Diese Mittelstellung spricht sich theils in der Vereinigung einzelner Merkmale der Birken und Erlen in ihr, theils darin aus, daß manche ihrer Kennzeichen zwischen den entsprechenden der beiden anderen schwanken. Das Mark, die Knospen und die Blüthezeit und Blüthenentwickelung hat die Straucherle mit den Birken, die Blattform (LXIII. 2. S. 422) da- gegen mehr mit den Erlen gemein, obgleich es außerhalb Deutschland auch Birkenarten giebt, welche nichts weniger als die uns bekannte Birken- blattgestalt haben (Betula papyracea, carpinifolia u. a. m.). Der ganze Habitus ist entschieden der einer Erle, während wohlerwogen die Einzelheiten der Blüthen entschieden mehr zu den Birken hinneigen, und es ist vielleicht eine zu große Berücksichtigung des allgemeinen Habitus, daß man diesen merkwürdigen Strauch Alnus viridis und nicht vielmehr Betula viridis nennt. Noch naturgemäßer aber dürfte es sein, in ihr als Betulaster eine eigene Gattung anzuerkennen.
Aus folgender Beschreibung wird der eigenthümlich schwankende Charakter dieser Pflanze hervorgehen, wobei die eingeklammerten Buch- staben E. und B. andeuten, ob dieselbe in dem betreffenden Kennzeichen mehr an die Erle oder mehr an die Birke erinnert, oder zwischen beiden schwankt (E. x B.).
Blüthezeit mit dem Laubausbruch (B.), männliche Kätzchen den Winter über vorgebildet (B. u. E.), an der Spitze der Langtriebe (B.); weibliche Kätzchen nicht vorgebildet, sondern aus gemischten Knospen im April und Mai hervorgehend (B.), zu 3--5 in einem lockeren Büschel vereinigt (E.), ei-walzenförmig (E. x B.), Narben lang (B.); Blatt eiförmig (E.) fein und scharf sägezähnig; Same an den Seiten geflügelt (B.); Triebe steif, aufrecht (E.) von Blatt zu Blatt mit einer stark vor- tretend verlaufenden Kante; Mark auf dem Querschnitt undeutlich schmal dreieckig (B.), oft fast strichförmig breit gedrückt; Knospen spitz von echten Schuppen umschlossen, ungestielt (B.).
Diese interessanten Verhältnisse machen diese Pflanze zu einer lehr- reichen Aufgabe für den aufmerksam Unterscheidenden, wie sie sich auch ganz besonders für Felsgruppen in Baumgärten empfiehlt.
Dieſe Mittelſtellung ſpricht ſich theils in der Vereinigung einzelner Merkmale der Birken und Erlen in ihr, theils darin aus, daß manche ihrer Kennzeichen zwiſchen den entſprechenden der beiden anderen ſchwanken. Das Mark, die Knospen und die Blüthezeit und Blüthenentwickelung hat die Straucherle mit den Birken, die Blattform (LXIII. 2. S. 422) da- gegen mehr mit den Erlen gemein, obgleich es außerhalb Deutſchland auch Birkenarten giebt, welche nichts weniger als die uns bekannte Birken- blattgeſtalt haben (Betula papyracea, carpinifolia u. a. m.). Der ganze Habitus iſt entſchieden der einer Erle, während wohlerwogen die Einzelheiten der Blüthen entſchieden mehr zu den Birken hinneigen, und es iſt vielleicht eine zu große Berückſichtigung des allgemeinen Habitus, daß man dieſen merkwürdigen Strauch Alnus viridis und nicht vielmehr Betula viridis nennt. Noch naturgemäßer aber dürfte es ſein, in ihr als Betulaster eine eigene Gattung anzuerkennen.
Aus folgender Beſchreibung wird der eigenthümlich ſchwankende Charakter dieſer Pflanze hervorgehen, wobei die eingeklammerten Buch- ſtaben E. und B. andeuten, ob dieſelbe in dem betreffenden Kennzeichen mehr an die Erle oder mehr an die Birke erinnert, oder zwiſchen beiden ſchwankt (E. × B.).
Blüthezeit mit dem Laubausbruch (B.), männliche Kätzchen den Winter über vorgebildet (B. u. E.), an der Spitze der Langtriebe (B.); weibliche Kätzchen nicht vorgebildet, ſondern aus gemiſchten Knospen im April und Mai hervorgehend (B.), zu 3—5 in einem lockeren Büſchel vereinigt (E.), ei-walzenförmig (E. × B.), Narben lang (B.); Blatt eiförmig (E.) fein und ſcharf ſägezähnig; Same an den Seiten geflügelt (B.); Triebe ſteif, aufrecht (E.) von Blatt zu Blatt mit einer ſtark vor- tretend verlaufenden Kante; Mark auf dem Querſchnitt undeutlich ſchmal dreieckig (B.), oft faſt ſtrichförmig breit gedrückt; Knospen ſpitz von echten Schuppen umſchloſſen, ungeſtielt (B.).
Dieſe intereſſanten Verhältniſſe machen dieſe Pflanze zu einer lehr- reichen Aufgabe für den aufmerkſam Unterſcheidenden, wie ſie ſich auch ganz beſonders für Felsgruppen in Baumgärten empfiehlt.
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Dieſe Mittelſtellung ſpricht ſich theils in der Vereinigung einzelner
Merkmale der Birken und Erlen in ihr, theils darin aus, daß manche
ihrer Kennzeichen zwiſchen den entſprechenden der beiden anderen ſchwanken.
Das Mark, die Knospen und die Blüthezeit und Blüthenentwickelung hat
die Straucherle mit den Birken, die Blattform (LXIII. 2. S. 422) da-
gegen mehr mit den Erlen gemein, obgleich es außerhalb Deutſchland auch
Birkenarten giebt, welche nichts weniger als die uns bekannte Birken-
blattgeſtalt haben (Betula papyracea, carpinifolia u. a. m.). Der
ganze Habitus iſt entſchieden der einer Erle, während wohlerwogen die
Einzelheiten der Blüthen entſchieden mehr zu den Birken hinneigen, und
es iſt vielleicht eine zu große Berückſichtigung des allgemeinen Habitus,
daß man dieſen merkwürdigen Strauch Alnus viridis und nicht vielmehr
Betula viridis nennt. Noch naturgemäßer aber dürfte es ſein, in ihr als
Betulaster eine eigene Gattung anzuerkennen.
Aus folgender Beſchreibung wird der eigenthümlich ſchwankende
Charakter dieſer Pflanze hervorgehen, wobei die eingeklammerten Buch-
ſtaben E. und B. andeuten, ob dieſelbe in dem betreffenden Kennzeichen
mehr an die Erle oder mehr an die Birke erinnert, oder zwiſchen beiden
ſchwankt (E. × B.).
Blüthezeit mit dem Laubausbruch (B.), männliche Kätzchen den
Winter über vorgebildet (B. u. E.), an der Spitze der Langtriebe (B.);
weibliche Kätzchen nicht vorgebildet, ſondern aus gemiſchten Knospen
im April und Mai hervorgehend (B.), zu 3—5 in einem lockeren Büſchel
vereinigt (E.), ei-walzenförmig (E. × B.), Narben lang (B.); Blatt
eiförmig (E.) fein und ſcharf ſägezähnig; Same an den Seiten geflügelt
(B.); Triebe ſteif, aufrecht (E.) von Blatt zu Blatt mit einer ſtark vor-
tretend verlaufenden Kante; Mark auf dem Querſchnitt undeutlich ſchmal
dreieckig (B.), oft faſt ſtrichförmig breit gedrückt; Knospen ſpitz von
echten Schuppen umſchloſſen, ungeſtielt (B.).
Dieſe intereſſanten Verhältniſſe machen dieſe Pflanze zu einer lehr-
reichen Aufgabe für den aufmerkſam Unterſcheidenden, wie ſie ſich auch
ganz beſonders für Felsgruppen in Baumgärten empfiehlt.
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/467>, abgerufen am 21.11.2024.
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