Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863.Bäume tragen oft erst vom 40. Jahre an Samen, während dies Stock- [Abbildung]
LXXVII. regelmäßige Knospenstellung der Esche eigentlich alle Anwartschaft aufKnospenentfaltung der Esche. regelmäßige Kronenbildung giebt (vergl. S. 217). Solche, selbst schon 2 Fuß starke Eschen haben eine überaus malerische Krone, welcher das gefiederte Blatt einen von allen anderen Waldbäumen gleichen Ranges abweichenden fast fremdländischen Charakter giebt. Es ist ohne Zweifel eine Folge des überaus üppigen Längenwuchses junger Eschen, daß die zu einem Paar gehörenden beiden Blätter besonders üppiger Langtriebe nicht selten um einen Zoll und mehr auseinander rücken, so daß das eine Bäume tragen oft erſt vom 40. Jahre an Samen, während dies Stock- [Abbildung]
LXXVII. regelmäßige Knospenſtellung der Eſche eigentlich alle Anwartſchaft aufKnospenentfaltung der Eſche. regelmäßige Kronenbildung giebt (vergl. S. 217). Solche, ſelbſt ſchon 2 Fuß ſtarke Eſchen haben eine überaus maleriſche Krone, welcher das gefiederte Blatt einen von allen anderen Waldbäumen gleichen Ranges abweichenden faſt fremdländiſchen Charakter giebt. Es iſt ohne Zweifel eine Folge des überaus üppigen Längenwuchſes junger Eſchen, daß die zu einem Paar gehörenden beiden Blätter beſonders üppiger Langtriebe nicht ſelten um einen Zoll und mehr auseinander rücken, ſo daß das eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0541" n="489"/> Bäume tragen oft erſt vom 40. Jahre an Samen, während dies Stock-<lb/> lohden oft ſchon mit dem zwanzigſten thun. Weshalb manche alte geſunde<lb/> Bäume niemals Samen tragen und doch blühen, haben wir vorher bei<lb/> der Betrachtung der Blüthe erfahren. Die reifen Samen bleiben meiſt<lb/> den ganzen Winter über hängen. Unter gedeihlichen Wachsthumsver-<lb/> hältniſſen kann die Eſche eine bedeutendere Höhe als unſere meiſten übrigen<lb/> Waldbäume bei einem Stammdurchmeſſer von 3—4 Fuß und ein ſehr<lb/> hohes Alter erreichen. In England ſoll es einige Eſchen von 32 und 58<lb/> engliſchen Fuß Umfang geben. Solche Eſchen mögen natürlich in ihrem<lb/> Kronenbau keine Andeutung davon mehr behalten haben, daß die überaus<lb/><figure><head><hi rendition="#aq">LXXVII.</hi></head><lb/><p>Knospenentfaltung der Eſche.</p></figure><lb/> regelmäßige Knospenſtellung der Eſche eigentlich alle Anwartſchaft auf<lb/> regelmäßige Kronenbildung giebt (vergl. S. 217). Solche, ſelbſt ſchon<lb/> 2 Fuß ſtarke Eſchen haben eine überaus maleriſche Krone, welcher das<lb/> gefiederte Blatt einen von allen anderen Waldbäumen gleichen Ranges<lb/> abweichenden faſt fremdländiſchen Charakter giebt. Es iſt ohne Zweifel<lb/> eine Folge des überaus üppigen Längenwuchſes junger Eſchen, daß die<lb/> zu einem Paar gehörenden beiden Blätter beſonders üppiger Langtriebe<lb/> nicht ſelten um einen Zoll und mehr auseinander rücken, ſo daß das eine<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [489/0541]
Bäume tragen oft erſt vom 40. Jahre an Samen, während dies Stock-
lohden oft ſchon mit dem zwanzigſten thun. Weshalb manche alte geſunde
Bäume niemals Samen tragen und doch blühen, haben wir vorher bei
der Betrachtung der Blüthe erfahren. Die reifen Samen bleiben meiſt
den ganzen Winter über hängen. Unter gedeihlichen Wachsthumsver-
hältniſſen kann die Eſche eine bedeutendere Höhe als unſere meiſten übrigen
Waldbäume bei einem Stammdurchmeſſer von 3—4 Fuß und ein ſehr
hohes Alter erreichen. In England ſoll es einige Eſchen von 32 und 58
engliſchen Fuß Umfang geben. Solche Eſchen mögen natürlich in ihrem
Kronenbau keine Andeutung davon mehr behalten haben, daß die überaus
[Abbildung LXXVII.
Knospenentfaltung der Eſche.]
regelmäßige Knospenſtellung der Eſche eigentlich alle Anwartſchaft auf
regelmäßige Kronenbildung giebt (vergl. S. 217). Solche, ſelbſt ſchon
2 Fuß ſtarke Eſchen haben eine überaus maleriſche Krone, welcher das
gefiederte Blatt einen von allen anderen Waldbäumen gleichen Ranges
abweichenden faſt fremdländiſchen Charakter giebt. Es iſt ohne Zweifel
eine Folge des überaus üppigen Längenwuchſes junger Eſchen, daß die
zu einem Paar gehörenden beiden Blätter beſonders üppiger Langtriebe
nicht ſelten um einen Zoll und mehr auseinander rücken, ſo daß das eine
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