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Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721.

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Vorrede.
winnet/ dienet weiter zu nichts/ als
den Artzt wegen Kranckheiten zu be-
friedigen. Sie lieget stets mit der
Sünde vor Ancker/ findet immer zu
etwas an sich auszuflicken/ und ist
überhaupt des Chirurgi allerbester
Kund-Mann. Schaam und Bus-
se sind ihr zween Fremdlinge/ und
werden nur in einem Hospital mit
ihr bekannt. Sie führet ein gottloß
Leben/ wie Cain, biß sie gebrannt-
maalet wird; und fliehet das Ange-
sicht der Gerechtigkeit/ gleich einem
Ubelthäter. Jhre Augen verglei-
chen sich denen Frey-Beuthern/ so
vom Rauben und Plündern leben.
Sie körnet diejenigen/ derer sie theil-
hafftig zu werden wünschet/ mit
tausend unanständigen Geberden
und Reitzungen an: Bey Tage mer-
cket sie auf die Rede; aber im Fin-
stern verstehet sie die Zeichen am be-
sten; Kurtz: Sie ist bey des der Koch

und

Vorrede.
winnet/ dienet weiter zu nichts/ als
den Artzt wegen Kranckheiten zu be-
friedigen. Sie lieget ſtets mit der
Suͤnde vor Ancker/ findet immer zu
etwas an ſich auszuflicken/ und iſt
uͤberhaupt des Chirurgi allerbeſter
Kund-Mann. Schaam und Buſ-
ſe ſind ihr zween Fremdlinge/ und
werden nur in einem Hoſpital mit
ihr bekannt. Sie fuͤhret ein gottloß
Leben/ wie Cain, biß ſie gebrannt-
maalet wird; und fliehet das Ange-
ſicht der Gerechtigkeit/ gleich einem
Ubelthaͤter. Jhre Augen verglei-
chen ſich denen Frey-Beuthern/ ſo
vom Rauben und Pluͤndern leben.
Sie koͤrnet diejenigen/ derer ſie theil-
hafftig zu werden wuͤnſchet/ mit
tauſend unanſtaͤndigen Geberden
und Reitzungen an: Bey Tage mer-
cket ſie auf die Rede; aber im Fin-
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[0016] Vorrede. winnet/ dienet weiter zu nichts/ als den Artzt wegen Kranckheiten zu be- friedigen. Sie lieget ſtets mit der Suͤnde vor Ancker/ findet immer zu etwas an ſich auszuflicken/ und iſt uͤberhaupt des Chirurgi allerbeſter Kund-Mann. Schaam und Buſ- ſe ſind ihr zween Fremdlinge/ und werden nur in einem Hoſpital mit ihr bekannt. Sie fuͤhret ein gottloß Leben/ wie Cain, biß ſie gebrannt- maalet wird; und fliehet das Ange- ſicht der Gerechtigkeit/ gleich einem Ubelthaͤter. Jhre Augen verglei- chen ſich denen Frey-Beuthern/ ſo vom Rauben und Pluͤndern leben. Sie koͤrnet diejenigen/ derer ſie theil- hafftig zu werden wuͤnſchet/ mit tauſend unanſtaͤndigen Geberden und Reitzungen an: Bey Tage mer- cket ſie auf die Rede; aber im Fin- ſtern verſtehet ſie die Zeichen am be- ſten; Kurtz: Sie iſt bey des der Koch und

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Zitationshilfe: Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/16>, abgerufen am 21.11.2024.