut-beſpruͤtzen Buͤhne dem Schauplatze
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/80>, abgerufen am 21.11.2024.
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